1. Einleitung
"Gemäß der Erfindung wird vor dem Sitz der zu schützenden Person
ein aufblasbarer Behälter im zusammengefalteten Zustand montiert,
der sich im Falle der Gefahr automatisch oder
durch willkürliche Auslösung aufbläht, so dass die
betreffende Person bei einem Zusammenstoss gegen diesen
weichen, elastischen Behälter geschleudert wird,
wo sie keine Verletzungen erleidet..."
[Abb. in pdf-Download]
Bereits 1951 beschrieb der Münchner WALTER LINDERER die erste Idee eines Airbags zum Schutz der Fahrzeuginsassen bei einem Zusammenstoss. LINDERER meldete seine Idee am 6. Oktober 1951 in der Bundesrepublik Deutschland zum Patent an. Seine "Einrichtung zum Schutze von in Fahrzeugen befindlichen Personen gegen Verletzung bei Zusammenstössen"2 beschrieb ein Luftkissen, das sich beim Aufprall zwischen den Fahrer und die Armaturen schiebt und dabei funktional den Sicherheitsgurt unterstützen soll. In seiner Zeichnung zum Patent (Abb. 1) sah dies ebenso einfach aus, wie es sich in seiner Patentschrift anhörte.
Jedoch sollte der erste Fahrerairbag erst 1980 eingeführt werden, da es erhebliche Probleme zu beheben galt, wie z.B. das Problem der schnellen Druckbefüllung des Luftsacks, da dieser innerhalb von ca. 30 Millisekunden gefüllt werden musste. Nachdem dieses Problem mit der Einführung der pyrotechnischen Treibsätze gelöst wurde, stand man nun vor der Schwierigkeit, das richtige Material für die Beschaffenheit des Airbags zu finden, da die damals üblichen Stoffe nicht reissfest genug waren, um dieser enormen und plötzlichen Druckbelastung standzuhalten. Mit Hilfe fortschreitender und weiterentwickelter Technologien löste man aber auch dieses Problem, so dass der erste Airbag schliesslich fast 29 Jahre nach seiner ersten schriftlichen Erwähnung, in der Oberklasse von Mercedes Benz als Sonderausstattung gegen Aufpreis erhältlich war. Heutzutage werden Fahrzeuge bereits in der Compact-Klasse serienmässig mit Fahrer- und Beifahrer-Airbag ausgestattet. Die Entwicklung verlief weltweit jedoch nicht im Einklang, da der Airbag auf dem amerikanischen Markt, aufgrund der Nicht-Anschnallpflicht, als alleiniges Rückhaltesystem vorgeschrieben ist. In Europa hingegen gilt der Airbag als zusätzliche Sicherheitseinrichtung (SRS: Supplemental Restraint System) zum Gurtsystem. Diese unterschiedliche Entwicklung hatte auch Auswirkungen auf die Airbag- und Generatorgrösse.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der ,,Luftsack"
- Komponenten Des Airbagmoduls
- Wirkungsweise Des Airbags
- Airbag-Arten
- Gasgeneratoren
- Funktion Rund- & Rohrgenerator
- Die Anzündeinheit
- Alternative Gasgeneratoren
- Sensorik / Elektronik
- Unfallerkennung
- Insassenerkennung
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der passiven Sicherheitskomponente Airbag und deren Entwicklung. Sie analysiert die Funktionsweise und den Aufbau des Airbags, erläutert die verschiedenen Komponenten, wie Gasgeneratoren und Sensorik, und skizziert die Herausforderungen und Fortschritte in der Sensorikentwicklung. Der Fokus liegt auf der technischen Entwicklung des Airbags und seiner Rolle als Sicherheitselement im Fahrzeug.
- Entwicklungsgeschichte des Airbags
- Aufbau und Funktionsweise des Airbags
- Gasgeneratoren und ihre Funktionsweise
- Sensorik und ihre Rolle bei der Unfallerkennung
- Aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Dieses Kapitel stellt den Airbag als passive Sicherheitskomponente vor und führt in die Geschichte seiner Entwicklung ein. Es beschreibt die erste Idee des Airbags durch WALTER LINDERER im Jahr 1951 und die Herausforderungen bei seiner Implementierung, wie die schnelle Druckbefüllung und die Materialwahl.
Der ,,Luftsack"
Dieses Kapitel erläutert den Aufbau und die Funktionsweise des Airbags. Es beschreibt die einzelnen Komponenten, darunter das Gehäuse, der Gasgenerator, der Diffusor, der Luftsack und die Abdeckung. Darüber hinaus wird die Funktionsweise des Airbags im Detail dargestellt, wobei das Zusammenspiel zwischen Sensorik, Auslöseelektronik, Gasgenerator und Luftsack erläutert wird.
Gasgeneratoren
Dieses Kapitel befasst sich mit den Gasgeneratoren, die das Gas für die Füllung des Airbags erzeugen. Es werden verschiedene Arten von Gasgeneratoren, darunter Rund- & Rohrgenerator und Hybrid-Gasgeneratoren, beschrieben. Die Funktionsweise der Anzündeinheit wird ebenfalls erklärt.
Sensorik / Elektronik
Dieses Kapitel analysiert die Sensorik, die für die Auslösung des Airbags verantwortlich ist. Es behandelt die Unfallerkennung und Insassenerkennung, erläutert die Arbeitsweise der Sensoren und die Weiterverarbeitung der Signale durch das Steuergerät.
Schlüsselwörter
Airbag, passive Sicherheit, Gasgenerator, Sensorik, Unfallerkennung, Insassenerkennung, pyrotechnische Treibstoffe, Hybrid-Gasgeneratoren, Supplemental Restraint System (SRS), Automobiltechnik, Sicherheitssysteme
- Quote paper
- Marcus Geppert (Author), 2002, Der Airbag. Luftsack, Gasgeneratoren und Sensorik/Elektronik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/7578