Die vorliegende Studie handelt von Luhmanns Kommunikationsbegriff, welcher im Zentrum von Luhmanns Theorie der sozialen Systeme steht. Dieser erhält im Zuge von Luhmanns Begründung der soziologischen Systemtheorie eine ganz neue und bislang unbekannte Gestalt, wodurch er sich von der kommunikationstheoretischen Tradition deutlich unterscheidet.
Luhmann setzt sich in seiner Neuformulierung des Kommunikationsbegriffs bewusst mit traditionellen Kommunikationskonzepten auseinander und möchte diesen Konzepten ein ganz neues Modell von Kommunikation gegenüberstellen. Dementsprechend wird in der vorliegenden Arbeit zwei entscheidenden Fragen nachgegangen: Zum einen der Frage, wie Luhmanns Neuformulierung des Begriffs der Kommunikation auf der Basis der soziologischen Systemtheorie genau aussieht und zum anderen der Frage, inwiefern er sich dabei von der kommunikationstheoretischen Tradition absetzt. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Stellungnahme.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der Begriff der Kommunikation in den verschiedenen Wissenschaften
- III. Luhmanns Kommunikationstheorie
- III. 1. Das soziologisch-systemtheoretische Fundament von Luhmanns Kommunikationstheorie
- a. Luhmanns wissenschaftliche Anknüpfungen
- b. Elementare Grundsätze der Theorie der sozialen Systeme
- III. 2. Das Problem der doppelten Kontingenz
- III. 3. Das Element der Kommunikation
- a. Drei Selektionen
- b. Das Merkmal der zeitlichen Rekursivität
- c. Die vierte Selektion
- III. 4. Der Prozess der Kommunikation
- a. Die Eigenschaft der Selbstreferentialität
- b. Die Notwendigkeit der punktuellen Selbstsimplifikation
- c. Die Schwierigkeit der Autopoiesis und die Bedeutsamkeit der Strukturen
- III. 5. Das Verhältnis von Kommunikation und Bewusstsein
- a. Die Besonderheit der operativen Geschlossenheit und die Systemgrenzen
- b. Strukturelle Kopplung als Verbindungsmerkmal
- III. 1. Das soziologisch-systemtheoretische Fundament von Luhmanns Kommunikationstheorie
- IV. Luhmanns Kritik und Widersprechungen gegenüber der Tradition
- IV. 1. Luhmanns Kritik am Übertragungsmodell
- IV. 2. Luhmanns Kritik an der Verwechslung von Kommunikation und Handlung
- IV. 3. Luhmanns Eliminierung des Begriffs vom Menschen
- V. Fazit
- V. 1. Zusammenfassung
- V. 2. Kritische Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit Niklas Luhmanns Begriff der Kommunikation und analysiert dessen theoretischen Ansatz in Bezug auf die soziologische Systemtheorie. Die Arbeit zielt darauf ab, die Komplexität von Luhmanns Kommunikationstheorie aufzuzeigen, indem sie deren Grundprinzipien, Konzepte und Widersprüche beleuchtet.
- Die soziologisch-systemtheoretische Grundlage von Luhmanns Kommunikationstheorie
- Die Problematik der doppelten Kontingenz und ihre Rolle in der Kommunikation
- Die einzelnen Elemente und Prozesse der Kommunikation nach Luhmann
- Das Verhältnis von Kommunikation und Bewusstsein im Rahmen von Luhmanns Systemtheorie
- Die Kritik an traditionellen Kommunikationsmodellen und die Herausforderungen, die Luhmanns Ansatz mit sich bringt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt Luhmanns Forschungsprogramm dar und führt in dessen Kritik am traditionellen Kommunikationsverständnis ein. Kapitel II analysiert den Begriff der Kommunikation in verschiedenen Wissenschaften, um den soziologischen Ansatz Luhmanns zu kontextualisieren. Kapitel III erläutert Luhmanns Kommunikationstheorie in detaillierter Weise und behandelt die zentralen Konzepte wie die doppelte Kontingenz, die Elemente der Kommunikation und den Prozess der Kommunikation. Darüber hinaus wird das Verhältnis von Kommunikation und Bewusstsein im Rahmen der Systemtheorie diskutiert. Kapitel IV beschäftigt sich mit Luhmanns Kritik am Übertragungsmodell, an der Verwechslung von Kommunikation und Handlung und seiner Eliminierung des Menschenbegriffs.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Kommunikation, Systemtheorie, Niklas Luhmann, Soziologie, Doppelte Kontingenz, Selbstreferentialität, Autopoiesis, Bewusstsein, Handlung, Übertragungsmodell. Diese Begriffe bilden den Kern von Luhmanns Kommunikationstheorie und ermöglichen eine umfassende Analyse seiner komplexen und innovativen Theorieansätze.
- Quote paper
- Anna Sophia Claas (Author), 2005, Niklas Luhmanns Begriff der Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/82449