In Deutschland leben derzeit mehr als eine Million Demenzkranke, etwa zwei Drittel entfallen auf die Alzheimer Krankheit. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt jährlich bei mehr als 250.000. In Folge der Bevölkerungsalterung nimmt die Anzahl der Demenzkranken kontinuierlich zu. Laut Prognosen zur demografischen Entwicklung wird sich die Zahl, sollte kein bahnbrechender Durchbruch in Prävention und Therapie erfolgen, bis zum Jahr 2050 auf etwa 2,3 Millionen erhöhen.
Demenz beginnt mit kognitiven Störungen und mündet innerhalb weniger Jahre in einen vollständigen Verlust alltäglicher Fähigkeiten, sowie den Zerfall der Urteilsfähigkeit und Persönlichkeit. Dies ist mit großem Leid für die Betroffenen und deren Vertrauenspersonen verbunden.
Etwa 60 Prozent der Demenzkranken leben in privaten Haushalten und werden dort betreut. Dies führt zu starken Belastungen für die betreuenden Angehörigen, der nicht alle über einen längeren Zeitraum gewachsen sind. Demenz ist daher der häufigste Grund für eine Aufnahme in ein Heim. Der Anteil demenzkranker Heimbewohner hat in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. In Deutschland leben etwa 400 000 demenziell erkrankte Menschen in Alten- und Pflegeheimen.
Nach der Krankheitskostenrechnung des Statistischen Bundesamtes entfielen für das Jahr 2002 zehn Prozent aller Krankheitskosten auf psychische Verhaltensstörungen, was einem Betrag von 22,4 Mrd. € entspricht. Bezogen auf einzelne Diagnosen zeigt sich dabei, dass die Kosten für Demenz mit 5,6 Mrd. € einen erheblichen Teil ausmachen und Kosten für stationäre und teilstationäre Pflege hier die größte Rolle spielen. Demenz gehört zu den teuersten Krankheitsgruppen im höheren Alter. Mit zunehmenden Schweregrad ist außerdem ein steiler Kostenanstieg festzustellen.
Das macht die Demenz gesundheitsökonomisch gesehen zu einer der wichtigsten Krankheitsgruppen, denn sie zählt zu den „gesamtwirtschaftlich teuersten“ Erkrankungen“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN ZU DEMENZ.
- 2.1 Definition
- 2.2 Demenzformen und Schweregrade
- 2.3 Klinisches Bild und Krankheitsverlauf der Demenzen
- 2.4 Ressourcen der Erkrankten.
- 2.5 Bedürfnisse der Erkrankten.
- 3. DIE BEHANDLUNG DER DEMENZ
- 3.1 Nicht medikamentöse Therapieansätze.
- 3.1.1 REALITÄTS- ORIENTIERUNGS- TRAINING (ROT).
- 3.1.2 Remniszenztherapie / Biografiearbeit (REM).
- 3.1.3 VALIDATION (VAL) UND INTEGRATIVE VALIDATION (IVA).
- 3.1.4 SELBSTERHALTUNGSTHERAPIE (SET).
- 3.1.5 MILIEUTHERAPIE
- 3.2 Kritische Betrachtung der nicht-medikamentöse Therapien ..
- 4. DIE TIERGESTÜTZTE THERAPIE.
- 4.1 Die Entwicklung der tiergestützen Therapie.
- 4.2 Definitionen......
- 4.2.1 ANIMAL ASSISTED ACTIVITY (AAA).
- 4.2.2 ANIMAL ASSISTED THERAPIE (AAT).
- 5. DIE MENSCH-TIER-BEZIEHUNG..
- 5.1 Kulturgeschichtliche Entwicklung der Mensch- Tier Beziehung
- 5.2. Erklärungsmodelle.
- 5.2.1 DIE BIOPHILIE-HYPOTHESE
- 5.2.2 ANTROMORPHISMUS UND ANIMISMUS.
- 5.2.3 DU - EVIDENZ
- 5.3 Tiefenpsychologische Erklärungsansätze..
