Franz Kafkas Erzählung Die Verwandlung beginnt mit der nüchternen Feststellung eines Sachverhaltes: „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ (V 7) Allein dieser erste Satz führte und führt bis heute zu breit gefächerten Diskussionen in der deutschen Literaturwissenschaft. Die Bedeutung der „unruhigen Träume[]“ wird ebenso kritisch hinterfragt, wie das mehrdeutige Wort „fand“ und die Ursache der Metamorphose Gregor Samsas in ein „Ungeziefer“. Deutlicher Konsens herrscht in der Forschung jedoch darüber, dass dieser erste Satz den Leser unvermittelt und unvorbereitet in eine groteske Szenerie einführt, in das Leben eines zunächst unbekannten Mannes, der sich physisch oder psychisch aus ungeklärter Ursache in ein Ungeziefer verwandelt hat.
Der weitere Verlauf der Erzählung beschreibt die neue Existenz Gregors und die Haltung seiner Familie, bestehend aus seinen Eltern und seiner siebzehnjährigen Schwester Grete. Als weitere Figuren treten eine Haushälterin, Gregors Chef der Prokurist und drei Untermieter, die so genannten Zimmerherren, auf. Die Erzählung folgt der Handlung von Gregors plötzlicher Verwandlung bis hin zu seinem einsamen Tod.
In der vorliegenden Hausarbeit sollen die grotesken Elemente der Erzählung anhand eines erarbeiteten Kataloges ausführlich eruiert werden. Primär untersucht werden dabei die Degradierungsmetamorphose des Gregor Samsa und die Inversion innerhalb der Familie des Verwandelten. Des Weiteren soll das prägnante Motiv der Sexualität analysiert werden. Hierbei erfahren vor allem das von Gregor hervorgehobene Bild der Dame im Pelz, die potentiell masochistische Veranlagung des Verwandelten und der ödipale Konflikt zwischen Gregor und seinen Eltern eine explizite Erläuterung. Als weitere Aspekte werden die Körperlichkeit und die religiöse Symbolik dargelegt. Auch die grotesken Figuren der drei Zimmerherren sollen ausführlich dargestellt werden.
Für diese Analysen wird ein hermeneutischer Ansatz gewählt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Fragestellung
- 2. Forschungsstand
- II. Hauptteil
- 1. Die Degradierungsmetamorphose des Gregor Samsa
- 2. Das Motiv der Körperlichkeit in Die Verwandlung
- 3. Die Inversion in der Familie Samsa
- 4. Das Motiv der Sexualität in Die Verwandlung
- 4.1 Der Bild-Fetisch des Gregor Samsa
- 4.2 Das Motiv des Masochismus in Die Verwandlung
- 5. Die religiösen Motive in Die Verwandlung
- 6. Die drei Zimmerherren
- 7. Geburt und Tod in Die Verwandlung
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die grotesken Elemente in Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ zu analysieren und zu interpretieren. Dabei steht die Frage nach der Bedeutung der Metamorphose Gregors Samsa im Zentrum der Untersuchung.
- Die Degradierungsmetamorphose Gregors Samsa
- Die Inversion innerhalb der Familie Samsa
- Das Motiv der Sexualität in „Die Verwandlung“
- Die religiösen Motive in der Erzählung
- Die Rolle der drei Zimmerherren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Fragestellung der Arbeit ein und skizziert den Forschungsstand zu Kafkas „Die Verwandlung“. Der Hauptteil konzentriert sich auf die Analyse der grotesken Elemente in der Erzählung. Dabei werden die Degradierungsmetamorphose Gregors Samsa, die Inversion in der Familie des Verwandelten, das Motiv der Sexualität sowie die religiösen Motive und die Bedeutung der drei Zimmerherren untersucht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Groteske, Verwandlung, Metamorphose, Degradierung, Inversion, Sexualität, Körperlichkeit, Religiosität, Franz Kafka, „Die Verwandlung“.
- Arbeit zitieren
- Maret Hosemann (Autor:in), 2007, Das Groteske in der Literatur - Franz Kafkas "Die Verwandlung", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/76816