Dieses Bändchen enthält sechs meiner im GRIN-Verlag erschienen Netztexte (2004/07), darunter auch die (späte) Buchbesprechung (Rezension) des wichtigen Lehrbuchs: „Logik für Juristen“. Die sechs Netztexte lassen sich leicht über diesen GRIN-Autorenlink erschließen
http://www.grin.com/de/search?searchstring=6760&search=id_autor&page=0.
Die Texte sind hier unverändert gedruckt: „Lebendige Menschen“, Bürger- und Menschenrechte einerseits – Rechtsprechung, Justiz(apparat) und Bürokratie andererseits stehn freilich nicht nur als Titel auf dem Deckblatt. Sondern stecken thematisch-inhaltlich das Spannungsfeld um Gerechtigkeit, Recht, Gesetz und Justiz in der Bundesrepublik Deutschland ab.
Auch wenn ich den „Kampf ums Recht“ (Rudolf v. Jhering [1818-1892])) mit seinem Kernstück, dem Kampf ums „Recht, Rechte zu haben“ (Hannah Arendt [1906-1975]) nicht für so zentral halte wie mein letzter sogenannter „akademscher Lehrer“ (Marburg/Lahn, WS 1971/72), der linkssozialistische Politikwissenschaftler und Jurist Wolf(gang) Abendroth (1906-1985), so wäre es doch fatal, ihn gänzlich zu vernachlässigen.
Bleibt in concreto zu den Texten in diesem Bändchen noch dreierlei nachzutragen: (1.) können auch die hier dokumentierten und kritisch kommentierten „unscheinbaren Oberflächenerscheinungen“, so Siegfried Kracauers kulturhistorischer Hinweis (1927), geeignet sein, den „Ort, den eine Epoche im Geschichtsprozeß einnimmt, schlagender zu bestimmen“ als die diversen zeitgeistigen „Urteile der Epoche über sich selbst“; (2.) halte ich nicht nur, aber vor allem die Justiz im gegenwärtigen bürgerlichen Deutschland für eine herrschaftliche Zentralapparatur, deren Reformbedarf reziprok zu ihrer, vor allem immanenten, Reformfähigkeit steht; (3.) ist – ein weiterer derzeit unauflösbarer Widerspruch – (nicht nur meine) Justizkritik heuer grad denen leider unzugänglich, die ihrer als „professionell“ tätige Jurist(inn)en so dringlich bedürfen, weil in zwei Semestern hurtig reingezogene repetitorische Deduktionsmechaniken wohl als Voraussetzung zum Eintritt in den Staatsdienst ausreichen (mögen), gleichwohl jedes humanintellektuelle und sozialmoralische Verständnis von Gesetz, Recht und Gerechtigkeit vermissen lassen (müssen).
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Bürgerrechte und Staatspflichten in Deutschland - Entscheide des deutschen Bundes(verfassungs)gerichts und ihre Konsequenzen
- Verfassungsbeschwerden in Deutschland – Begründunglose Ablehnung/en von Verfassungsbeschwerden 1993-2002 und die Folgen. Zugleich ein Beitrag zu Rechts- und Gerechtigkeitspolitik in Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
- Menschenrechte und Grundfreiheiten in Europa - Zur begründungslosen Nichtannahme / Ablehnung von Verfassungsbeschwerden nach § 93 BVerfGG als konkrete Menschenwürdeverletzung. Hinweise an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte beim Europarat
- Logik für Juristen
- Beweismittelsynopse - Erste Hinweise auf eine Methode zur Überprüfung realer Iurisdictionalität & potentieller Rechtsbeugung..
- „Lebendige Menschen“ als „tote Registraturnummern…“ Eine Bürokratie-Kritik nach Franz Kafka
- Der Autor und seine Bücher..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Band beinhaltet kritische Auseinandersetzungen mit dem Spannungsfeld zwischen Bürger- und Menschenrechten, Rechtsprechung, Justiz und Bürokratie in Deutschland. Die Beiträge analysieren spezifische Fälle aus der Rechtsprechung, problematisieren die Praxis von Verfassungsbeschwerden und beleuchten die Rolle der Justiz in der Gesellschaft.
- Kritik an der deutschen Justiz und ihrer Rolle in der Gesellschaft
- Analyse von Verfassungsbeschwerden und deren Ablehnung
- Beurteilung der Menschenrechte in Europa
- Untersuchung der Bürokratie und ihrer Folgen
- Die Bedeutung von Logik in der Rechtsprechung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort gibt einen Überblick über die Themen des Buches und die Intention des Autors.
- Das Kapitel "Bürgerrechte und Staatspflichten in Deutschland" analysiert Entscheidungen des deutschen Bundesverfassungsgerichts und deren Konsequenzen.
- Das Kapitel "Verfassungsbeschwerden in Deutschland" thematisiert die problematische Ablehnung von Verfassungsbeschwerden und deren Folgen für die Rechts- und Gerechtigkeitspolitik.
- Das Kapitel "Menschenrechte und Grundfreiheiten in Europa" befasst sich mit der begründungslosen Nichtannahme von Verfassungsbeschwerden als Verletzung der Menschenwürde.
- Das Kapitel "Logik für Juristen" analysiert das Lehrbuch "Logik für Juristen" und diskutiert die Bedeutung der Logik in der Rechtsprechung.
- Das Kapitel "Beweismittelsynopse" skizziert eine Methode zur Überprüfung realer Iurisdictionalität und potentieller Rechtsbeugung.
- Das Kapitel "‚Lebendige Menschen’ als ‚tote Registraturnummern…‘" kritisiert die Bürokratie anhand von Franz Kafkas Werken.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Buches sind Bürgerrechte, Staatspflichten, Rechtsprechung, Justiz, Bürokratie, Verfassungsbeschwerden, Menschenrechte, Grundfreiheiten, Logik, Beweismittel, Gerechtigkeitspolitik und Kritik am Rechtsstaat in Deutschland.
- Quote paper
- Dr. Richard Albrecht (Author), 2007, Bürgerrechte - Staatspflichten - Rechtssprechung - Bürokratie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/80613