Die elektronische Bereitstellung und Verfügbarkeit von Informationen ist heute für den größten Teil der Unternehmen ein wettbewerbs- und erfolgskritischer Faktor. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die elektronische Steuerung und Planung von Warenflüssen, die meist EDV-gestützt vorgenommen wird. Die Werkzeuge bzw. Applikationen, die für diese Aufgaben benötigt werden, stellen so genannte Warenwirtschaftssysteme zur Verfügung.
Allerdings ist ein beachtlicher Teil der Unternehmen heute noch weit vom Einsatz eines Warenwirtschaftssystems im eigentlichen Sinne entfernt. Oftmals werden stattdessen Lösungen eingesetzt, die über die Zeit in den Unternehmen sequentiell entstanden sind und gegebenenfalls den jeweils neuen Anforderungen angepasst oder um entsprechende Funktionen erweitert wurden. Durch die unzureichende Kommunikationsfähigkeit dieser Systeme untereinander entstehen häufig unnötige Informationsredundanzen und potentielle Fehlerquellen für den Informationsbestand der Unternehmen. Ebenso ist der Zeitaufwand vielfach inakzeptabel, um Informationen im System zu recherchieren, da es dafür keine übergreifenden Funktionen gibt und dadurch mehrere Subsysteme benötigt werden. In aller Regel sind solche Lösungen nicht dafür vorgesehen, die Aufgaben eines Warenwirtschaftssystems zu übernehmen oder sind dafür bestenfalls unzureichend in der Lage. Eine integrierte Gesamtlösung bietet hier eindeutige Vorteile.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Thematik von Warenwirtschaftssystemen zu behandeln und in einem mittelständischen Unternehmen anhand der vorher beleuchteten theoretischen Grundlagen eine Bedarfsermittlung für ein Warenwirtschaftssystem durchzuführen. Ein Schwerpunkt liegt hier auf Konzepten und Grundlagen für die Einführung eines solchen Systems.
Relevant ist die Thematik über diesen speziellen Fall hinaus insofern, als dass die Einführung eines Warenwirtschaftssystems für fast jedes Unternehmen heute von Bedeutung werden kann. Besonders kleinen und mittelständischen Unternehmen ist zu einer solchen Einführung von integrierten Werkzeugen zur Unternehmenssteuerung und Unternehmensplanung hinsichtlich der Kosten- und Zeitersparnis und der Vereinheitlichung von Datenbeständen zu raten. Heterogene Systeme und Lösungen verbrauchen unnötig viele Ressourcen und bergen oftmals nicht erkannte oder zu spät erkannte Kostenfallen, sodass sich selbst Warenwirtschaftssysteme mit einem relativ hohen Investitionsvolumen mittelfristig amortisieren sollten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Theorie
- 1.1 Einführung in das Thema
- 1.1.1 Aufgabenstellung
- 1.1.2 Bearbeitungsumfang
- 1.1.3 Nicht bearbeitete Aspekte
- 1.2 Terminologie
- 1.2.1 Definition des Begriffs Warenwirtschaftssystem
- 1.2.2 Definition anderer kontextverwandter Termini
- 1.2.3 Festlegung der einheitlichen Verwendung von Termini
- 1.3 Prinzip des betrieblichen Informationsmanagements
- 1.3.1 Informationsflüsse im Unternehmen
- 1.3.2 Allgemeine Notwendigkeit von betrieblichen Informationssystemen
- 1.3.3 Warenwirtschaftssysteme in Unternehmen
- 1.4 Historie von Warenwirtschaftssystemen
- 1.4.1 Die Anfänge
- 1.4.2 Bedeutungszuwachs
- 1.4.3 Schwierigkeiten von komplexen Systemen
