Im deutschsprachigen Raum ist Lehren und Lernen eng mit dem Begriff der Didaktik verbunden. Anders stellt sich die Situation im anglo-amerikanischen Bereich dar. Der didaktische Begriff ist dort weitgehend unbekannt. Hier entstand auf den Grundlagen lernpsychologischer Theorien in den vergangenen 60 Jahren das Instruktionsdesign (instructional design, ID). ID entwickelte sich als wissenschaftlich-technologische Teildisziplin der pädagogischen Psychologie, und wirkt bis in die Gegenwart in Form einer Vielzahl von Modellen als Werkzeug zur Gestaltung und Entwicklung von Aspekten des Lehrens und Lernens.
Die vorliegende Arbeit wird sich mit einem der ID-Modelle beschäftigen - dem Vier-Komponenten Instruktionsdesign Modell (four-component instructional design model).
In einer allgemeinen Form sollen zunächst die Grundlagen des Vier-Komponenten Instruktionsdesign Modells - in der Kurzform als 4C/ID-Modell bezeichnet - vorgestellt werden.
Im sich anschließenden praktischen Teil dieser Arbeit wird dann ein Entwurf für einen Lehrplan unter Verwendung des Modells entwickelt werden. Der Schwerpunkt wird auf den Schritten zur Entwicklung von Lernaufgaben liegen.
Der weiterführende theoretische Teil dieser Ausarbeitung wird einige lerntheoretische Überlegungen, sowie Aspekte des ...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2 Grundlagen des 4C/ID-Modells
- 3 Anwendung des 4C/ID-Modells - Blueprint für einen Lehrplan
- 3.1 Zielanalyse und Entwurf einer Hierarchie von Fertigkeiten
- 3.2 Erstellung von Aufgabenklassen
- 3.2.1 Formulierung von vereinfachenden Annahmen
- 3.2.2 Segmentierung der Annahmen in Aufgabenklassen
- 3.3 Entwicklung von Lernaufgaben einer Aufgabenklasse
- 3.4 Unterstützende Informationen und Just-in-time Informationen
- 4 Weiterführende Betrachtungen zum 4C/ID-Modell
- 4.1 Lerntheoretische Überlegungen und Aspekte des situierten Lernens
- 4.2 Einbeziehung des 4C/ID-Modells in didaktische Szenarien
- 4.3 Anwendung unterstützender Medien für den Blueprint
- 5 Zusammenfassende Bewertung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Vier-Komponenten Instruktionsdesign Modell (4C/ID-Modell) und dessen Anwendung in der Lehrplanentwicklung. Ziel ist es, die Grundlagen des Modells zu erläutern, einen Lehrplanentwurf anhand des Modells zu erstellen und lerntheoretische Überlegungen sowie die Integration des Modells in didaktische Szenarien zu diskutieren.
- Grundlagen des 4C/ID-Modells
- Anwendung des 4C/ID-Modells in der Lehrplanentwicklung
- Entwicklung von Lernaufgaben
- Lerntheoretische Überlegungen und situiertes Lernen
- Integration des 4C/ID-Modells in didaktische Szenarien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Instruktionsdesign (ID) ein und hebt den Unterschied zwischen der deutschsprachigen Didaktik und dem anglo-amerikanischen ID hervor. Sie beschreibt das 4C/ID-Modell als Fokus der Arbeit und skizziert den Aufbau der Hausarbeit: Vorstellung der Modellgrundlagen, Entwicklung eines Lehrplanentwurfs mit Schwerpunkt auf Lernaufgaben, lerntheoretische Überlegungen und Integration des Modells in didaktische Szenarien, sowie abschließende Bewertung und Ausblick.
2 Grundlagen des 4C/ID-Modells: Dieses Kapitel erläutert die vier Komponenten des 4C/ID-Modells, welches auf den Arbeiten von Jeroen J. G. van Merriënboer basiert. Es werden die Konzepte der Lernaufgaben (learning tasks), unterstützende Informationen (supportive informations), Just-in-time-Informationen (JIT-Informationen) und Parttask-Practice detailliert beschrieben und ihre Interdependenzen erklärt. Der Schwerpunkt liegt auf dem komplexen Lernen und der Koordination von Fertigkeiten. Die Kapitel beschreibt die wichtigen Konzepte des komplexen Lernens wie die Koordination von konstituierenden Fertigkeiten, die Integration von Fertigkeiten, Wissen und Einstellungen in professionelle Kompetenzen und die Unterscheidung verschiedener Arten von Kompetenzen.
