Opposition und Widerstand in der DDR in den ersten 30 Jahren nach der Gründung
Inhaltverzeichnis:
1. Einleitung
Opposition und Widerstand: Begriff und Kausalität
2. Die historische Ausgangssituation
2.1. Opposition gegen die Bodenreform
3. Die Zernierung der bürgerlichen Opposition
4. Widerstand aus religiöser Bindung
4.1. Kirchenkampf und Opposition
4.2. Die junge Gemeinde: „Spionage- und Agentenorganisation"
5. Zwischen Selbstbehauptung und Widerstand: Die Arbeiter
5.1. Der FDGB als Erfüllungshilfe der SED
5.2. Arbeiteropposition im Betrieb
6. Bauern gegen die „Revolution im Dorf“
6.1. Brandstiftung als Protest
7. Der Wechsel Ulbricht/Honecker
7.1. Der erzwungene Rücktritt
8. Die Reklamation der Bürger- und Menschenrechte
9. Friedensbewegung und Opposition
10. Opposition und Widerstand: Möglichkeiten und Grenzen
11. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Opposition und Widerstand: Begriff und Kausalität
Die deutsche demokratische Republik ist ein sozialistischer Staat, besagt ihre Verfassung. „Alle Macht dient dem Wohle des Volkes.“ Von daher ist die herrschende Ideologie- die Ideologie der Herrschenden- nicht ohne Logik, wenn sie Opposition und Widerstand in der DDR jegliche Existenzgrundlage aberkennen will. „ In sozialistischen Staaten existiert für eine Opposition gegen die herrschenden gesellschaftlichen und staatlichen Verhältnisse keine objektive politische oder soziale Grundlage. Da die sozialistische Staatsmacht die Interesse des Volkes verkörpert und seinen Willen verwirklicht, die Staatsmacht tatsächlich vom Volk ausgeht, der Erhaltung des Friedens, dem Aufbau des Sozialismus und damit der kontinuierlichen Entfaltung umfassender Demokratie sowie der ständig besseren Befriedigung der materiellen und ideellen Lebensbedürfnisse aller Werktätigen dient, richtete sich jegliche Opposition gegen die sozialistische Gesellschaftsordnung gegen die Werktätigen selbst.“ Selten hat sich die herrschende Ideologie des Marxismus- Leninismus so eindeutig als „ falsches Bewusstsein“ gezeigt wie in diesem Zitat aus einem Ostberliner Polit-Lexikon, misst man es an der Realität der in der DDR gegebenen Verhältnisse. Schon 1949 hat der damalige Ministerpräsident Otto Grotewohl unmittelbar nach Gründung der DDR kategorisch erklärt, es dürfe „ keine verantwortungslose Opposition im Parlament der neuen deutschen Demokratie geben, die ihre ganze Funktion nur darin sieht, Obstruktion tu treiben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Opposition und Widerstand: Begriff und Kausalität
- 2. Die historische Ausgangssituation
- 2.1. Opposition gegen die Bodenreform
- 3. Die Zersplitterung der bürgerlichen Opposition
- 4. Widerstand aus religiöser Bindung
- 4.1. Kirchenkampf und Opposition
- 4.2. Die junge Gemeinde: „Spionage- und Agentenorganisation“
- 5. Zwischen Selbstbehauptung und Widerstand: Die Arbeiter
- 5.1. Der FDGB als Erfüllungshilfe der SED
- 5.2. Arbeiteropposition im Betrieb
- 6. Bauern gegen die „Revolution im Dorf“
- 6.1. Brandstiftung als Protest
- 7. Der Wechsel Ulbricht/Honecker
- 7.1. Der erzwungene Rücktritt
- 8. Die Reklamation der Bürger- und Menschenrechte
- 9. Friedensbewegung und Opposition
- 10. Opposition und Widerstand: Möglichkeiten und Grenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Opposition und Widerstand in der DDR während der ersten dreißig Jahre nach ihrer Gründung. Ziel ist es, die verschiedenen Formen des Widerstands zu beleuchten und deren Ursachen und Auswirkungen zu analysieren. Die Arbeit berücksichtigt dabei den Kontext der herrschenden Ideologie und der repressiven Maßnahmen des SED-Regimes.
