Mein Berufspraktikum habe ich bei der Lebenshilfe Seesen-Bad-Gandersheim
e.V. absolviert. In dieser Zeit arbeitete ich in der Tagesbildungsstätte
für geistig Behinderte. Während meines Studiums hatte ich mich mit dem Bereich
Arbeit mit Behinderten nur sehr wenig beschäftigt. Daher stellte sich für
mich die Frage, was überhaupt Behinderung bedeutet.
Als geistig behindert gilt, ÄZHULQIROJHHLQHURUJDQLVFKJHQHWLVFKHQRGHUDQ
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(QWZLFNOXQJHLQKHU³ (KANTER 1977, S. 242). Eine klare Zuordnung ist aber
erst ab dem Schulalter möglich. Der Anteil geistig behinderter Kinder an der
Gesamtzahl der Kinder eines Jahrganges wird auf 0,6% geschätzt (OERTER/
MONTADA 1998, S. 928).
BACH ( 1982, S. 138) charakterisiert geistige Behinderung als ein stark abweichendes,
längerfristiges Vorherrschen anschaulich-vollziehendes Denkens, das
durch noch wenig ausgeprägte Vorstellungen von Gegenständen und ihren Beziehungen
gekennzeichnet ist.
Im Bundessozialhilfegesetz (BSHG) heißt es: Ä*HLVWLJZHVHQWOLFKEHKLQGHUW
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In der Medizin gibt es hierfür den Begriff 2OLJRSKUHQLH, also psychische Zustände,
die vererbt oder frühzeitig erworben wurden und hauptsächlich die Intelligenz
betreffen. Die Psychologie achtet hierbei vor allem auf die Retadierung
der Intelligenz (IQ unter 65), dabei wird jedoch außer acht gelassen, dass
bei einer geistigen Behinderung nicht immer eine allgemeine Retardierung
vorliegt, sondern manchmal auch nur bestimmte geistige Fähigkeiten betroffen
sind. Die Ursachen geistiger Behinderung sind eher organische Ursachen (ca. 71%),
hierbei bilden die Chromosomanomalien die größte Gruppe (20-40%). Weitere
Ursachen können u.a. Infektionen und Vergiftungen, Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen,
unbekannte pränatale Einflüsse, Traumata und physische
Schädigungen, grobe Hirnerkrankungen, Umwelteinflüsse oder andere Ursachen
sein (vgl. HENSLE 2000, S. 136f).
Im folgenden werde ich die Einrichtung Lebenshilfe e.V. und die Rahmenbedingungen
für die Arbeit mit geistig Behinderten darstellen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Institutionsbeschreibung
- Entstehung, Aufbau und Struktur
- Lebenshilfe Bad Gandersheim-Seesen e. V.
- Tagesbildungsstätte
- Meine praktischen Tätigkeiten
- Allgemeine Aufgaben
- Fallbeispiel P. P.
- Vorgeschichte
- Beobachtung und Förderung
- Reflexion des Schwerpunktthmeas
- Kooperationsprojekt „Werkstatt“
- Abschlussgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Praktikumsbericht dokumentiert die Erfahrungen der Autorin während ihres Anerkennungsjahres in der Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe e.V. Ziel ist es, einen Einblick in die Arbeit mit geistig behinderten Menschen zu geben und die persönlichen Lernerfahrungen der Autorin zu reflektieren. Der Bericht beleuchtet die institutionellen Rahmenbedingungen, die praktischen Tätigkeiten und die Reflexion eines konkreten Fallbeispiels.
- Arbeit mit geistig behinderten Menschen
- Institutionelle Rahmenbedingungen der Lebenshilfe
- Praktische Tätigkeiten und Fallbeispiele
- Reflexion der eigenen Erfahrungen
- Definition und Ursachen geistiger Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Der Bericht beginnt mit einer Auseinandersetzung mit dem Begriff „geistige Behinderung“, definiert anhand verschiedener Quellen und Gesetzestexte. Die Autorin beschreibt ihren mangelnden Vorwissen in diesem Bereich und die daraus resultierende Fragestellung als Motivation für das Praktikum. Es wird bereits auf die weiterführenden Kapitel verwiesen, die die Institution, die praktischen Tätigkeiten und die Reflexion derselben behandeln werden.
Institutionsbeschreibung: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung, den Aufbau und die Struktur der Lebenshilfe e.V., beginnend mit ihrer Gründung 1958 und ihrer Entwicklung zu einer bundesweiten Organisation. Es beleuchtet die Aufgaben der Bundesvereinigung, der Landesverbände und der örtlichen Vereinigungen, mit einem Schwerpunkt auf deren Rolle in der Förderung geistig behinderter Menschen und deren Interessenvertretung.