- 5.3.1 Die Schichtenlehre nach Rothacker
- 5.3.2 Implizit—erfahrungsgeleiteter und explizit-kognitiver Funktionsmodus .
- 5.4 Die Mensch-Tier-Kommunikation.
- 5.4.1 DIE DIGITALE KOMMUNIKATION.
- 5.4.2 DIE ANALOGE KOMMUNIKATION
- 5.5 Schlussfolgerungen zur Mensch-Tier-Beziehung.
- 6. DIE GESUNDHEITSFÖRDERNDE WIRKUNG DER TIERE AUF DEN MENSCHEN
- 6.1 Tiere als Ressource...
- 6.2 Physische Auswirkungen
- 6.3 Psychisch-mentale Auswirkungen
- 6.4 Soziale Wirkung...
- 7. DIE BEDEUTUNG DER TIERE FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ.
- 7.1 Stand der Forschung und Studienlage zur tiergestützten Therapie bei Demenz
- 7.1.1 STUDIEN ÜBER DIE BEDEUTUNG VON TIEREN FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ.
- 7.1.2 ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG DER BISHERIGEN STUDIENLAGE..
- 7.1.3 Vergleichende Gegenüberstellung der beschriebenen nicht medikamentösen\nTherapieformen und der tiergestützten Therapie bei Demenz .
- 8.TIERE IN ALTENPFLEGEEINRICHTUNGEN.
- 8.1 Eingesetzte Tiere.
- 8.2 Mögliche Formen der Tiereinsätze
- 8.3 Gesetzliche Grundlagen.
- 8.4 Finanzierung...
- 9. FAZIT.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelor-Arbeit befasst sich mit der tiergestützten Therapie bei Menschen mit Demenz. Ziel der Arbeit ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen der tiergestützten Therapie im Kontext der Demenz aufzuzeigen, die Bedeutung der Mensch-Tier-Beziehung im Rahmen der Therapie zu beleuchten und die Einsatzmöglichkeiten von Tieren in der Pflege von Menschen mit Demenz zu erörtern.
- Definition und Formen von Demenz
- Nicht-medikamentöse Therapieansätze bei Demenz
- Die tiergestützte Therapie und ihre wissenschaftlichen Grundlagen
- Die Bedeutung der Mensch-Tier-Beziehung
- Einsatzmöglichkeiten von Tieren in der Pflege von Menschen mit Demenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Demenz ein und beschreibt die wachsende Anzahl der Betroffenen sowie die damit verbundenen Herausforderungen für die Gesellschaft. Kapitel 2 legt die theoretischen Grundlagen zu Demenz dar, einschließlich Definition, Formen, Schweregrade, klinisches Bild, Ressourcen und Bedürfnisse der Erkrankten. Kapitel 3 befasst sich mit verschiedenen nicht-medikamentösen Therapieansätzen für Menschen mit Demenz, wie z.B. Realitätsorientierungstherapie, Remniszenztherapie und Validation. Kapitel 4 widmet sich der tiergestützten Therapie, einschließlich ihrer Entwicklung, Definition und den verschiedenen Einsatzformen. Kapitel 5 analysiert die Mensch-Tier-Beziehung und erörtert kulturgeschichtliche Entwicklungen, Erklärungsmodelle und die Bedeutung der Kommunikation. Kapitel 6 untersucht die gesundheitsfördernde Wirkung von Tieren auf den Menschen. Kapitel 7 beleuchtet die Bedeutung von Tieren für Menschen mit Demenz und analysiert relevante Forschungsstudien. Schließlich werden in Kapitel 8 die Einsatzmöglichkeiten von Tieren in Altenpflegeeinrichtungen und die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen diskutiert.
Schlüsselwörter
Demenz, tiergestützte Therapie, Mensch-Tier-Beziehung, nicht-medikamentöse Therapie, Altenpflege, Gesundheitsförderung, Kommunikation, Ressourcen, Bedürfnisse, Studienlage, Einsatzmöglichkeiten, rechtliche Rahmenbedingungen.
- Quote paper
- Bianca Kautz (Author), 2007, Die tiergestützte Therapie bei Menschen mit Demenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/84448