3 Anwendung des 4C/ID-Modells - Blueprint für einen Lehrplan: Dieses Kapitel beschreibt die praktische Anwendung des 4C/ID-Modells bei der Entwicklung eines Lehrplans. Es geht auf die Zielanalyse und den Entwurf einer Fertigkeitenhierarchie ein, detailliert die Erstellung von Aufgabenklassen durch Vereinfachung von Annahmen und deren Segmentierung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Lernaufgaben innerhalb der definierten Aufgabenklassen und der Bereitstellung unterstützender sowie Just-in-time-Informationen. Das Kapitel zeigt die schrittweise Entwicklung eines Lehrplans, beginnend von der Zielsetzung bis zur Erstellung von konkreten Lernaufgaben und der Bereitstellung relevanter Informationen für die Lernenden.
4 Weiterführende Betrachtungen zum 4C/ID-Modell: Dieses Kapitel befasst sich mit lerntheoretischen Aspekten, insbesondere dem situierten Lernen im Kontext des 4C/ID-Modells. Es reflektiert die Einbeziehung des Modells in verschiedene didaktische Szenarien und diskutiert den Einsatz unterstützender Medien zur Optimierung des Lehrplanentwurfs. Der Zusammenhang zwischen dem 4C/ID-Modell und aktuellen lerntheoretischen Ansätzen wie dem situierten Lernen wird hergestellt, wodurch die Anwendbarkeit und Relevanz des Modells in modernen Lernumgebungen betont wird. Der Kapitel beleuchtet auch die Möglichkeiten der medialen Unterstützung und deren Bedeutung für die effektive Umsetzung des Lehrplans.
Schlüsselwörter
4C/ID-Modell, Instruktionsdesign, Lehrplanentwicklung, Lernaufgaben, unterstützende Informationen, Just-in-time-Informationen, Parttask-Practice, komplexes Lernen, situiertes Lernen, didaktische Szenarien, kognitive Fertigkeiten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum 4C/ID-Modell in der Lehrplanentwicklung
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit dem Vier-Komponenten Instruktionsdesign Modell (4C/ID-Modell) und dessen Anwendung in der Lehrplanentwicklung. Sie erläutert die Grundlagen des Modells, zeigt die Erstellung eines Lehrplanentwurfs anhand des Modells, diskutiert lerntheoretische Überlegungen und die Integration des Modells in didaktische Szenarien und bietet abschließend eine Bewertung und einen Ausblick.
Was sind die Ziele der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Grundlagen des 4C/ID-Modells zu erklären, einen Lehrplanentwurf mithilfe des Modells zu erstellen und lerntheoretische Überlegungen sowie die Integration des Modells in didaktische Szenarien zu diskutieren.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Grundlagen des 4C/ID-Modells, dessen Anwendung in der Lehrplanentwicklung, die Entwicklung von Lernaufgaben, lerntheoretische Überlegungen (insbesondere situiertes Lernen) und die Integration des 4C/ID-Modells in didaktische Szenarien.
Was sind die vier Komponenten des 4C/ID-Modells?
Das 4C/ID-Modell besteht aus Lernaufgaben (learning tasks), unterstützenden Informationen (supportive informations), Just-in-time-Informationen (JIT-Informationen) und Parttask-Practice. Die Arbeit beschreibt diese Komponenten detailliert und erklärt ihre Interdependenzen.
Wie wird das 4C/ID-Modell in der Lehrplanentwicklung angewendet?
Die Arbeit beschreibt die praktische Anwendung des Modells, beginnend mit der Zielanalyse und dem Entwurf einer Fertigkeitenhierarchie. Sie zeigt die Erstellung von Aufgabenklassen durch Vereinfachung von Annahmen und deren Segmentierung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Lernaufgaben innerhalb der definierten Aufgabenklassen und der Bereitstellung unterstützender sowie Just-in-time-Informationen.
Welche lerntheoretischen Überlegungen werden angestellt?
Die Arbeit befasst sich mit lerntheoretischen Aspekten, insbesondere dem situierten Lernen im Kontext des 4C/ID-Modells. Der Zusammenhang zwischen dem 4C/ID-Modell und aktuellen lerntheoretischen Ansätzen wird hergestellt.
Wie wird das 4C/ID-Modell in didaktische Szenarien integriert?
Die Arbeit diskutiert die Einbeziehung des Modells in verschiedene didaktische Szenarien und den Einsatz unterstützender Medien zur Optimierung des Lehrplanentwurfs.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: 4C/ID-Modell, Instruktionsdesign, Lehrplanentwicklung, Lernaufgaben, unterstützende Informationen, Just-in-time-Informationen, Parttask-Practice, komplexes Lernen, situiertes Lernen, didaktische Szenarien, kognitive Fertigkeiten.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Grundlagen des 4C/ID-Modells, Anwendung des 4C/ID-Modells - Blueprint für einen Lehrplan, Weiterführende Betrachtungen zum 4C/ID-Modell und Zusammenfassende Bewertung und Ausblick. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
- Quote paper
- Marcel Gräf (Author), 2007, Das 4C/ID-Modell. Grundlagen, Anwendung und weiterführende Betrachtung eines Instruktionsdesign Modells, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/73516