Meine praktischen Tätigkeiten: Dieses Kapitel gibt detaillierten Einblick in die alltäglichen Aufgaben der Autorin während ihres Praktikums. Es enthält ein ausführliches Fallbeispiel (P.P.), das die Beobachtung, Förderung und Reflexion eines Betroffenen umfasst. Zusätzlich wird ein Kooperationsprojekt, die „Werkstatt“, beschrieben, welches die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Bereich der Behindertenhilfe beleuchtet.
Schlüsselwörter
Geistige Behinderung, Lebenshilfe, Tagesbildungsstätte, Praktikum, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Behindertenhilfe, Fallbeispiel, Kooperation, Inklusion.
Häufig gestellte Fragen zum Praktikumsbericht: Lebenshilfe Bad Gandersheim-Seesen e.V.
Was ist der Inhalt des Praktikumsberichts?
Der Bericht dokumentiert die Erfahrungen der Autorin während ihres Anerkennungsjahres in der Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe Bad Gandersheim-Seesen e.V. Er bietet einen Einblick in die Arbeit mit geistig behinderten Menschen und reflektiert die persönlichen Lernerfahrungen der Autorin. Der Bericht umfasst eine Institutionsbeschreibung, detaillierte Beschreibungen der praktischen Tätigkeiten inklusive eines Fallbeispiels, sowie Schlussgedanken.
Welche Themen werden im Bericht behandelt?
Die zentralen Themen sind die Arbeit mit geistig behinderten Menschen, die institutionellen Rahmenbedingungen der Lebenshilfe, praktische Tätigkeiten und Fallbeispiele, die Reflexion der eigenen Erfahrungen und die Definition sowie Ursachen geistiger Behinderung. Es wird auch auf die Kooperation mit anderen Akteuren im Bereich der Behindertenhilfe eingegangen.
Wie ist der Bericht strukturiert?
Der Bericht ist in verschiedene Kapitel gegliedert: Einleitung, Institutionsbeschreibung (Entstehung, Aufbau und Struktur der Lebenshilfe, Beschreibung der Tagesbildungsstätte), Praktische Tätigkeiten (Allgemeine Aufgaben, ausführliches Fallbeispiel P.P. mit Vorgeschichte, Beobachtung, Förderung und Reflexion, Kooperationsprojekt „Werkstatt“), und Schlussgedanken. Ein Inhaltsverzeichnis erleichtert die Navigation.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung setzt sich mit dem Begriff „geistige Behinderung“ auseinander, definiert ihn anhand von Quellen und Gesetzestexten und beschreibt die Motivation der Autorin für das Praktikum aufgrund ihres mangelnden Vorwissens in diesem Bereich. Sie weist auf die folgenden Kapitel hin.
Was beinhaltet die Institutionsbeschreibung?
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung, den Aufbau und die Struktur der Lebenshilfe e.V., von der Gründung 1958 bis zu ihrer heutigen bundesweiten Organisation. Es beleuchtet die Aufgaben der verschiedenen Ebenen der Organisation und deren Rolle in der Förderung geistig behinderter Menschen und deren Interessenvertretung.
Was wird unter „Meine praktischen Tätigkeiten“ beschrieben?
Dieser Abschnitt bietet detaillierte Einblicke in die täglichen Aufgaben der Autorin. Ein ausführliches Fallbeispiel (P.P.) mit Vorgeschichte, Beobachtung, Förderung und Reflexion eines Betroffenen steht im Mittelpunkt. Zusätzlich wird ein Kooperationsprojekt, die „Werkstatt“, beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Bericht?
Schlüsselwörter sind: Geistige Behinderung, Lebenshilfe, Tagesbildungsstätte, Praktikum, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Behindertenhilfe, Fallbeispiel, Kooperation, Inklusion.
Für wen ist dieser Bericht relevant?
Dieser Bericht ist relevant für Studierende der Sozialarbeit und Sozialpädagogik, sowie für alle, die sich für die Arbeit mit geistig behinderten Menschen und die Strukturen der Behindertenhilfe interessieren.
Wo finde ich weitere Informationen zur Lebenshilfe?
Weitere Informationen zur Lebenshilfe Bad Gandersheim-Seesen e.V. und der bundesweiten Lebenshilfe finden sich wahrscheinlich auf den Webseiten der jeweiligen Organisationen. (Hinweis: Der Bericht selbst gibt keine direkten Links an.)
- Quote paper
- Katrin Klemme (Author), 2002, Praktikumsbericht über Anerkennungsjahr in der Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe e.V. zum Erwerb der staatlichen Anerkennung als Sozialarbeiter/Sozialpädagoge, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/7285