William Faulkner (1897 – 1962) gehört zu den bedeutensten Schriftstellern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Amerika und ist vor allem bekannt für seine Romane The Sound and the Fury (1929), As I Lay Dying (1930), Light in August (1936) und Absalom, Absalom! (1936). Obwohl er sich selber eher als Autor für Romane sah, versuchte er sich erfolgreich am Schreiben von Kurzgeschichten, was maßgeblich zu seinem weltweiten Erfolg beitrug: 1950 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Faulkner, als geborener Südstaatler, bringt in seinen Werken die regionalen Besonderheiten seiner Heimat einwandfrei hervor und hat die Fähigkeit, spezifische Vorkommnisse universell gültig zu machen. Sein Stil und seine Erzähltechnik mögen oft verwirrend und übertrieben sein. Aber sein Ziel, den Leser zum Nachdenken anzuregen und nach der Moral und der Wahrheit in der Geschichte zu suchen, wird er dadurch erreicht und hebt seine Kurzgeschichten von der reinen Unterhaltungsliteratur ab.
Folgender Aufsatz soll nun die besonderen Stilmerkmale von William Faulkner in seiner Kurzgeschichte A Rose for Emily (1931) erörtern, wie er Sprache, Raum, Zeit, Erzählperspektive und Figuren dazu benutzt, dem Leser ein Geschehen zu vermitteln, hinter dem sich mehrere Themen verbergen. Faulkner stellt nicht nur einen Konflikt dar, sondern mehrere, die alle nicht ohne die anderen Konflikte funktionieren würden. Durch diese Komplexität schafft er eine realistische Abbildung des Lebens.
Inhaltsverzeichnis
- Interpretation der Kurzgeschichte A Rose for Emily von William Faulkner
- Die besonderen Stilmerkmale von William Faulkner in seiner Kurzgeschichte A Rose for Emily (1931)
- A Rose for Emily ist eine regionale Schauergeschichte, die vielfältige Probleme abwickelt
- Emily Grierson wohnt mit ihrem Vater in Jefferson, die Hauptstadt der fiktiven Erzähllandschaft Yoknapatawpha County im südlichen Bundesstaat Mississippi
- In der Erzählung gibt es keine chronische Ordnung der Ereignisse, die das Geschehen konstruieren
- Solche Erzählpausen nutzt William Faulkner, um die Besonderheit seines Schreibstils zu demonstrieren
- Der erste Abschnitt beginnt, wie bereits erwähnt, mit der Beerdigung von Emily Grierson, an der die gesamte Stadt teilnimmt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz untersucht die besonderen Stilmerkmale von William Faulkner in seiner Kurzgeschichte A Rose for Emily (1931) und beleuchtet, wie er Sprache, Raum, Zeit, Erzählperspektive und Figuren einsetzt, um dem Leser ein Geschehen zu vermitteln, hinter dem sich mehrere Themen verbergen. Der Fokus liegt darauf, die Komplexität der Konflikte in der Geschichte zu analysieren, die Faulkner durch den Einsatz von stilistischen Mitteln verdeutlicht.
- Gesellschaftliche Konflikte und Ausgrenzung
- Rassenkonflikt und Diskriminierung
- Generationskonflikt und der Widerstand gegen den Fortschritt
- Familiäre Probleme und die Auswirkungen von Vater-Tochter-Beziehungen
- Der Einsatz von stilistischen Mitteln zur Vermittlung der Thematik
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Geschichte beginnt mit der Beerdigung von Miss Emily Grierson, wobei der Erzähler die Vergangenheit der Protagonistin und ihre isolierte Lebensweise in der Gemeinde Jefferson beleuchtet. Es werden erste Hinweise auf die Konflikte zwischen Miss Emily und der Gesellschaft gegeben, die sich in ihrem Verhalten und ihrem Haus widerspiegeln.
- Kapitel 2: Dieser Abschnitt erzählt von Miss Emilys Beziehung zu ihrem Vater und der tragischen Geschichte, wie er sie von allen Männern fernhielt, was zu ihrer späteren gestörten Beziehung zu Männern führte. Die Isolation und der Einfluss des Vaters auf Emilys Leben werden deutlich.
- Kapitel 3: In diesem Kapitel geht es um die Begegnung von Miss Emily mit Homer Barron, einem Bauarbeiter, und ihre spätere Beziehung. Der Erzähler beschreibt die Veränderungen in Miss Emilys Verhalten und die Reaktionen der Gemeinde auf die ungewöhnliche Verbindung.
- Kapitel 4: Das Kapitel konzentriert sich auf den Tod von Homer Barron und die seltsamen Ereignisse, die sich in Miss Emilys Haus ereignen. Der Erzähler beschreibt, wie Miss Emily sich in ihr Haus zurückzieht und sich der Außenwelt entzieht.
- Kapitel 5: Dieser Abschnitt zeigt, wie die Gemeinde versucht, Miss Emilys Isolation zu durchbrechen. Der Erzähler beschreibt die Bemühungen, Miss Emily zu helfen, und die Entdeckung des Geheimnisses, das sich in ihrem Haus verbirgt.
Schlüsselwörter
Die Kurzgeschichte A Rose for Emily von William Faulkner befasst sich mit Themen wie gesellschaftlicher Ausgrenzung, Rassenkonflikt, Generationskonflikt, Familienproblemen und der Bedeutung von stilistischen Mitteln in der Literatur. Der Einsatz von Sprache, Raum, Zeit und Erzählperspektive dienen dazu, den komplexen Konflikt zwischen Miss Emily und der Gemeinde zu beleuchten und dem Leser einen Einblick in die psychologische und soziale Dynamik der Geschichte zu gewähren.
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- Nicole Lau (Author), 2003, Und die Moral von der Geschichte? Gibt es doch!, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/76676