In der vorliegenden Arbeit geht es um die Aspekte der Kooperation und Kommunikation in der interdisziplinären Zusammenarbeit von Pflege und Medizin unter stationären Rahmenbedingungen.
Einführend wird diesbezüglich die derzeitige Situation des Krankenhausgeschehens und der aktuelle Forschungsstand der berufsübergreifenden Zusammenarbeit dargestellt. Daran anschließend werden die themenrelevanten Fragestellungen, Thesen und Zielsetzungen der vorliegenden Arbeit erläutert sowie die Untersuchungsmethode vorgestellt. Im abschließenden Kapitel wird ein Überblick auf den Ablauf der Untersuchung gegeben.
Während es in anderen Wirtschaftsbereichen aufgrund neuer Konzepte der Arbeitsorganisation und veränderten Arbeitsinhalten zu einer Renaissance der Team- bzw. Gruppenarbeit und einer einhergehenden Diskussion der Schlüsselqualifizierung zur Kooperationsfähigkeit kam, scheint sich die interdisziplinäre, obligate Zusammenarbeit von Pflegenden und MedizinerInnen nur schwerfällig diesen neuen Vorstellungen zu öffnen.
Aufgrund gesellschaftlicher und gesundheitsökonomischer Veränderungen müssen nunmehr aber die traditionellen Organisationsstrukturen der berufsübergreifenden Zusammenarbeit in Frage gestellt werden, um eine zeitgemäße, effektive und für alle Parteien gleichermaßen befriedigende Arbeitsgestaltung zu erreichen, denn „für das Erleben und Verhalten des Menschen in Organisationen ist es nicht unerheblich, ob Kooperation gelingt oder scheitert“ (von Rosenstiel 1992). Dies betrifft im Jahr 2000 im Sinne dieser Arbeit 108 696 Ärzte und Ärztinnen und 332 269 Pflegenden in insgesamt 2242 Krankenhäusern der Bundesrepublik.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Zum Thema
- 1.2 Forschungsergebnisse
- 1.3 Fragestellungen, Thesen, Zielsetzung
- 1.4 Methodik
- 1.5 Ablauf der Untersuchung
- 2 Strukturell-rechtliche Rahmenbedingungen der pflegerisch-ärztlichen Zusammenarbeit im Krankenhaus
- 2.1 Geschichte der pflegerisch-ärztlichen Zusammenarbeit im Krankenhaus
- 2.2 Arbeitsorganisation im Krankenhaus
- 2.2.1 Arbeitsteilung im Krankenhaus
- 2.2.2 Organisationsstruktur
- 2.2.3 Hierarchiesystem Pflege
- 2.2.4 Funktionspflege
- 2.2.6 Kommunikation im Hierarchiesystem Krankenhaus
- 2.3 Rechtliche Bedingungen
- 2.3.1 Grund- und Behandlungspflege
- 2.3.2 Haftungsgrundlage und Weisungsrecht
- 2.4 Fazit
- 3 Individuell-sozialisatorische Rahmenbedingungen der pflegerisch-ärztlichen Zusammenarbeit im Krankenhaus
- 3.1 Berufliche Sozialisation in der Ausbildung
- 3.1.1 Ausbildung der Pflegekräfte
- 3.1.2 Ausbildung der MedizinerInnen
- 3.2 Leitbilder
- 3.2.1 Leitbilder und Prioritäten der Pflege
- 3.2.2 Leitbilder und Prioritäten der Akutmedizin
- 3.3 Sprache
- 3.3.1 Sprache der Pflegenden
- 3.3.2 Die Sprache der MedizinerInnen
- 3.4 Fazit
- 4 Gelingende Kooperation
- 4.1 Begriffsbestimmungen
- 4.1.1 Kooperation
- 4.1.2 Gruppe
- 4.1.3 Gruppenarbeit
- 4.1.4 Teamarbeit
- 4.2 Gelingende Kooperation
- 4.2.1 Gleichheit
- 4.2.2 Kommunikation und Kommunikationsfähigkeit
- 4.2.3 Gemeinsame Zieldefinition
- 4.3 Fazit
- 5 Gelingende Kooperation unter gegebenen Bedingungen
- 5.1 Strukturell-rechtliche Gleichheit der Kooperationspartner
- 5.1.1 Matrix-Organisation
- 5.1.2 Pflegesysteme
- 5.1.3 Rechtliche Bedingungen
- 5.2 Kommunikation
- 5.2.1 Die Transaktionsanalyse
- 5.3 Gemeinsame Zielsetzung
- 5.3.1 Patientenorientierung
- 5.4 Fazit
- 6 Relevanz für die Pflegeausbildung
- 6.1 Lerninhalte
- 6.2 Lernziele
- 6.2.1 Wahrnehmung von Gefühlen
- 6.2.2 Umgang mit Gefühlen
- 6.3 Beziehungsgestaltung
- 6.3.1 Partizipation
- 6.3.3 Das TZI-Postulat: “Störungen haben Vorrang”
- 6.4 Methodische Ansatzpunkte
- 6.4.1 Erfahrungsbezogenes Lernen
- 6.5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Pflege und Medizin im Krankenhaus, fokussiert auf Kooperation und Kommunikation. Ziel ist es, die strukturellen, rechtlichen und individuellen Faktoren zu analysieren, die diese Zusammenarbeit beeinflussen, und deren Relevanz für die Pflegeausbildung aufzuzeigen.
