„Online“ zu sein wird immer mehr zu einem Indiz für soziale Integration. Immer häufiger schaffen sich Unternehmen, Vereine und auch Privatpersonen eine Präsenz im Internet, und täglich kommen neue hinzu. Was noch vor einigen Jahrzehnten undenkbar war, ist anscheinend möglich geworden. Das Internet bietet ein Maximum an Wissen für jedermann. Man braucht nur noch einen Begriff in sog. „Suchmaschinen“ einzugeben und in sekundenschnelle bekommt man die Suchergebnisse aufgelistet. Web-Sites sind ohne räumliche Distanz weltweit abrufbar. Im Internet haben sich sogar neue Formen der Freizeitgestaltung entwickelt. Chats und Foren laden ein, mit Gleichgesinnten zu kommunizieren, Kontakte und Bekanntschaften aufzubauen. Ja sogar den Partner fürs Leben kann man inzwischen in digitalen Kontaktbörsen finden. Spiele kann man sich nicht nur downloaden, sondern direkt mit Hunderten von anderen Teilnehmern über das Internet spielen. Mit dem Entstehen solcher Subkulturen scheint die Vollendung der Vernetzung erreicht zu sein. Es gibt also ganz verschiedene gute Gründe, die für das Medium Internet sprechen und trotzdem nutzen derzeit in Deutschland weit über vierzig Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahre das Internet nicht oder noch nicht. (vgl. Schenk, Wolf 2003, S. 4) Woran kann das liegen? Gleichzeitig liegt die Vermutung nahe, dass die Onliner in Deutschland das Internet höchst unterschiedlich nutzen. Demnach ist der Nutzerkreis von Informationsangeboten nicht identisch mit dem der Unterhaltungsangebote. Als zentraler Untersuchungsgegenstand wird daher das milieuspezifische Nutzungsverhalten mit Hilfe des Modells der Sinus-Milieus differenziert. Die Kenntnisse über die Nutzungsverhältnisse münden dann in einer Diskussion über die gesellschaftliche Akzeptanz des Mediums Internet. Dabei werden Motive und Gründe für beziehungsweise gegen die Nutzung des Internets aufgezeigt. Das in diesem Zusammenhang auftretende Problem der digitalen Spaltung wird näher beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Konzept der sozialen Milieus und die Analyse der Internet-Nutzung
- 2.1. Das Modell der sozialen Milieus in der BRD
- 2.2. Die Nutzung und Akzeptanz von Internet und Electronic-Commerce in den Milieus
- 2.3. Die Online-Nutzung in den einzelnen Milieus
- 2.3.1. Das Milieu Sinus C12, die „Modernen Performer“
- 2.3.2. Das Milieu Sinus B12, das „Postmaterielle Milieu“
- 2.3.3. Das Milieu Sinus C2, die „Experimentalisten“
- 2.3.4. Das Milieu Sinus BC, die „Hedonisten“
- 2.3.5. Das Milieu Sinus A23, die „Traditionsverwurzelten“
- 3. Gesellschaftliche Akzeptanz - digitale Spaltung
- 3.1. Der Begriff der „Digital Divide“
- 3.2. Online- und Offline-Gesellschaft
- 4. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die milieuspezifische Internetnutzung in Deutschland und deren Auswirkungen auf die gesellschaftliche Akzeptanz des Mediums. Sie analysiert, ob eine digitale Spaltung existiert und welche Faktoren diese beeinflussen.
- Das Modell der sozialen Milieus als Analyseinstrument
- Internetnutzung und -akzeptanz in verschiedenen sozialen Milieus
- Die „digitale Spaltung“ und ihre Ursachen
- Der Einfluss von Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen auf die Internetnutzung
- Zusammenhang zwischen Internetnutzung und Beschäftigungsstand
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die steigende Bedeutung des Internets für soziale Integration heraus und verweist auf die hohe Zahl von Internetnutzern in Deutschland. Sie hebt die unterschiedliche Nutzung des Internets innerhalb der Bevölkerung hervor und benennt die milieuspezifische Nutzungsverhaltensanalyse mit Hilfe des Sinus-Milieu-Modells als zentralen Untersuchungsgegenstand. Die Arbeit untersucht die gesellschaftliche Akzeptanz des Internets und beleuchtet das Problem der digitalen Spaltung.