- 1.4.4.1 Frühere Aufgaben von Warenwirtschaftssystemen
- 1.4.4.2 Aufgaben von Warenwirtschaftssystemen im historischen Kontext
- 1.4.4.3 Veränderungen in Bezug auf das Informationsmanagement im Unternehmen
- 1.4.4 Heutige Aufgaben von Warenwirtschaftssystemen
- 1.5 Modelle von Warenwirtschaftssystemen
- 1.5.1 Offenes Warenwirtschaftssystem
- 1.5.2 Geschlossenes Warenwirtschaftssystem
- 1.5.3 Integriertes Warenwirtschaftssystem
- 1.5.4 Mehrstufiges Warenwirtschaftssystem
- 1.6 Das Konzept von Standardsoftware und Individualsoftware
- 1.6.1 Definitionen und Einführung von Termini
- 1.6.2 Standardsoftware
- 1.6.3 Individualsoftware
- 1.6.4 Kriterien für die Auswahl einer Lösung
- 1.6.5 Prinzip des Pflichtenhefts
- 1.6.6 Erstellung eines Pflichtenhefts
- 1.7 Einführungskonzepte für Warenwirtschaftssysteme
- 1.7.1 Funktionsorientierte Einführung einzelner Module
- 1.7.2 Einführung von Modulgruppen
- 1.7.3 Prozessorientierte Einführung
- 1.7.4 Vergleich von Einführungskonzepten und Analyse auf Implementationsfähigkeit
- 2. Die Praxis
- 2.1 Das Unternehmen
- 2.2 Problemstellung
- 2.3 Vorgehensweise
- 2.3.1 Erfassung der Ist-Situation
- 2.3.2 Zieldefinition
- 2.4 Bedarfsermittlung für ein Warenwirtschaftssystem
- 2.4.1 Analyse von Prozessmodellen
- 2.4.2 Analyse von Daten- und IT-Strukturen und Migrationsfähigkeit
- 2.4.3 Ermittlung suboptimaler Prozesskennzahlen
- 2.4.4 Empfehlung
- 2.5 Anbieterauswahl
- 2.5.1 Bedarfsdeckung
- 2.5.2 Finanzierungsmöglichkeit / Kostenstruktur
- 2.5.2.1 Lizenzkosten
- 2.5.2.2 Kosten für notwendige zusätzliche Hardware
- 2.5.2.3 Schulungskosten
- 2.5.2.4 Wartungs- und Erweiterungskosten
- 2.5.3 Standardsoftware oder Individualsoftware
- 2.5.4 Kommerzielle Software oder Open-Source - Lösung
- 2.5.5 Benchmarking
- 2.6 Schwierigkeiten und Hindernisse
- 3. Fazit
- 3.1 Anwendungsmöglichkeit der Theorie auf die Praxis
- 3.2 Resümee über die Bedarfsermittlung
- 3.3 Ausblick für das Unternehmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Einführung von Warenwirtschaftssystemen und die Bedarfsermittlung in einem mittelständischen Unternehmen. Ziel ist es, einen praxisorientierten Ansatz zur Auswahl und Implementierung eines geeigneten Systems zu entwickeln.
- Analyse bestehender Warenwirtschaftssysteme
- Bedarfsanalyse für ein spezifisches Unternehmen
- Kriterien für die Auswahl eines Warenwirtschaftssystems
- Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Systeme
- Implementierungsplanung und -begleitung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Theorie: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in die Theorie der Warenwirtschaftssysteme. Es definiert zentrale Begriffe, erläutert das Prinzip des betrieblichen Informationsmanagements und beleuchtet die historische Entwicklung von Warenwirtschaftssystemen. Verschiedene Modelle von Warenwirtschaftssystemen (offen, geschlossen, integriert, mehrstufig) werden vorgestellt und das Konzept von Standardsoftware und Individualsoftware detailliert beschrieben. Schließlich werden verschiedene Einführungskonzepte für Warenwirtschaftssysteme verglichen, um die optimale Implementierungsstrategie zu identifizieren. Der Schwerpunkt liegt auf der theoretischen Fundierung, die als Basis für die spätere praktische Anwendung dient.
