Alexander der Große war der erste Monarch von Weltruhm, seine Taten wurden in mythschen Rang erhoben, noch lange nach seinem Tod wurde er als Gott verehrt, die Erinnerung an ihn ist bis heute lebendig. Im Folgenden sollen aber nicht die Taten Alexanders oder seine historische Wirkung untersucht werden. Hierzu gibt es eine kaum übersehbare Fülle von Veöffentlichungen. Vielmehr rückt das Herrscherbild in den Mittelpunkt der Untersuchung, das Bild eines Herrschers, das sich aus der Betrachtung archäologischer Zeugnisse zu Alexander dem Großen zusammenfügen lässt. Dazu bedarf es der vorbereitenden Klärung einiger Frgen. Welche archäologischen Funde lassen sich nach weit mehr als 2000 Jahren überhaupt auf Alexander zurückführen? Was sagen diese über Alexander als Herrscher aus? Wie wurde er und wie wollte er sich dargestellt sehen?
Zunächst sollen dazu die archäologischen Quellengattungen, die uns für die Untersuchung zur Verfügung stehen, kurz betrachtet werden. Des Weiteren wird auf den aktuellen Forschungstand zum Herrscherbild Alexanders einzugehen sein. Anschließend wird durch die Betractung der Vorformen des antiken Herrscherbildes in der griechischen Polis und bei den Persern die Basis für die folgende Betrachtung gelegt. Es interessieren in diesen Exkursen die Grunlagen und Formen der Herrscherrepräsentation, auf die Alexander in seiner Herrscherreprsentation zurückgreifen konnte. Dies erscheint notwendig, um die dann eintretenden Wandlungen und Neuerungen besser beurteilen und eine Entwicklung abschätzen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Herrscherbild Alexanders des Großen anhand archäologischer Funde
- 2.1 Das antike Herrscherbild vor Alexander
- 2.1.1 Ein Herrscherbild der griechischen Polis?
- 2.1.2 Das Herrscherbild der persischen Könige
- 2.1.3 Fazit
- 2.2 Was verraten uns die Alexanderköpfe?
- 2.3 Alexanderfiguren und -statuetten
- 2.4 Darstellungen der Heldentaten Alexanders
- 2.4.1 Das so genannte Porosmedaillon
- 2.4.2 Das Alexandermosaik
- 2.4.3 Der Alexandersarkophag
- 2.4.4 Fazit
- 2.5 Alexandermünzen und ihre Bedeutung für das Herrscherbild
- 2.6 Das Herrscherbild Alexanders wird Programm
- 2.1 Das antike Herrscherbild vor Alexander
- 3 Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Herrscherbild Alexanders des Großen anhand archäologischer Funde. Ziel ist es, auf Basis der vorhandenen archäologischen Zeugnisse, ein umfassendes Bild der Herrscherrepräsentation Alexanders zu rekonstruieren und dessen Entwicklung nachzuvollziehen. Die Untersuchung berücksichtigt die Vorformen des antiken Herrscherbildes im griechischen und persischen Raum.
- Analyse verschiedener archäologischer Funde (Statuen, Münzen, Reliefs)
- Vergleich des alexandrinischen Herrscherbildes mit griechischen und persischen Vorbildern
- Entwicklung des Herrscherbildes Alexanders im Laufe seiner Herrschaft und danach
- Die Rolle mythischer Figuren (Herakles, Achill) in der Selbstdarstellung Alexanders
- Die Vergötterung Alexanders und die damit verbundenen symbolischen Darstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung skizziert den Forschungsgegenstand – das Herrscherbild Alexanders des Großen – und grenzt ihn von der Erforschung seiner Taten ab. Sie beschreibt die Methodik, die auf der Analyse archäologischer Funde basiert, und kündigt die einzelnen Schritte der Untersuchung an: die Betrachtung der verfügbaren archäologischen Quellengattungen, den aktuellen Forschungsstand, die Vorformen des antiken Herrscherbildes in der griechischen Polis und im Persischen Reich, und schließlich die Analyse konkreter Funde wie Alexanderköpfe, Figuren, Statuetten, Darstellungen von Heldentaten und Münzen. Abschließend wird die Frage nach der Wirkung des alexandrinischen Herrscherbildes auf spätere Herrscher gestellt.
