Die Aspekte von Qualitätssicherung und -management im Gesundheitswesen stehen seit einigen Jahren in zunehmenden Maßen zur Diskussion. Zu den interessierten Parteien zählen hierbei in erster Linie die unmittelbar Betroffenen (Patienten), aber auch die Politik, Vertreter der Ärzteschaft, der Krankenkassen und anderer Institutionen.
Bisher ist es jedoch noch nicht gelungen, eine einheitliche Definition der Qualität im Gesundheitswesen aufzustellen, die alle Aspekte berücksichtigt und von allen Beteiligten akzeptiert wird.
Ein Vergleich internationaler Lösungsansätze zeigt auf, dass eine Übereinstimmung darin besteht, dass Qualität keine absolute Größe ist. Rychlik et al. präferieren hierbei eine möglichst umfassende Begriffsbestimmung der Qualität im Krankenhaus: „Qualität im Krankenhaus umfasst alle Teilleistungen, die mit hoher Professionalität erbracht werden und auf einen maximalen Behandlungserfolg mit minimalen Restrisiko entspre-chend dem aktuellen medizinischen Standard unter Berücksichtigung eines effizienten Einsatzes der vorhandenen Ressourcen gerichtet sind und die Erwartungen der Patienten umfassend erfüllen.“
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss Qualitätsmanagement im Krankenhaus als langfristiges Führungskonzept strukturelle und organisatorische Rahmenbedingungen schaffen. Qualität ist demzufolge prospektiv, also mit Prozessbeginn der Leis-tungserstellung zu erbringen und nicht erst am Prozessende, wo eventuelle Fehlentwicklungen korrigiert werden müssen und somit Zusatzkosten entstehen. Hierfür ist es erforderlich, Qualitätsmanagement als koordinierte, übergreifende Aktivität der Unter-nehmensleitung unter Einbeziehung aller Mitarbeiter zu verstehen und zu etablieren.
In diesem Kontext wird im Folgenden die Notwendigkeit eines Qualitätsmanagement-systems bezogen auf den Sektor Krankenhaus erläutert, wie auch die Einordnung des QM in das allgemeine Managementsystem eines Unternehmens und seine operativen Aufgaben. Weiterhin gilt es die DIN EN ISO 9000-Familie kurz darzulegen und die Ein-führung eines QM-Systems und die damit verbundenen Schwierigkeiten für den Kran-kenhaussektor zu beschreiben. Fragen nach der Dokumentation, den Methoden und Werkzeugen, der Pflege eines QM-Systems und den betrieblichen Kosten werden e-benso vorgestellt. Auf diese Weise sollen die Grundzüge des Qualitätsmanagements aufgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Qualitätsmanagement im Krankenhaus
- Notwendigkeit des QM
- Einordnung des QM in das allgemeine Management
- Teilführungssysteme
- Ansatz der Addition
- Ansatz der Fusion
- Ansatz der Integration
- Konzept des Total Quality Management (TQM)
- Operative Aufgaben im QM
- Qualitätsplanung
- Qualitätslenkung
- Qualitätssicherung
- Qualitätsverbesserung
- Die DIN EN ISO 9000-Familie
- Grundsätze der ISO-9000-Familie
- Prozessmodell der ISO-9000-Familie
- Einführung eines QM-Systems
- Grundlagen
- Krankenhaussektor
- Beispiel einer Prozessbeschreibung
- Dokumentation
- QM-Handbuch (QMH)
- QM-Verfahrensanweisung (VA)
- QM-Arbeitsanweisung (AA)
- Methoden und Werkzeuge
- Qualitätsbezogene Kosten
- Pflege eines QM-Systems
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Grundzügen des Qualitätsmanagements im Krankenhaussektor. Ziel ist es, die Bedeutung und Notwendigkeit von Qualitätsmanagement in Krankenhäusern aufzuzeigen sowie dessen Einordnung in das allgemeine Management und die operativen Aufgaben zu beleuchten. Zudem werden die Grundlagen und Prozesse der DIN EN ISO 9000-Familie im Kontext des Gesundheitswesens dargestellt.
- Einleitung und Notwendigkeit von Qualitätsmanagement im Krankenhaus
- Einordnung von Qualitätsmanagement in das allgemeine Management
- Operative Aufgaben des Qualitätsmanagements und deren Bedeutung für den Krankenhausalltag
- Die Rolle der DIN EN ISO 9000-Familie im Qualitätsmanagement von Krankenhäusern
- Herausforderungen bei der Einführung eines QM-Systems im Krankenhaussektor
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit und Bedeutung von Qualitätsmanagement in Krankenhäusern. Hierbei werden die verschiedenen Aspekte von Qualität im Gesundheitswesen, insbesondere die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität, erläutert. Es werden die rechtlichen und wettbewerblichen Rahmenbedingungen diskutiert, die die Einführung von Qualitätsmanagement in Krankenhäusern erfordern.
Kapitel 3 widmet sich der Einordnung von Qualitätsmanagement in das allgemeine Management eines Unternehmens. Verschiedene Ansätze zur Integration von Teilführungssystemen, wie beispielsweise die Addition, Fusion und Integration, werden diskutiert. Zudem wird das Konzept des Total Quality Management (TQM) als umfassender Ansatz für Qualitätsmanagement vorgestellt.
Kapitel 5 geht näher auf die operativen Aufgaben des Qualitätsmanagements im Krankenhaus ein. Die vier zentralen Aufgabenbereiche Qualitätsplanung, -lenkung, -sicherung und -verbesserung werden erläutert, wobei deren Interaktion und Bedeutung für die kontinuierliche Qualitätsentwicklung hervorgehoben werden.
Kapitel 6 stellt die DIN EN ISO 9000-Familie als international anerkanntes Standardwerk für Qualitätsmanagement vor. Die Grundsätze und das Prozessmodell der ISO-9000-Familie werden im Detail beschrieben und ihre Relevanz für den Krankenhaussektor diskutiert.
Kapitel 7 befasst sich mit der Einführung eines QM-Systems im Krankenhaus. Es werden wichtige Grundlagen, die spezifischen Herausforderungen des Krankenhaussektors und ein Beispiel für eine Prozessbeschreibung dargestellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Aspekten der Dokumentation, der Methoden und Werkzeuge, der Pflege des QM-Systems und den betrieblichen Kosten.
Schlüsselwörter
Qualitätsmanagement, Krankenhaus, Gesundheitswesen, DIN EN ISO 9000, Prozessmanagement, Patientenzufriedenheit, Strukturqualität, Prozessqualität, Ergebnisqualität, Total Quality Management (TQM), operative Aufgaben, Dokumentation, Kosten.
- Quote paper
- Master of Science in Public Health and Administration Franziska Bittner (Author), 2004, Die Grundzüge des Qualitätsmanagements übertragen auf den Krankenhaussektor, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/76259