Vor dem Hintergrund von Globalisierung und Shareholder Value-Konzepten, zählen Fusionen und Akquisitionen zu den Standardstrategien vieler Unternehmen, um sich im dynamischen Wettbewerb zu behaupten.
Der Intuition der Synergie zum Trotz: Wissenschaftlich empirische Studien belegen, dass Fusionen mittel- und langfristig nahezu durchgängig Verliererspiele sind. Nach einer Untersuchung von 230 europäischen Unternehmensfusionen zwischen 1984 und 1992 sind nur 14 Prozent wertneutrale und lediglich 29 Prozent nachhaltig wertsteigernde Entwicklungen zu erkennen.
Den Fusionen zugrunde liegenden unterschiedlichen Erwartungen, können jedoch erst nach dem eigentlichen Deal realisiert werden. Untersuchungen über das Scheitern von Akquisitionen belegen als Ursache vielfach schlechtes Integrationsmanagement.
Werden zwei Unternehmen zusammengeschlossen, so fallen dabei massive Beeinträchtigung des operativen Geschäfts an, also genau dessen, wovon die beteiligten Unternehmen leben. Die Mitarbeiter und Führungskräfte sind primär mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt, Kunden und Zulieferer werden vernachlässigt, Spielzüge von Wettbewerbern zu spät beantwortet, Projekte bleiben liegen, gesetzte Ziele werden nicht weiter verfolgt, Veränderungsinitiativen verpuffen. Der Erfolg eines Zusammenschlusses ist somit erst dann gegeben, wenn der mit dem Projekt verbundene Integrationsprozess ein homogenes, optimiertes und wettbewerbsoptimales Unternehmen am Markt geschaffen hat und dabei die versprochenen Synergieziele erreicht werden. Der Integration von Akquisitionsobjekten kommt damit eine entscheidende Bedeutung für den Erfolg solcher Projekte zu.
Inhaltsverzeichnis
- Motive und Ziele eines Unternehmenskaufs
- Statistik über den Erfolg bisheriger Unternehmenskäufe
- Bedeutung einer Post Merger Integration
- Post-Merger Integration, was ist das?
- Einordnung der PMI im System des Transaktionsprozesses
- Einflüsse auf die Integrationsanforderungen
- Ziele der Post Merger Integration
- Grundmodell und Instrumente des Post Merger Managements
- Das 7 K Modell zur Bestimmung der Integrationskosten
- Koordination
- Kultur
- Kunden und Ko-Produzenten
- Kommunikation
- Kernbelegschaft
- Kernkompetenz
- Kontrolle
- Erfolgsfaktoren für die Post Merger Integration
- Eindeutige Führung
- Hohes Anspruchsniveau
- Gemeinsame Leistungskultur
- Vorgehen bei Integrationsprojekten
- Phase I: Integrationsdesign
- Ableitung eines herausfordernden Anspruchsniveaus
- Entwicklung einer gemeinsamen Vision und wertsteigernder Wachstumsstrategie
- Identifikation von operativen Wertsteigerungspotenzialen
- Sicherstellung der bestehenden Geschäfte und der zukünftigen Funktionalität
- Schaffung einer gemeinsamen Leistungskultur
- Verstehen der individuellen Perspektive
- Entwicklung einer gemeinsamen Perspektive
- Phase II: Durchführung der Integration
- Priorisierung des Projektportfolios
- Entwickeln der Projektorganisation
- Durchführung des Projekt-Controllings
- Entwicklung einer strategischen und operativen Personalstrategie
- Strategisches Personalmanagement
- Operatives Personalmanagement
- Rechtliche Parameter der Integrationsmaßnahmen
- Arbeitsrechtliche Aspekte im Rahmen von Umstrukturierungen
- Rechte und Pflichten bei Betriebsübergang, §613 a BGB
- Betriebsänderungen gemäß §§111 ff. Betriebsverfassungsgesetz
- Arten der Betriebsänderungen
- Die Rechtsfolgen der Betriebsänderungen
- Rechtzeitige und umfassende Unterrichtung über die Planungen
- Recht des Betriebsrates zur Beratung mit dem Arbeitgeber
- Gewährleistungsrechte beim Unternehmenskauf
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Post Merger Integration (PMI), einem wichtigen Aspekt im Prozess der Unternehmensübernahme. Das Ziel ist es, die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren der Integrationsphase nach einem Unternehmenskauf zu beleuchten und praktische Handlungsempfehlungen zu geben.
- Analyse der Motive und Ziele von Unternehmenskäufen
- Bedeutung der PMI für den Erfolg einer Fusion/Übernahme
- Identifizierung von Erfolgsfaktoren für die Integrationsphase
- Entwicklung von Strategien und Instrumenten für die operative Umsetzung der Integration
- Betrachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Kontext der Integrationsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel befasst sich mit den Motiven und Zielen eines Unternehmenskaufs. Es analysiert die Gründe für Akquisitionen und beleuchtet die Bedeutung der Post Merger Integration als entscheidenden Faktor für den Erfolg der Transaktion.
- Das zweite Kapitel widmet sich den Erfolgsfaktoren der Post Merger Integration. Es identifiziert zentrale Einflussfaktoren, die den erfolgreichen Verlauf der Integrationsphase bestimmen, wie beispielsweise die Bedeutung von Führung, Kommunikation und Kultur.
- Das dritte Kapitel beschreibt die verschiedenen Phasen der Integration und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen in jeder Phase. Es stellt konkrete Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Integrationsprojekten vor.
- Das vierte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung einer strategischen und operativen Personalstrategie im Kontext der Integration. Es untersucht die Auswirkungen der Fusion auf die Belegschaft und zeigt Wege auf, um die Mitarbeiter optimal in den Integrationsprozess einzubinden.
- Das fünfte Kapitel betrachtet die rechtlichen Rahmenbedingungen der Integrationsmaßnahmen. Es analysiert die arbeitsrechtlichen Aspekte im Rahmen von Umstrukturierungen und beleuchtet die Gewährleistungsrechte beim Unternehmenskauf.
Schlüsselwörter
Post Merger Integration, Unternehmenskauf, Fusion, Übernahme, Erfolgsfaktoren, Integrationsprozesse, Personalstrategie, Rechtliche Rahmenbedingungen, Betriebsübergang, Betriebsänderungen, Gewährleistungsrechte.
- Quote paper
- Marc Schriever (Author), 2002, Post Merger Integration/Management (Maßnahmen nach Abschluss des Unternehmenskaufvertrages zum Gelingen der Fusion/Übernahme), Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/8430