2. Die Praxis: Dieses Kapitel wendet die im ersten Kapitel dargelegte Theorie auf ein konkretes mittelständisches Unternehmen an. Es beschreibt die Ausgangssituation des Unternehmens, die Problemstellung und die angewandte Vorgehensweise. Die Bedarfsermittlung für ein Warenwirtschaftssystem wird detailliert dargestellt, inklusive der Analyse von Prozessmodellen, Daten- und IT-Strukturen und der Ermittlung suboptimaler Prozesskennzahlen. Die Anbieterauswahl wird anhand von Kriterien wie Bedarfsdeckung, Kostenstruktur und der Wahl zwischen Standardsoftware und Individualsoftware erläutert. Schließlich werden auftretende Schwierigkeiten und Hindernisse analysiert. Dieser Abschnitt zeigt die praktische Anwendung der theoretischen Grundlagen.
Schlüsselwörter
Warenwirtschaftssystem, Bedarfsermittlung, mittelständisches Unternehmen, Standardsoftware, Individualsoftware, Informationsmanagement, Prozessmodellierung, Kosten-Nutzen-Analyse, Implementierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Einführung von Warenwirtschaftssystemen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Einführung von Warenwirtschaftssystemen und der Bedarfsermittlung in einem mittelständischen Unternehmen. Sie entwickelt einen praxisorientierten Ansatz zur Auswahl und Implementierung eines geeigneten Systems.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Analyse bestehender Warenwirtschaftssysteme, die Bedarfsanalyse für ein spezifisches Unternehmen, Kriterien für die Auswahl eines Warenwirtschaftssystems, Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Systeme sowie Implementierungsplanung und -begleitung. Sie gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus drei Hauptkapiteln: "Die Theorie", "Die Praxis" und "Fazit". Der theoretische Teil ("Die Theorie") bietet eine umfassende Einführung in die Theorie der Warenwirtschaftssysteme, einschließlich der Definition zentraler Begriffe, des Prinzips des betrieblichen Informationsmanagements, der historischen Entwicklung und verschiedener Systemmodelle (offen, geschlossen, integriert, mehrstufig). Es werden Standardsoftware und Individualsoftware detailliert beschrieben und verschiedene Einführungskonzepte verglichen. Der praktische Teil ("Die Praxis") wendet die Theorie auf ein konkretes Unternehmen an, beschreibt die Problemstellung, die Vorgehensweise (Ist-Analyse, Zieldefinition, Bedarfsermittlung), die Anbieterauswahl und auftretende Schwierigkeiten. Das Fazit ("Fazit") fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick.
Welche Arten von Warenwirtschaftssystemen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen offenen, geschlossenen, integrierten und mehrstufigen Warenwirtschaftssystemen. Diese Modelle werden im theoretischen Teil detailliert erläutert.
Was sind die Unterschiede zwischen Standardsoftware und Individualsoftware?
Die Arbeit beschreibt detailliert die Unterschiede zwischen Standardsoftware (fertige Softwarelösungen) und Individualsoftware (maßgeschneiderte Lösungen) und bietet Kriterien für die Auswahl der jeweils geeigneten Lösung.
Welche Aspekte der Bedarfsermittlung werden behandelt?
Die Bedarfsermittlung umfasst die Analyse von Prozessmodellen, Daten- und IT-Strukturen, die Ermittlung suboptimaler Prozesskennzahlen und die Entwicklung von Empfehlungen für ein geeignetes System.
Welche Kriterien spielen bei der Anbieterauswahl eine Rolle?
Die Anbieterauswahl basiert auf Kriterien wie Bedarfsdeckung, Kostenstruktur (Lizenzkosten, Hardware, Schulung, Wartung), der Wahl zwischen Standardsoftware und Individualsoftware, kommerzieller Software oder Open-Source-Lösungen und Benchmarking.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Warenwirtschaftssystem, Bedarfsermittlung, mittelständisches Unternehmen, Standardsoftware, Individualsoftware, Informationsmanagement, Prozessmodellierung, Kosten-Nutzen-Analyse und Implementierung.
Wo finde ich eine detaillierte Inhaltsangabe?
Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis ist im HTML-Code der ursprünglichen Datei enthalten und zeigt die Struktur der Arbeit mit allen Unterpunkten auf.
- Quote paper
- Diplom-Informationswirt Jan Dittel (Author), 2005, Einführung von Warenwirtschaftssystemen und Bedarfsermittlung in einem mittelständischen Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/75500