Vor der weiten Verbreitung des Internets war der Verkauf von privaten Gegenständen eher eine Ausnahme und erfolgte in der Regel über Zeitungsanzeigen oder Flohmärkte. Dies war mit einem recht hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden. Ob eine Person in dem Fall möglicherweise als Unternehmer gelten konnte, war allenfalls aus steuerlichen Gesichtspunkten von Interesse. Ein Gewährleistungsanspruch gegen einen privaten Flohmarktverkäufer war nicht denkbar. Auch wettbewerbs- und markenrechtliche Verstöße bildeten eher die Ausnahme, da es stets eine eindeutige Verbindung zwischen Verkäufer und Ware gab. Erst durch das Internet und Plattformen, wie zum Beispiel eBay, ist es zunehmend verbreitet, nicht mehr gebrauchte Gegenstände zu verkaufen. Ein solcher Verkauf ist ohne großen Aufwand problemlos möglich und läuft weit anonymer ab als auf Flohmärkten. Es ist jedoch fraglich, welche rechtlichen Regelungen hierauf Anwendung zu finden haben. So ist es schon alleine fraglich, ob es sich bei einer solchen Onlineauktion überhaupt um eine Auktion im Sinne des § 156 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) handelt.
Neben eBay gibt es im Internet noch eine Reihe anderer dieser so genannten „Auktionsplattformen“. Zu nennen wären hier Portale wie beispielsweise hood.de oder ricardo.de, welche gegenüber eBay ihre Vorteile haben. So entstehen zum Beispiel teilweise keine Einstell-Gebühren und der Anteil der privaten Verkäufer ist höher. In der vorliegenden Arbeit soll jedoch im Wesentlichen auf den Marktführer eBay eingegangen werden, über welchen die meisten Verträge abgeschlossen werden und bei welchem dadurch auch die meisten Probleme bekannt sind.
ebay unterhält die größte Auktionsplattform in dieser Art und ist für viele das Synonym für Onlineauktionen – etwas „im Internet ersteigern“ oder „etwas im Internet verkaufen“ ist mit einer Transaktion über eBay gleichzusetzen. Jeden Tag enden bei eBay im Schnitt über 1,2 Mio. Auktionen. Bei einer solchen Menge ist es nicht verwunderlich, dass durch Missverständnisse, Irrtümer und auch böswilliges Handeln Probleme entstehen.
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Inhaltsverzeichnis
- Heranführung an die Problematik
- Die Problemstellung
- Die Zielsetzung
- Das Unternehmen
- Auktionen und Sofortkaufen - das Prinzip von eBay
- Die Beziehung der Beteiligten untereinander
- Das Rechtsverhältnis zwischen dem Nutzer und eBay
- Geltung der eBay-AGB zwischen eBay und dem Nutzer
- Sperrung und Kündigung
- Gerichtsstand
- Das Rechtsverhältnis zwischen Käufer und Verkäufer
- Anspruch gegenüber eBay
- Anspruch gegenüber einem befugten Dritten
- Anspruch gegenüber einem unbefugten Dritten
- Geltung der eBay-AGB für die Verträge zwischen den Nutzern
- Der Verkäufer - privat oder Unternehmer?
- C2C
- B2C
- B2B
- C2B
- Identität (Pseudonym)
- Was ist, wenn der Nutzer minderjährig ist?
- Kontrollmechanismen
- Vertragsschluss
- Risiko
- Das Rechtsverhältnis zwischen dem Nutzer und eBay
- Vertragsschluss
- Das Angebot
- Regulärer Ablauf
- Irrtum in der Erklärung
- Die Annahme
- Regulärer Ablauf
- Irrtum in der Erklärung
- Spaßauktionen
- Erfüllung
- Zahlungsort
- Erfüllungsort
- Mehrwertsteuer
- Verfügbarkeit der Ware
- Fälligkeit und Verzug
- Die Bewertung als Nebenpflicht
- Werturteile
- Tatsachenbehauptungen
- Das Angebot
- Wettbewerbliche Rahmenbedingungen
- Urheberrechtsverletzungen bei Bildern und Produktbeschreibungen
- Verletzung von Namensrechten durch den Nickname
- Problematische Waren
- Plagiate
- Bücher & Buchpreisbindung
- Tabakwaren
- Arzneimittel
- Indizierte Ware
- Weitere verbotene Artikel
- Missbrauchsfälle
- Identitätsmissbrauch
- Absicherungsmöglichkeiten
- Haftung des Namensinhabers
- Passwortmissbrauch
- Nutzerbezogene Passwortattacken
- Passwortbezogene Attacken
- Haftung
- Identitätsmissbrauch
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen des Handels auf Online-Auktionsplattformen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Rechtsverhältnisse, die zwischen den Nutzern und der Plattform sowie zwischen den Nutzern untereinander bestehen, und beleuchtet dabei insbesondere die Besonderheiten des Online-Handels.
- Rechtliche Rahmenbedingungen für den Handel auf Online-Auktionsplattformen
- Rechtsverhältnisse zwischen den Nutzern und der Plattform
- Rechtsverhältnisse zwischen den Nutzern untereinander
- Besonderheiten des Online-Handels
- Wettbewerbsrechtliche Aspekte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problematik des Handels auf Online-Auktionsplattformen ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Das zweite Kapitel stellt das Unternehmen eBay vor, das als Beispiel für eine Online-Auktionsplattform dient. Das dritte Kapitel analysiert die Beziehung der Beteiligten untereinander, indem es die Rechtsverhältnisse zwischen dem Nutzer und der Plattform sowie zwischen den Nutzern untereinander untersucht. Dabei werden insbesondere die Themenbereiche Geltung der AGB, Sperrung und Kündigung, Gerichtsstand sowie die Unterscheidung zwischen privaten und gewerblichen Verkäufern behandelt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Vertragsschluss auf Online-Auktionsplattformen und analysiert die einzelnen Phasen des Vertragsprozesses, wie Angebot, Annahme, Erfüllung und Bewertung. Das fünfte Kapitel untersucht die wettbewerbsrechtlichen Rahmenbedingungen für den Handel auf Online-Auktionsplattformen, insbesondere Urheberrechtsverletzungen, Verletzung von Namensrechten und problematische Waren. Schließlich werden im sechsten Kapitel verschiedene Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit Online-Auktionsplattformen beleuchtet, wie Identitätsmissbrauch und Passwortmissbrauch.
Schlüsselwörter
Online-Auktionsplattformen, eBay, Rechtliche Rahmenbedingungen, Rechtsverhältnisse, Nutzer, Plattform, Vertragsschluss, AGB, Sperrung, Kündigung, Gerichtsstand, Käufer, Verkäufer, C2C, B2C, B2B, C2B, Identität, Pseudonym, Minderjährigkeit, Angebot, Annahme, Erfüllung, Bewertung, Wettbewerbliche Rahmenbedingungen, Urheberrechtsverletzung, Namensrechte, Problematische Waren, Plagiate, Tabakwaren, Arzneimittel, Indizierte Ware, Missbrauchsfälle, Identitätsmissbrauch, Passwortmissbrauch.
- Quote paper
- Janina Lappe (Author), 2007, Rechtliche Rahmenbedingungen auf Online-Auktionsplattformen am Beispiel von eBay, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/82705