- Begriffsbestimmung von Opposition und Widerstand in der DDR
- Analyse verschiedener Akteure des Widerstands (z.B. Bauern, Arbeiter, Kirche)
- Die Rolle der SED-Ideologie und des repressiven Staatsapparates
- Möglichkeiten und Grenzen des Widerstands
- Die Entwicklung von Opposition und Widerstand im Zeitverlauf
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Opposition und Widerstand: Begriff und Kausalität: Die Einleitung definiert die Begriffe Opposition und Widerstand im Kontext der DDR und diskutiert die Schwierigkeiten, diese im sozialistischen System eindeutig zu trennen. Sie stellt die offizielle SED-Position dar, die jegliche Opposition leugnete oder als konterrevolutionär diffamierte, und setzt diese der Realität von Opposition und Widerstand entgegen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Veränderung dieser Phänomene im Laufe der Zeit und ihrer Einordnung in den historischen Kontext.
2. Die historische Ausgangssituation: Dieses Kapitel legt den historischen Kontext für die Entstehung von Opposition und Widerstand dar. Es bereitet den Boden für die folgenden Kapitel, indem es die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen der Nachkriegszeit in der DDR beschreibt und als Grundlage für die späteren Formen des Widerstands dient. Besonders relevant ist die Analyse der Auswirkungen der Bodenreform und ihrer Ablehnung durch Teile der Bevölkerung.
3. Die Zersplitterung der bürgerlichen Opposition: Dieses Kapitel untersucht die bürgerliche Opposition in der DDR und analysiert, wie diese im Laufe der Zeit durch die repressiven Maßnahmen der SED zersplittert und geschwächt wurde. Es beschreibt die Strategien der SED zur Unterdrückung der Opposition und die daraus resultierenden Schwierigkeiten für die Organisation und den Erfolg von Widerstandsaktionen. Das Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Strategien der Opposition und die Herausforderungen, die sich daraus ergaben.
4. Widerstand aus religiöser Bindung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Widerstand, der aus religiösen Kreisen, insbesondere den Kirchen, kam. Der Fokus liegt auf dem Kirchenkampf und der Rolle der "Jungen Gemeinde" als eine Form des Widerstands. Es werden die Strategien des Widerstands durch religiöse Institutionen analysiert und die Repressionen seitens des Staates dargestellt. Die Kapitel analysiert sowohl die offenen als auch die verdeckten Formen des Widerstands und deren Auswirkungen.
5. Zwischen Selbstbehauptung und Widerstand: Die Arbeiter: Dieses Kapitel analysiert den Widerstand und die Selbstbehauptung der Arbeiter in der DDR. Es untersucht den FDGB als Instrument der SED-Kontrolle und gleichzeitig als Raum für subtile Formen des Widerstands. Das Kapitel beleuchtet die Arbeiteropposition im Betrieb und die Schwierigkeiten, in diesem Kontext offenen Widerstand zu leisten. Es zeigt die unterschiedlichen Strategien der Arbeiter, die zwischen Anpassung und Widerstand pendelten.
6. Bauern gegen die „Revolution im Dorf“: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Widerstand der Bauern gegen die von der SED forcierte Kollektivierung der Landwirtschaft ("Revolution im Dorf"). Es beleuchtet die verschiedenen Formen des Widerstands, von passiven Widerstandshandlungen bis hin zu aktiven Protesten wie Brandstiftungen. Das Kapitel analysiert die Ursachen dieses Widerstands und die Reaktion des Regimes auf die Bauernproteste. Es untersucht die verschiedenen Formen des Widerstands und deren Effektivität.
7. Der Wechsel Ulbricht/Honecker: Dieses Kapitel analysiert den Machtwechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker und dessen Auswirkungen auf Opposition und Widerstand. Es untersucht die Umstände des Rücktritts Ulbrichts und die damit verbundenen politischen Veränderungen. Das Kapitel stellt die Kontinuitäten und Brüche in der Repressionspolitik dar und analysiert, ob der Machtwechsel zu einer Veränderung des Umgangs mit Opposition und Widerstand führte.
