Die Entwicklungsmöglichkeiten der konditionellen Leistungsfähigkeit sind vor allem von Ausdauerbelastungen abhängig, die das Herz- Kreislauf- System, das Atmungssystem und den Stoffwechsel beanspruchen. Aus diesem Grund ist die Schulung der Ausdauer im Kinder- und Jugendtraining nicht wegzudenken. Bei der Durchführung des Ausdauertrainings muss man jedoch zwischen der allgemeinen und der speziellen Ausdauer differenzieren. Die allgemeine Ausdauer soll dabei die aerobe Kapazität ausbilden, wogegen die spezielle Ausdauer sportart- und wettkampfspezifisch ist. Junge Sportlerinnen und Sportler, die ein adäquates Niveau an Ausdauerleistungsfähigkeit aufweisen können, sind organisch fit und belastbar und besitzen eine „hohe Trainingsverträglichkeit, Ermüdungswiderstandsfähigkeit, unterstützende Regenerationsfähigkeit und anpassungsfähige vegetative und hormonelle Steuerungen“ (Martin, Nicolaus, Ostrowski & Rost, 1999, S.363). Daher ist für das Ausdauertraining im Schulkindalter nur die Grundlagenausdauer im Bereich der Langzeitausdauer von Bedeutung, da in diesem Bereich die aerobe Energiebereitstellung, also die auf Sauerstoffzufuhr angewiesene Zufuhr an erster Stelle steht.
Bezüglich der Trainingsmethodik sollte man sich beim Training mit Schulkindern an folgenden Aspekten orientieren: Die Leistung des Herzens kann sich bei Belastungen im Ausdauerbereich auf das Fünffache erhöhen. Zusätzlich kommt es zu einer Steigerung der Herzfrequenz auf das Zweieinhalbfache sowie zu einer Erhöhung des Schlagvolumens auf das Zweifache. Wie bei Erwachsenen steigt dabei die Sauerstoffaufnahme auch bei Kindern auf das Zehn- bis Zwölffache. Ursache dafür ist die „Vergrößerung der arterio - venösen Sauerstoffdifferenz“, die bei der Muskelversorgung entsteht (Pahlke & Israel, 1980, S. 37 ff.).
Die Herzfrequenz wird sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern um das Zweieinhalbfache gesteigert, so dass die Schläge bei Kindern von 85 auf 210 pro Minute erhöht werden, die bei Erwachsenen von 70 auf 185.
Inhaltsverzeichnis
- Ausdauertraining im frühen und späten Schulkindalter
- Die Entwicklungsmöglichkeiten der konditionellen Leistungsfähigkeit
- Bedeutung der Ausdauer im Kinder- und Jugendtraining
- Training der allgemeinen und speziellen Ausdauer
- Training der Grundlagenausdauer
- Physiologische Anpassungserscheinungen des kindlichen Organismus
- Anaerobes Training bei Kindern
- Verbesserung der koordinativen Leistung
- Das Herz-Kreislauf- System eines Schulkindes
- Herzfrequenz bei Schulkindern
- Maximale und relative Sauerstoffaufnahme
- Sauerstoffnutzung bei Ausdauertraining
- Laktatansammlung und anaerobe Energiebereitstellung
- Ausdauertraining im Schulkinderalter
- Ausdauertraining bei Nicht- Ausdauersportarten
- Steigerung der aeroben Kapazität
- Regelmäßigkeit und Belastungssteigerung beim Ausdauertraining
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Bedeutung und der Durchführung von Ausdauertraining im frühen und späten Schulkindalter. Ziel ist es, die physiologischen Grundlagen und Auswirkungen des Ausdauertrainings auf den kindlichen Organismus zu erläutern sowie die Bedeutung der Grundlagenausdauer im Kontext der allgemeinen körperlichen Entwicklung zu verdeutlichen.
- Physiologische Anpassungserscheinungen des kindlichen Organismus auf Ausdauertraining
- Die Bedeutung der Grundlagenausdauer für die körperliche Entwicklung von Schulkindern
- Die Rolle der maximalen Sauerstoffaufnahme und des Laktatspiegels bei der Beurteilung der Ausdauerleistungsfähigkeit
- Besonderheiten des Ausdauertrainings im Kindesalter
- Die Bedeutung von regelmäßigem Ausdauertraining für die Steigerung der aeroben Kapazität
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beleuchtet zunächst die Bedeutung der Ausdauer für die Entwicklung der konditionellen Leistungsfähigkeit und die Notwendigkeit der Ausdauertrainings im Kinder- und Jugendtraining. Anschließend wird zwischen allgemeiner und spezieller Ausdauer differenziert und die Bedeutung der Grundlagenausdauer im Bereich der Langzeitausdauer hervorgehoben.
Die physiologischen Anpassungserscheinungen des kindlichen Organismus auf Ausdauerbelastungen werden detailliert beschrieben, wobei die Steigerung des Herzminutenvolumens, die Verbesserung der Sauerstoffaufnahme und die Vergrößerung der kapillaren Querschnittsfläche im Fokus stehen.
Der Text untersucht zudem die Frage, ob Kinder im anaeroben Bereich trainieren sollten, wobei die physiologischen Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen im Hinblick auf die Laktatbildung und -toleranz hervorgehoben werden.
Schließlich wird die Bedeutung der Grundlagenausdauer für die koordinative Leistung, die Regenerationsfähigkeit und das Immunsystem des Kindes betont. Die Arbeit beleuchtet die Besonderheiten des Herz- Kreislauf- Systems von Schulkindern und die Schwierigkeiten bei der Bestimmung der maximalen und submaximalen Ausdauerbelastung anhand der Herzfrequenz.
Es werden die Zusammenhänge zwischen der Sauerstoffaufnahme, der Watt- Leistung auf dem Ergometer und der Ausdauerleistungsfähigkeit sowie die unterschiedlichen Sauerstoffnutzungsraten bei untrainierten Erwachsenen, trainierten Erwachsenen und Schulkindern erläutert.
Schlüsselwörter
Ausdauertraining, Schulkindalter, Grundlagenausdauer, Herz-Kreislauf- System, Sauerstoffaufnahme, Laktatansammlung, anaerobe Energiebereitstellung, physiologische Anpassungserscheinungen, maximale Sauerstoffaufnahme, Herzfrequenz, Bewegungserfahrung, koordinative Leistung, Regenerationsfähigkeit.
- Quote paper
- Timo Mayer (Author), 2004, Ausdauertraining im frühen und späten Schulkindalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/79659