In der vorliegenden Seminararbeit wird der Frühparlamentarismus in England unter den frühen Stuart-Herrschern behandelt. Ziel ist es, Entwicklungslinien im englischen Parlamentarismus des 17. Jahrhunderts aufzuzeigen, um zu erläutern, wie eine erste vorübergehende Konsolidierung des Parlaments als feste Institution stattgefunden hatte.
Bei der Analyse dieses dynamischen Epochenabschnitts stellt sich im Besonderen die Frage: „Was machten die ersten beiden Stuart-Herrscher so anders als die vorherigen englischen Monarchen, dass eine Eskalation zwischen parlamentarischer und monarchischer Seite nur noch in einem Bürgerkrieg ihren Ausgang finden konnte?“ Der Abstieg der Monarchie begann mit der Thronbesteigung James I. und gipfelte in der Abschaffung der Monarchie durch die Hinrichtung Charles’ I. 1649. Aus diesem Grund wird zu Beginn der Arbeit ein Blick auf das Verhältnis von König und Parlament unter Charles unmittelbaren Vorgängern Elizabeth I., als letzter Herrscherin der Tudor-Dynastie, und James I., als erstem Herrscher der Stuart Dynastie, geworfen, um zu zeigen, was für Unterschiede es zwischen tudorscher und stuartscher Politik gab, und was Charles anders als sein Vater machte, der es verstand, einen offenen Konflikt mit dem Parlament zu vermeiden, doch die beginnenden Probleme nicht zu regeln vermochte.
Zu Beginn der Arbeit soll zudem auf den Kompetenz- und Aufgabenbereich des englischen Parlaments, sowie dessen Privilegien, die von den englischen Monarchen stets gebilligt wurden, eingegangen werden, da mit Beginn der Stuart-Herrschaft ein Mentalitätswandel hinsichtlich des Selbstverständnisses der Krone stattgefunden hatte, der zwar nicht die Abschaffung des Parlaments zum Ziel hatte, wohl aber dessen Unterminierung.
Um die zu Beginn formulierte Frage beantworten zu können, muss auch ein Blick auf die Günstlingswirtschaft bzw. das Favoritentum Charles’ geworfen werden, da die öffentliche und politische Bevorzugung einzelner Individuen am Hof zu offenen Konflikten mit dem Parlament führte und überdies das Ansehen der Krone diskreditierte, da sich der Hof besonders unter Charles immer weiter vom Rest des Landes isolierte und Politik ausschließlich innerhalb der vom König begünstigten Hofpartei betrieben wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der dynastische Wechsel: wachsende Probleme unter James I.
- Misstrauen gegenüber der neuen Regierung.
- Purveyance und Impositions: Debatte um die königliche Prärogative
- Prestigeverlust der Krone durch die Außenpolitik James'.
- Kulmination der Probleme unter Charles I.
- Kritik am Hof und an der Günstlingswirtschaft: das Impeachment gegen den Duke of Buckingham
- Forced Loan....
- Petition of Rights.........
- Tonnage und Pounding und Beginn der Personal Rule......
- Eskalation der Probleme ab 1640 ...
- Die Schottland Krise
- Act against dissolving the Long Parliament without its consent
- Antipapismus und Army Plot...........
- Ausblick: The Cromwellian Protectorate.
- Änderungen für das Parlament? .
- Bilanz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit analysiert den Frühparlamentarismus in England unter den frühen Stuart-Herrschern. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung des englischen Parlamentarismus im 17. Jahrhundert aufzuzeigen und zu erklären, wie eine erste, vorübergehende Konsolidierung des Parlaments als feste Institution erfolgte.
- Die Unterschiede zwischen der Regierungsweise der Stuarts und ihrer Vorgänger, den Tudors.
- Die Rolle des englischen Parlaments und seine Privilegien.
- Die Konflikte zwischen dem Parlament und den Stuart-Königen, insbesondere im Hinblick auf die königliche Prärogative.
- Die Bedeutung der Günstlingswirtschaft und des Favoritentums am Hof der Stuarts.
- Die Errungenschaften des englischen Parlamentarismus, wie z. B. die Petition of Rights und der Triennial Act.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext und die Fragestellung der Untersuchung erläutert. Anschließend wird der dynastische Wechsel von den Tudors zu den Stuarts betrachtet, wobei das Misstrauen gegenüber James I. und seine Schwierigkeiten, eine starke Position für die Krone zu etablieren, im Fokus stehen. Kapitel 3 widmet sich den Problemen unter Charles I., insbesondere der Kritik am Hof und der Günstlingswirtschaft sowie dem Konflikt um die königliche Prärogative. Die Eskalation der Probleme ab 1640, die Schottland-Krise und die wichtigsten Gesetzesänderungen des Parlaments werden in Kapitel 4 beleuchtet. Ein Ausblick auf das Cromwellian Protectorate rundet die Arbeit ab und bietet eine Bilanz über den Frühparlamentarismus in England unter den Stuarts.
Schlüsselwörter
Frühparlamentarismus, Stuart-Dynastie, englische Revolution, königliche Prärogative, Günstlingswirtschaft, Petition of Rights, Triennial Act, Act against dissolving the Long Parliament without its consent, Cromwellian Protectorate.
- Quote paper
- Christian Berwanger (Author), 2006, Der Frühparlamentarismus in England unter der Stuart-Dynastie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/81724