Der vorliegende Unterrichtsentwurf geht von einer fiktiven Lerngruppe des zehnten Schuljahrgangs an einem Gymnasium aus. Im Fach Religion werden pro Schuljahrgang SchülerInnen aus mehreren Klassen unterrichtet. Das ergibt sich aus der freiwilligen Teilnahme am Religionsunterricht (§7 SchulG M-V). Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass die Lerngruppe aller Wahrscheinlichkeit nach inhomogen ist. Das heißt, es kann zu Problemen in der Lerngruppe kommen, weil sich die SchülerInnen nicht im üblichen Klassenverband bewegen.
Die meisten der SchülerInnen haben das Unterrichtsfach Religion aus eigenem Interesse gewählt, für einige andere war es jedoch lediglich eine bessere Alternative zum Philosophieunterricht.
Auffällig ist die geringe religiöse Vorbildung vieler SchülerInnen, bedingt durch eine zunehmende Entchristlichung der Gesellschaft.
Das Lehrer-Schüler Verhältnis ist als gut zu bezeichnen und wirkt sich positiv auf das freie Unterrichtsgespräch aus.
2. Unterrichtszusammenhang
Der Rahmenplan für das Fach Evangelische Religion an Gymnasien nennt für die zehnte Jahrgangsstufe u. a. das Thema „Kirche im Nationalsozialismus“. Die geplante Unterrichtseinheit über fünf Stunden wird sich thematisch daran orientieren.
Der Spannungsbogen der Unterrichtseinheit soll folgendermaßen aufgebaut sein:
1. Stunde: Einführung in das Thema „Kirche im Nationalsozialismus“, sowie die Distanzierung der katholischen Kirche mit der Enzyklika „Mit brennender Sorge“ zum Nationalsozialismus.
2. Stunde: Evangelische Kirche im Nationalsozialismus mit der Gewichtung auf dem Arierparagraphen, den Deutschen Christen (DC) und der Bekennenden Kirche (BK).
Stundenproblem: Welche Stellung bezog die Evangelische Kirche zum NS-Staat.
3. Stunde: Der Weg zur Bekenntnissynode zu Barmen und die Barmer Theologische Erklärung.
4. Stunde: Dietrich Bonhoeffer – „Dem Rad in die Speichen fallen“ - Widerstand im 3. Reich.
Schülerreferat zur Biographie Bonhoeffers sowie die Erarbeitung der Begriffe Verantwortung- und Gesinnungsethik und deren Unterscheidung.
5. Stunde: Leistungskontrolle zur Themeneinheit.
Die zweite Stunde wird in diesem Unterrichtsentwurf dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Rahmenbedingungen und Lerngruppenbeschreibung
- Unterrichtszusammenhang
- Sachanalyse
- Deutsche Christen
- Bekennende Kirche
- Ausblick
- Didaktik
- Einordnung in den Rahmenplan
- Vergangenheitsbedeutung des Themas für die SchülerInnen
- Gegenwartsbedeutung des Themas für die SchülerInnen
- Zukunftsbedeutung des Themas für die SchülerInnen
- SchülerInnenrelevanz
- Fachrelevanz
- Gesellschaftsrelevanz
- Schwerpunkte der Stunde und didaktische Reduktion
- Zugangsmöglichkeiten
- Schwierigkeiten
- Lernziele
- Übergeordnetes Lernziel
- Teillernziele
- Methodik
- Verlaufsplan
- Tafelbild
- Hausaufgaben
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Unterrichtsentwurf beleuchtet die Rolle der evangelischen Kirche im Nationalsozialismus und widmet sich insbesondere der Auseinandersetzung zwischen den Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche. Die Stunde soll den Schülern die Entstehung und die ideologischen Grundlagen dieser beiden Gruppen verdeutlichen, um die Komplexität des Kirchenkampfs in der Zeit des Nationalsozialismus aufzuzeigen.
- Die Entstehung und Ziele der Deutschen Christen
- Die Ideologie der Deutschen Christen: Rassismus, Volkskirche und Antisemitismus
- Die Gründung und die Ziele der Bekennenden Kirche
- Der Kirchenkampf als Widerstand gegen den Nationalsozialismus
- Die Bedeutung des Themas für die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Rahmenbedingungen und Lerngruppenbeschreibung
Der Unterrichtsentwurf beschreibt eine fiktive Lerngruppe des zehnten Schuljahrgangs an einem Gymnasium in Mecklenburg-Vorpommern. Er geht von einer inhomogenen Lerngruppe mit unterschiedlichen Leistungsniveaus und religiösen Vorkenntnissen aus. Der Entwurf berücksichtigt die besonderen Herausforderungen, die sich aus der Heterogenität der Lerngruppe und der zunehmenden Entchristlichung der Gesellschaft ergeben.
Unterrichtszusammenhang
Die Stunde ist Teil einer Unterrichtseinheit zum Thema „Kirche im Nationalsozialismus“, die sich über fünf Stunden erstreckt. Die Stunde fokussiert auf die evangelische Kirche im Nationalsozialismus und beleuchtet die Entstehung und die Ideologie der Deutschen Christen sowie die Reaktion der Bekennenden Kirche.
Sachanalyse: Deutsche Christen
Die Deutschen Christen waren eine rassistische und faschistische Gruppierung innerhalb des deutschen Protestantismus, die mit ihrer Gleichschaltungspolitik und dem Arierparagraphen Christen jüdischer Herkunft auszuschließen versuchten. Dieser Abschnitt analysiert die Wurzeln und die ideologische Ausrichtung der Deutschen Christen und beleuchtet die Rolle des Antisemitismus in ihren Thesen.
Sachanalyse: Bekennende Kirche
Die Bekennende Kirche entstand als Reaktion auf die rassistischen und antisemitischen Tendenzen der Deutschen Christen. Sie setzte sich für die Wahrung der christlichen Lehre und die Freiheit der Kirche ein und leistete Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Dieser Abschnitt untersucht die Motive und die Ziele der Bekennenden Kirche und beleuchtet ihre Bedeutung als Widerstandsgruppe.
Schlüsselwörter
Dieser Unterrichtsentwurf widmet sich dem Thema „Kirche im Nationalsozialismus“ und konzentriert sich insbesondere auf die beiden Gruppierungen Deutsche Christen und Bekennende Kirche. Schlüsselbegriffe sind dabei: Nationalsozialismus, Gleichschaltung, Arierparagraph, Antisemitismus, Kirchenkampf, Bekennende Kirche, Deutsche Christen, Rassismus, Volkskirche, christliche Lehre, Widerstand.
- Quote paper
- Gunnar Schulze (Author), 2006, Evangelische Kirche im Nationalsozialismus - Bekennende Kirche und Deutsche Christen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/72835