Musik in der Bewegung erleben, die Sinne für das Aufnehmen für Musik sensibilisieren, um die musikalische Ausdrucksfähigkeit im Menschen zu vertiefen, das waren die neuen Impulse, mit denen der Schweizer Musikpädagoge Emile Jaques-Dalcroze (1865-1950) die Entwicklung der rhythmisch-musikalischen Erziehung (Rhythmik) auslöste.
Damit entstand ein neues Bewusstsein für die Bedeutung des Körpers und der Bewegung als Ausdruck eines freieren Lebensgefühls. Wie es dazu kam, welche Bedeutung die Persönlichkeit Dalcroze’ dazu hatte und wie die äußeren Umstände waren, soll im Folgenden erläutert werden. Selbstverständlich schließt sich diesem eine Darstellung von Dalcrozes’ Rhythmik an, sowohl ihrer Merkmale in theoretischer Hinsicht als auch ihrer Umsetzung speziell in der "Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze" in Hellerau (bei Dresden).
„Und wenn das ganze System der rhythmischen Erziehung sich auf der Musik aufbaut, so geschieht dies eben, weil die Musik eine hervorragende psychische Kraft ist, eine dem Seelenleben und dem Ausdruckswillen zugleich entspringende Kraft, die durch ihre anregende und ordnende Gewalt unsere sämtlichen vitalen Funktionen zu regeln vermag.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eckpunkte des Zeitgeschehens um 1900
- Emile Jaques-Dalcroze
- “Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze” in Hellerau (bei Dresden)
- Dalcrozes' Grundgedanken
- Rhythmus und Bewegung
- Dalcrozes' Kunst- und Ästhetikbegriff
- Musik, Bewegung und Tanz
- Licht- und Bühnengestaltung
- Die Wahrnehmung und das Empfinden von Kunst
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit dem Schweizer Musikpädagogen Emile Jaques-Dalcroze und dessen revolutionären Ideen zur rhythmisch-musikalischen Erziehung (Rhythmik). Das Hauptziel ist es, die Entstehung und Entwicklung der Rhythmik im Kontext des Zeitgeschehens um 1900 darzustellen, Dalcrozes' Persönlichkeit und Wirken zu beleuchten sowie die zentralen Grundgedanken seiner Pädagogik zu erläutern.
- Die Bedeutung von Rhythmus und Bewegung in der musikalischen Erziehung
- Dalcrozes' Kunst- und Ästhetikbegriff und seine Auswirkungen auf die Musikpädagogik
- Die “Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze” in Hellerau als Modellprojekt für die Rhythmik
- Die Entwicklung der rhythmisch-musikalischen Erziehung im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne
- Die Aktualität des Dalcroze-Konzepts für die heutige Musikpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentrale Frage nach der Bedeutung der rhythmisch-musikalischen Erziehung im Kontext von Dalcrozes' Wirken. Dabei werden die persönlichen Beweggründe des Autors für die Wahl des Themas erläutert, insbesondere seine eigene Herkunft aus Hellerau und die Bedeutung des ehemaligen Festspielhauses in seiner Entwicklung.
Das zweite Kapitel widmet sich dem gesellschaftlichen und künstlerischen Kontext um 1900, in dem Dalcrozes' Ideen entstanden. Es werden die zentralen Strömungen wie der Naturalismus und die Gegenbewegung zur “Ästhetisierung des Lebens” beleuchtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Persönlichkeit und dem Wirken Emile Jaques-Dalcrozes. Es wird auf seine Biographie, seine musikalische Ausbildung und seine zentralen Ziele eingegangen.
Das vierte Kapitel beschreibt die “Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze” in Hellerau, die als Modellprojekt für die Rhythmik fungierte. Es werden die wichtigsten Merkmale der Einrichtung sowie die praktische Umsetzung der Dalcroze-Methode in diesem Kontext dargestellt.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den zentralen Grundgedanken der Dalcroze-Methode. Es werden die Themen Rhythmus und Bewegung, Dalcrozes' Kunst- und Ästhetikbegriff, die Bedeutung von Musik, Bewegung und Tanz, die Rolle von Licht- und Bühnengestaltung sowie die Wahrnehmung und das Empfinden von Kunst behandelt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Emile Jaques-Dalcroze, Rhythmik, rhythmisch-musikalische Erziehung, Bewegung, Musik, Kunst, Ästhetik, “Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze”, Hellerau, Zeitgeist, 1900, Jahrhundertwende, Naturalismus, “Ästhetisierung des Lebens”, Festspiele, Lebensreformbewegung, Theaterreform, Bühnenraum, Pädagogik, Musikerziehung, Wahrnehmung, Empfinden.
- Quote paper
- Gunther Wilms (Author), 2005, Rhythmische Erziehung. Emile Jaques-Dalcroze und die Hellerauer Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/85257