2 Das Herrscherbild Alexanders des Großen anhand archäologischer Funde: Dieses Kapitel legt den Grundstein der Untersuchung. Es diskutiert die Herausforderungen der Forschung, wie das Fehlen von Inschriften und die Überzahl postumer Funde. Es wird die Bedeutung numismatischer Zeugnisse hervorgehoben, da Münzen als zeitgenössische und weit verbreitete Quellen zur Herrscherrepräsentation dienen. Der Abschnitt verweist auf den bisherigen Forschungsstand, der als lückenhaft beschrieben wird.
2.1 Das antike Herrscherbild vor Alexander: Dieses Unterkapitel untersucht die Herrscherrepräsentation im griechischen und persischen Raum als Vorläufer des alexandrinischen Herrscherbildes. Im griechischen Kontext wird die Abneigung gegen Tyrannis und die Vorherrschaft mythischer Motive in der Kunst beleuchtet. Die makedonischen Könige Archelaos I. und Philipp II. werden als Ausnahmen mit frühen Herrscherdarstellungen auf Münzen genannt. Im persischen Reich hingegen existierte eine etablierte Tradition monarchischer Herrscherdarstellungen, mit eindeutigen bildlichen Merkmalen und Inschriften zur Identifizierung.
2.2 Was verraten uns die Alexanderköpfe?: Hier werden verschiedene erhaltene Alexanderköpfe analysiert, vor allem kaiserzeitliche Kopien. Die Beschreibungen Plutarchs über Alexanders Aussehen dienen als Vergleichsgrundlage. Die Azara Herme, mit ihrer Inschrift, ist besonders wichtig für die Identifizierung. Die Analyse zeigt charakteristische Merkmale wie gewelltes Haar, tief sitzende Augen und Bartlosigkeit. Ein Kopf mit Löwenhaut wird als Darstellung eines Alexander-Herakles interpretiert, was auf die Betonung der Abstammung und die Übertragung positiver Eigenschaften des mythischen Helden abzielt.
2.3 Alexanderfiguren und –statuetten: Aufgrund des Mangels an vollständigen Statuen werden Bronzestatuetten untersucht, die als Kopien größerer Werke gelten. Der „Alexander Fouquet“ und der „Alexander Nelidow“ werden als Darstellungen eines nackten, muskulösen Alexander interpretiert, in Anlehnung an die Tradition der griechischen Heroendarstellung und mit Anklängen an Achill. Eine weitere Statuette zeigt Alexander als kämpfenden Reiter, wobei die Bedeutung des Motivs für das Herrscherbild diskutiert wird.
2.4 Darstellungen der Heldentaten Alexanders: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung von Alexanders Heldentaten in der Kunst. Das Porosmedaillon, das Alexandermosaik und der Alexandersarkophag werden als Beispiele analysiert. Die Darstellung konkreter historischer Ereignisse stellt ein Novum in der griechischen Kunst dar. Die verschiedenen Darstellungen betonen Alexanders Fähigkeiten als Krieger und Feldherr, aber auch seine heroischen und göttlichen Aspekte.
2.5 Alexandermünzen und ihre Bedeutung für das Herrscherbild: Der Abschnitt untersucht die Entwicklung des Herrscherbildes auf Alexandermünzen. Die Münzen zeigen eine Entwicklung von der Darstellung Alexanders als Herakles mit Betonung der Abstammung über die Darstellung von Heldentaten und heroischen Aspekten hin zur Darstellung als Gottheit mit göttlichen Attributen (Widderhörner, Ägis, Strahlenkranz). Die Münzen zeigen deutlich den Wandel vom menschlichen Herrscher zum vergötterten König.
