Gegenstand meiner Arbeit soll die Vater- Tochter Beziehung in den Werken des 18. Jahrhunderts „Emilia Galotti“ und „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing sein. Jenes Thema geht einher mit einer Betrachtung des Patriarchalismus der vergangenen Epoche der Aufklärung. Um den Rahmen meiner Arbeit nicht auszureizen, habe ich Schwerpunkte zu setzen sowie untereinander eine Verbindung herzustellen, versucht. Meine Arbeit lässt sich grob in zwei Teile untergliedern. Während ich mich zu Anfang zwar einem auf Lessing zugeschrieben, aber eher generellen Teil widme, nehme ich im zweiten direkten Bezug auf die oben und im Titel genannten Werke. Im Verlauf meiner Arbeit werde ich daher zunächst auf den „Patriarchalismus im Drama“ eingehen, indem ich den Begriff vorerst auf seine primäre Bedeutung zurückführe, dann aber besonderen Wert auf die Herausstellung des sich wandelnden patriarchalen Familiengefüges lege. Im weiteren Hergang meiner Arbeit nehme ich Bezug auf den Zusammenhang von Lessing`scher Dramentheorie und dem Motiv der Familie. Während ich mit einer allgemeinen, aber auf Lessing zugespitzten Definition des bürgerlichen Trauerspiels beginne, ist es unterdessen mein Ziel unter Beachtung der von Lessing zum bürgerlichen Trauerspiel gemachten Äußerungen die immer wieder auftretende Vater-Tochter- Konstellation zu begründen. Im folgenden, zweiten großen Teil meiner Arbeit gehe ich zunächst auf das 1772 erstmals uraufgeführte Werk „Emilia Galotti“ ein und untersuche unter Voraussetzung der Textkenntnis die Beziehung zwischen Odoardo und Tochter Emilia. Da es Aufgabe war die Unterschiede der zwei, in beiden Werken auftretenden, Vaterfiguren hervorzuheben, bearbeite ich anschließend Lessings letztes Werk „Nathan der Weise“. Jene Bearbeitung geschieht unter ständiger Bezugnahme auf Lessings Emilia, um so eine kontrastierende Gegenüberstellung, durch welche die Gegensätze der Vaterfiguren akzentuiert werden sollen, zu gewährleisten. Aufgrund der Tatsache, dass sowohl oben genannte Werke als auch der Aspekt des Patriarchalismus in der Sekundärliteratur eingehend behandelt worden sind, waren Wiederaufnahmen und Wiederholungen von bereits Gesagtem nicht zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Patriarchalismus im Drama
- "Furcht und Liebe" - Die zwei Gesichter des Patriarchalismus
- Lessings Familienbild im Drama der Zeit
- Die Vaterbilder in Lessings Dramen - Eine Gegenüberstellung
- Vater-Tochter-Beziehung in Lessings „Emilia“ - Odoardo und Emilia Galotti
- Vater-Tochter Beziehung in Lessings „Nathan“ - Nathan und Recha
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vater-Tochter-Beziehung in Lessings Dramen "Emilia Galotti" und "Nathan der Weise" im Kontext des Patriarchalismus des 18. Jahrhunderts. Sie analysiert die Darstellung des Patriarchats in Lessings Werken und setzt diese in Beziehung zu seiner Dramentheorie. Die Arbeit gliedert sich in einen allgemeinen Teil über den Patriarchalismus im Drama und einen speziell auf Lessing bezogenen Teil, der die Vater-Tochter-Beziehungen in den beiden genannten Dramen vergleicht.
- Der Wandel des patriarchalen Familienmodells im 18. Jahrhundert
- Lessings Dramentheorie und die Darstellung der Familie
- Vergleich der Vaterfiguren in "Emilia Galotti" und "Nathan der Weise"
- Die Rolle der Tochterfiguren im Kontext des Patriarchats
- Die Auswirkungen des Patriarchats auf die Vater-Tochter-Beziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, die Vater-Tochter-Beziehung in Lessings "Emilia Galotti" und "Nathan der Weise" zu analysieren und im Kontext des Patriarchalismus des 18. Jahrhunderts zu betrachten. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der Vaterfiguren und ihrer Beziehung zu ihren Töchtern. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile: einen allgemeinen Teil zum Patriarchalismus im Drama und einen spezifischen Teil zur Analyse der beiden Dramen.