- Strukturelle und rechtliche Rahmenbedingungen der pflegerisch-ärztlichen Zusammenarbeit
- Individuelle und sozialisatorische Faktoren, die die Zusammenarbeit beeinflussen
- Kriterien für gelingende Kooperation und Kommunikation
- Analyse von Kommunikationsmodellen im Kontext der interdisziplinären Zusammenarbeit
- Implikationen für die Pflegeausbildung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der interdisziplinären Zusammenarbeit von Pflegekräften und Ärzten im Krankenhaus ein. Es beschreibt die aktuelle Situation im Krankenhauswesen, den Forschungsstand zu berufsübergreifender Zusammenarbeit und benennt die Fragestellungen, Thesen, Zielsetzungen und die Methodik der vorliegenden Arbeit. Es wird der bestehende Widerspruch zwischen modernen Arbeitsorganisationskonzepten in anderen Wirtschaftszweigen und der oftmals schwerfälligen interdisziplinären Zusammenarbeit im Krankenhaus hervorgehoben.
2 Strukturell-rechtliche Rahmenbedingungen der pflegerisch-ärztlichen Zusammenarbeit im Krankenhaus: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen, organisatorischen und rechtlichen Grundlagen der Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften und Ärzten im Krankenhaus. Es analysiert die Arbeitsteilung, Organisationsstrukturen, Hierarchiesysteme, Kommunikationsmuster und die rechtlichen Rahmenbedingungen (Haftung, Weisungsrecht) die die Zusammenarbeit prägen. Der Fokus liegt auf den strukturellen Hindernissen und den damit verbundenen Herausforderungen für eine effektive Kooperation.
3 Individuell-sozialisatorische Rahmenbedingungen der pflegerisch-ärztlichen Zusammenarbeit im Krankenhaus: Dieser Abschnitt untersucht die individuellen und sozialisatorischen Faktoren, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit beeinflussen. Es werden die unterschiedlichen Ausbildungswege von Pflegekräften und Ärzten, die jeweiligen Berufsideologien und die Kommunikationsstile verglichen und analysiert. Die Bedeutung von Sprache und Leitbildern für die Interaktion wird beleuchtet.
4 Gelingende Kooperation: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Kooperation und untersucht die Bedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Es werden wesentliche Faktoren wie Gleichheit, Kommunikation und gemeinsame Zieldefinition identifiziert und deren Bedeutung für eine effektive und zufriedenstellende Interaktion zwischen Pflegekräften und Ärzten detailliert erörtert.
5 Gelingende Kooperation unter gegebenen Bedingungen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie gelingende Kooperation unter den bestehenden strukturellen, rechtlichen und individuellen Rahmenbedingungen im Krankenhaus erreicht werden kann. Es analysiert unterschiedliche Organisationsmodelle (z.B. Matrixorganisationen), Pflegesysteme, Kommunikationsstrategien (z.B. Transaktionsanalyse) und die Bedeutung einer patientenorientierten Zielsetzung für die Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit.
6 Relevanz für die Pflegeausbildung: Abschließend wird die Bedeutung der Ergebnisse für die Pflegeausbildung diskutiert. Es werden relevante Lerninhalte und Lernziele für die Förderung der Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit von zukünftigen Pflegekräften erarbeitet. Methodische Ansatzpunkte für ein erfahrungsbasiertes Lernen werden vorgestellt.