2.6 Das Herrscherbild Alexanders wird Programm: Dieses Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen und betont den Einfluss des alexandrinischen Herrscherbildes auf spätere Herrscher. Die einzigartige Kombination aus griechischen und orientalischen Elementen, die heroische und göttliche Darstellung und die umfassende Nutzung aller verfügbaren Medien zur Herrscherrepräsentation hatten einen nachhaltigen Einfluss auf spätere Monarchen, von den Diadochen bis zu den römischen Kaisern. Die Imitation und Adaption des alexandrinischen Herrscherbildes wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Alexander der Große, Herrscherbild, Archäologie, Numismatik, Heroendarstellung, Vergötterung, Griechische Polis, Persisches Reich, Diadochen, Römische Kaiser, Herakles, Achill, Symbol, Attribut, Herrschaftslegitimation, Kunstgeschichte, Alexandermosaik, Alexandersarkophag, Porosmedaillon.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Das Herrscherbild Alexanders des Großen anhand archäologischer Funde
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Herrscherbild Alexanders des Großen, basierend auf archäologischen Funden. Sie rekonstruiert und verfolgt die Entwicklung der Herrscherrepräsentation Alexanders und berücksichtigt dabei auch die Vorformen des antiken Herrscherbildes im griechischen und persischen Raum.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit analysiert verschiedene archäologische Funde, darunter Statuen, Münzen (Numismatik), Reliefs und Sarkophage. Sie bezieht auch schriftliche Quellen, wie die Beschreibungen Plutarchs über Alexanders Aussehen, mit ein.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Bild der Herrscherrepräsentation Alexanders des Großen zu erstellen und dessen Entwicklung nachzuvollziehen. Der Vergleich mit griechischen und persischen Vorbildern spielt dabei eine wichtige Rolle.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Analyse verschiedener archäologischer Funde, den Vergleich des alexandrinischen Herrscherbildes mit griechischen und persischen Vorbildern, die Entwicklung des Herrscherbildes im Laufe von Alexanders Herrschaft und danach, die Rolle mythischer Figuren (Herakles, Achill) in Alexanders Selbstdarstellung und die Vergötterung Alexanders.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel (Das Herrscherbild Alexanders des Großen anhand archäologischer Funde) mit mehreren Unterkapiteln und ein Kapitel mit Ergebnissen. Die Einleitung beschreibt den Forschungsgegenstand, die Methodik und die einzelnen Untersuchungsschritte. Das Hauptkapitel analysiert verschiedene archäologische Funde wie Alexanderköpfe, Figuren, Statuetten, Darstellungen von Heldentaten und Münzen. Es beleuchtet auch die Vorformen des antiken Herrscherbildes im griechischen und persischen Raum.
Welche konkreten Funde werden analysiert?
Die Arbeit analysiert unter anderem Alexanderköpfe (Azara Herme), Bronzestatuetten (Alexander Fouquet, Alexander Nelidow), das Porosmedaillon, das Alexandermosaik, den Alexandersarkophag und Alexandermünzen.
Welche Rolle spielen mythische Figuren im Herrscherbild Alexanders?
Mythische Figuren wie Herakles und Achill spielen eine wichtige Rolle in der Selbstdarstellung Alexanders. Die Verbindung zu diesen Helden sollte seine Abstammung und positive Eigenschaften hervorheben.
Wie entwickelt sich das Herrscherbild Alexanders im Laufe seiner Herrschaft?
Die Darstellung Alexanders auf Münzen zeigt eine Entwicklung von der Darstellung als Herakles über die Darstellung von Heldentaten hin zur Darstellung als Gottheit mit göttlichen Attributen.
Welchen Einfluss hatte das Herrscherbild Alexanders auf spätere Herrscher?
Das alexandrinische Herrscherbild, mit seiner einzigartigen Kombination aus griechischen und orientalischen Elementen, hatte einen nachhaltigen Einfluss auf spätere Monarchen, von den Diadochen bis zu den römischen Kaisern, die es imitierten und adaptierten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Alexander der Große, Herrscherbild, Archäologie, Numismatik, Heroendarstellung, Vergötterung, Griechische Polis, Persisches Reich, Diadochen, Römische Kaiser, Herakles, Achill, Symbol, Attribut, Herrschaftslegitimation, Kunstgeschichte, Alexandermosaik, Alexandersarkophag, Porosmedaillon.
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- Berno Bahro (Author), 2003, Das Herrscherbild Alexanders des Großen anhand archäologischer Funde, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/74900