Der Patriarchalismus im Drama: Dieses Kapitel liefert einen umfassenden Überblick über den Patriarchalismus im 18. Jahrhundert. Es definiert den Begriff, beleuchtet seine verschiedenen Facetten und beschreibt seine Auswirkungen auf die Familienstruktur. Es wird die Rolle des Hausvaters und seine Autorität über Ehefrau und Kinder herausgestellt, wobei die Geschlechterrollen und die damit verbundenen Erwartungen im Detail erörtert werden. Der Text verweist auf die "patria potestas" und ihre Bedeutung im Kontext des gesellschaftlichen Gefüges der damaligen Zeit. Diese allgemeine Betrachtung des Patriarchats bildet den soziokulturellen Rahmen für die anschließende Analyse der Lessingschen Dramen.
"Furcht und Liebe" - Die zwei Gesichter des Patriarchalismus: Dieses Kapitel analysiert die vielschichtigen und sich wandelnden patriarchalen Verhältnisse im 18. Jahrhundert. Es werden die unterschiedlichen Facetten des Patriarchalismus beleuchtet, wobei sowohl die Aspekte der Autorität und der Macht als auch die Aspekte der Fürsorge und der Liebe im Familienklima erörtert werden. Das Kapitel legt dar, wie diese scheinbar gegensätzlichen Aspekte miteinander verbunden sind und zur Komplexität des patriarchalischen Systems beitragen. Es bereitet den Boden für die detaillierte Untersuchung der Vater-Tochter-Beziehungen in Lessings Dramen, indem es den historischen und soziokulturellen Kontext bereitstellt.
Schlüsselwörter
Patriarchalismus, Vater-Tochter-Beziehung, Lessing, Emilia Galotti, Nathan der Weise, Aufklärung, bürgerliches Trauerspiel, Dramentheorie, Familienstruktur, Geschlechterrollen, Autorität, "patria potestas".
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Vater-Tochter-Beziehung in Lessings Dramen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Vater-Tochter-Beziehung in Gotthold Ephraim Lessings Dramen "Emilia Galotti" und "Nathan der Weise" im Kontext des Patriarchalismus des 18. Jahrhunderts. Der Fokus liegt auf einem Vergleich der Vaterfiguren und ihrer Beziehungen zu ihren Töchtern, unter Berücksichtigung der damaligen gesellschaftlichen Strukturen und der Dramentheorie Lessings.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Patriarchalismus im 18. Jahrhundert, seine verschiedenen Facetten und Auswirkungen auf die Familienstruktur. Sie untersucht den Wandel des patriarchalen Familienmodells, Lessings Dramentheorie und deren Darstellung der Familie, vergleicht die Vaterfiguren in "Emilia Galotti" und "Nathan der Weise", analysiert die Rolle der Tochterfiguren im Kontext des Patriarchats und beleuchtet die Auswirkungen des Patriarchats auf die Vater-Tochter-Beziehung. Die Begriffe "Furcht und Liebe" werden als zwei Seiten des Patriarchalismus betrachtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Teil über den Patriarchalismus im Drama (inklusive einer Betrachtung der "patria potestas"), eine Analyse der Vater-Tochter-Beziehung in "Emilia Galotti" und "Nathan der Weise" (mit Einzelkapiteln zu beiden Dramen), und ein Resümee. Es findet ein Vergleich der Vater-Tochter-Beziehungen in beiden Dramen statt.
Welche Dramen Lessings werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Dramen "Emilia Galotti" und "Nathan der Weise". Die Vater-Tochter-Beziehungen in diesen beiden Stücken werden detailliert analysiert und miteinander verglichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Patriarchalismus, Vater-Tochter-Beziehung, Lessing, Emilia Galotti, Nathan der Weise, Aufklärung, bürgerliches Trauerspiel, Dramentheorie, Familienstruktur, Geschlechterrollen, Autorität, "patria potestas".
Welchen Zeitraum behandelt die Arbeit?
Die Arbeit befasst sich mit dem 18. Jahrhundert, dem historischen Kontext der Entstehung und Aufführung der untersuchten Dramen Lessings.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Vater-Tochter-Beziehung in Lessings Dramen im Kontext des 18. Jahrhunderts zu verstehen und zu analysieren. Sie will die Darstellung des Patriarchats in Lessings Werken beleuchten und diese mit seiner Dramentheorie in Beziehung setzen.
Wie wird der Patriarchalismus in der Arbeit dargestellt?
Der Patriarchalismus wird als komplexes System dargestellt, das sowohl Aspekte von Autorität und Macht als auch von Fürsorge und Liebe umfasst. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Facetten und die Auswirkungen auf die Familienstruktur und die Geschlechterrollen.
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- Joana Peters (Author), 2004, Vater-Tochter-Beziehung in G.E. Lessings Werken „Emilia Galotti“ und „Nathan der Weise“, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/77894