Schlüsselwörter
Interdisziplinäre Zusammenarbeit, Krankenhaus, Pflege, Medizin, Kooperation, Kommunikation, Arbeitsorganisation, Rechtliche Rahmenbedingungen, Berufliche Sozialisation, Pflegeausbildung, Kommunikationsmodelle, Transaktionsanalyse, Patientenorientierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Pflegerisch-ärztliche Zusammenarbeit im Krankenhaus
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften und Ärzten im Krankenhaus, mit besonderem Fokus auf Kooperation und Kommunikation. Analysiert werden die strukturellen, rechtlichen und individuellen Faktoren, die diese Zusammenarbeit beeinflussen, sowie deren Relevanz für die Pflegeausbildung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Strukturelle und rechtliche Rahmenbedingungen der pflegerisch-ärztlichen Zusammenarbeit, individuelle und sozialisatorische Faktoren, Kriterien für gelingende Kooperation und Kommunikation, Analyse von Kommunikationsmodellen und Implikationen für die Pflegeausbildung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Strukturell-rechtliche Rahmenbedingungen, Individuell-sozialisatorische Rahmenbedingungen, Gelingende Kooperation, Gelingende Kooperation unter gegebenen Bedingungen und Relevanz für die Pflegeausbildung. Jedes Kapitel beinhaltet eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse.
Wie werden die strukturellen und rechtlichen Rahmenbedingungen behandelt?
Kapitel 2 beleuchtet die historischen, organisatorischen und rechtlichen Grundlagen der Zusammenarbeit. Es analysiert Arbeitsteilung, Organisationsstrukturen, Hierarchiesysteme, Kommunikationsmuster und die rechtlichen Rahmenbedingungen (Haftung, Weisungsrecht), um die strukturellen Hindernisse für eine effektive Kooperation aufzuzeigen.
Welche individuellen und sozialisatorischen Faktoren werden betrachtet?
Kapitel 3 untersucht die individuellen und sozialisatorischen Einflussfaktoren. Verglichen werden die Ausbildungswege von Pflegekräften und Ärzten, Berufsideologien und Kommunikationsstile. Die Bedeutung von Sprache und Leitbildern für die Interaktion wird analysiert.
Wie definiert die Arbeit "gelingende Kooperation"?
Kapitel 4 definiert den Begriff der Kooperation und untersucht die Bedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Es identifiziert wesentliche Faktoren wie Gleichheit, Kommunikation und gemeinsame Zieldefinition und erläutert deren Bedeutung für eine effektive Interaktion.
Wie wird "gelingende Kooperation unter gegebenen Bedingungen" behandelt?
Kapitel 5 befasst sich mit der Frage, wie gelingende Kooperation unter den bestehenden Rahmenbedingungen erreicht werden kann. Analysiert werden verschiedene Organisationsmodelle (z.B. Matrixorganisationen), Pflegesysteme, Kommunikationsstrategien (z.B. Transaktionsanalyse) und die Bedeutung einer patientenorientierten Zielsetzung.
Welche Relevanz hat die Arbeit für die Pflegeausbildung?
Kapitel 6 diskutiert die Bedeutung der Ergebnisse für die Pflegeausbildung. Es werden relevante Lerninhalte und Lernziele zur Förderung der Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit zukünftiger Pflegekräfte erarbeitet. Methodische Ansatzpunkte für erfahrungsbasiertes Lernen werden vorgestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Interdisziplinäre Zusammenarbeit, Krankenhaus, Pflege, Medizin, Kooperation, Kommunikation, Arbeitsorganisation, Rechtliche Rahmenbedingungen, Berufliche Sozialisation, Pflegeausbildung, Kommunikationsmodelle, Transaktionsanalyse, Patientenorientierung.
Welche Methodik wurde in der Arbeit verwendet?
Die genaue Methodik wird im ersten Kapitel (Einleitung) der Arbeit detailliert beschrieben. Es wird auf den bestehenden Widerspruch zwischen modernen Arbeitsorganisationskonzepten in anderen Wirtschaftszweigen und der oftmals schwerfälligen interdisziplinären Zusammenarbeit im Krankenhaus hingewiesen.
- Quote paper
- Dipl.-Berufspädagoge Marcus Eckhardt (Author), 2004, Pflege und Medizin: Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Krankenhaus, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/84298