2. Das Konzept der sozialen Milieus und die Analyse der Internet-Nutzung: Dieses Kapitel beschreibt das theoretische Modell der sozialen Milieus und dessen Vorteile gegenüber früheren Schicht- und Klassenmodellen. Es erläutert die Motive und den Nutzen sozialwissenschaftlicher Erhebungen dieser Art und wendet das Modell auf die Nutzung und Akzeptanz des Internets und E-Commerce in verschiedenen Milieus an. Es werden die Charakteristika einzelner Milieus im Hinblick auf deren Online-Nutzung gegenübergestellt. Die Sinus-Milieus werden als real existierende Subkulturen mit gemeinsamen Sinn- und Kommunikationszusammenhängen dargestellt, und die Bedeutung des Milieuansatzes für die Analyse des Konsumverhaltens und die Entwicklung von Marktstrategien wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Soziale Milieus, Sinus-Milieus, Internetnutzung, digitale Spaltung, Digital Divide, Electronic Commerce, E-Commerce, Online- und Offline-Gesellschaft, Lebenswelten, Mediennutzung, Konsumverhalten, Marktforschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Milieuspezifischen Internetnutzung in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die milieuspezifische Internetnutzung in Deutschland und deren Auswirkungen auf die gesellschaftliche Akzeptanz des Mediums. Ein zentraler Fokus liegt auf der Analyse einer möglichen digitalen Spaltung und den Einflussfaktoren darauf.
Welches Modell wird zur Analyse verwendet?
Die Arbeit nutzt das Sinus-Milieu-Modell zur Analyse der Internetnutzung. Dieses Modell wird als geeignetes Instrument zur Untersuchung der Unterschiede im Internetnutzungsverhalten verschiedener sozialer Gruppen dargestellt und gegenüber früheren Schicht- und Klassenmodellen bevorzugt.
Welche Milieus werden untersucht?
Die Analyse betrachtet verschiedene Sinus-Milieus, darunter (aber nicht ausschließlich) „Moderne Performer“ (C12), „Postmaterielles Milieu“ (B12), „Experimentalisten“ (C2), „Hedonisten“ (BC) und „Traditionsverwurzelte“ (A23). Die Arbeit vergleicht die Online-Nutzung und -Akzeptanz dieser Milieus.
Was versteht die Arbeit unter „digitaler Spaltung“?
Die Arbeit thematisiert den Begriff der „Digital Divide“ (digitale Spaltung) und untersucht, ob und inwiefern eine solche Spaltung in der deutschen Gesellschaft existiert. Sie analysiert den Zusammenhang zwischen Internetnutzung und Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen und Beschäftigungsstand.
Welche Faktoren beeinflussen die Internetnutzung laut der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen auf die Internetnutzung. Der Zusammenhang zwischen Internetnutzung und Beschäftigungsstand wird ebenfalls analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Konzept der sozialen Milieus und der Analyse der Internetnutzung (inkl. detaillierter Betrachtung einzelner Milieus), ein Kapitel zur gesellschaftlichen Akzeptanz und der digitalen Spaltung, und ein Resümee.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Soziale Milieus, Sinus-Milieus, Internetnutzung, digitale Spaltung, Digital Divide, Electronic Commerce, E-Commerce, Online- und Offline-Gesellschaft, Lebenswelten, Mediennutzung, Konsumverhalten, Marktforschung.
Wie wird die Internetnutzung in den verschiedenen Milieus beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die Charakteristika einzelner Milieus hinsichtlich ihrer Online-Nutzung und stellt diese gegenüber. Die Sinus-Milieus werden als real existierende Subkulturen mit gemeinsamen Sinn- und Kommunikationszusammenhängen dargestellt. Die Bedeutung des Milieuansatzes für die Analyse des Konsumverhaltens und die Entwicklung von Marktstrategien wird hervorgehoben.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind nicht direkt in den bereitgestellten Textausschnitten enthalten, aber die Arbeit zielt darauf ab, die Auswirkungen der milieuspezifischen Internetnutzung auf die gesellschaftliche Akzeptanz und die Existenz einer digitalen Spaltung zu analysieren.)
- Quote paper
- Heiko Klug (Author), 2006, Soziale Milieus und deren Mediennutzung - Auf dem Weg zu einer digitalen Spaltung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/75279