8. Die Reklamation der Bürger- und Menschenrechte: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Widerstand, der sich auf die Forderung nach Bürger- und Menschenrechten konzentrierte. Es beschreibt die verschiedenen Strategien, mit denen die Bevölkerung ihre Rechte einforderte und die Reaktionen des Staates darauf. Das Kapitel untersucht die Bedeutung der Menschenrechte im Widerstand gegen das Regime und die unterschiedlichen Akteure, die sich an diesem Widerstand beteiligten.
9. Friedensbewegung und Opposition: Dieses Kapitel untersucht die Verknüpfung von Friedensbewegung und Opposition in der DDR. Es analysiert die Rolle der Friedensbewegung als ein Forum für kritische Auseinandersetzung mit der Politik der SED und die Strategien, mit denen sie gleichzeitig den Frieden und die Menschenrechte zu fördern suchte. Das Kapitel untersucht, inwieweit die Friedensbewegung als eine Form von Opposition verstanden werden kann.
Schlüsselwörter
Opposition, Widerstand, DDR, SED, Sozialismus, Repression, Kirchenkampf, Arbeiterbewegung, Bauernproteste, Bürgerrechte, Friedensbewegung, historischer Materialismus, falsches Bewusstsein.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Opposition und Widerstand in der DDR"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Opposition und Widerstand in der DDR während der ersten dreißig Jahre nach ihrer Gründung. Sie beleuchtet verschiedene Formen des Widerstands, analysiert deren Ursachen und Auswirkungen und berücksichtigt den Kontext der herrschenden Ideologie und der repressiven Maßnahmen des SED-Regimes.
Welche Akteure des Widerstands werden behandelt?
Die Arbeit analysiert den Widerstand verschiedener Akteure, darunter Bauern, Arbeiter, die Kirche und die bürgerliche Opposition. Es wird untersucht, wie diese Gruppen auf die SED-Politik reagierten und welche Strategien sie im Widerstand einsetzten.
Wie werden Opposition und Widerstand definiert?
Die Einleitung definiert die Begriffe Opposition und Widerstand im Kontext der DDR und diskutiert die Schwierigkeiten, diese im sozialistischen System eindeutig zu trennen. Sie stellt die offizielle SED-Position gegenüber, die jegliche Opposition leugnete oder als konterrevolutionär diffamierte.
Welche Rolle spielt die SED-Ideologie und der repressive Staatsapparat?
Die Arbeit analysiert die Rolle der SED-Ideologie und des repressiven Staatsapparates in der Unterdrückung von Opposition und Widerstand. Es wird untersucht, wie die SED versuchte, Opposition zu verhindern und zu unterdrücken und welche Auswirkungen diese Repressionen auf die verschiedenen Formen des Widerstands hatten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was ist ihr Inhalt?
Die Arbeit umfasst zehn Kapitel. Diese behandeln die historische Ausgangssituation, die Zersplitterung der bürgerlichen Opposition, den Widerstand aus religiöser Bindung (inkl. Kirchenkampf und der Jungen Gemeinde), den Widerstand der Arbeiter (inkl. der Rolle des FDGB), den Widerstand der Bauern gegen die Kollektivierung, den Machtwechsel Ulbricht/Honecker, die Reklamation der Bürger- und Menschenrechte, die Friedensbewegung und Opposition, und schlussendlich Möglichkeiten und Grenzen des Widerstands.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit analysiert verschiedene Formen des Widerstands und deren Ursachen und Auswirkungen. Sie verwendet eine historische Methode, die den Kontext der herrschenden Ideologie und der repressiven Maßnahmen des SED-Regimes berücksichtigt.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit untersucht Möglichkeiten und Grenzen des Widerstands in der DDR und analysiert, wie sich Opposition und Widerstand im Laufe der Zeit entwickelten und veränderten. Sie beleuchtet die verschiedenen Strategien der Opposition und die Herausforderungen, die sich daraus ergaben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Opposition, Widerstand, DDR, SED, Sozialismus, Repression, Kirchenkampf, Arbeiterbewegung, Bauernproteste, Bürgerrechte, Friedensbewegung, historischer Materialismus, falsches Bewusstsein.
- Quote paper
- Marcel Verkouter (Author), 2007, Opposition und Widerstand in der DDR in den ersten 30 Jahren nach der Gründung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/82529