Unternehmen müssen sich immer wieder neu in einem veränderten Umfeld behaupten. Diese Veränderungen sind geprägt zum einen durch zunehmende nationale Konkurrenz, zum anderen durch die Globalisierung, die ihren Teil zu einer verschärften Wettbewerbssituation auf internationaler Ebene beiträgt. Gravierend ist die Wandlung von Verkäufer- in Käufermärkte. Sie bedingt ein Abkommen von der kostengünstigen Großserienfertigung hin zu der Produktion kundenindividueller Erzeugnisse. 1 Die Unternehmen sehen sich immer mehr der Anforderung gegenüber, einerseits steigende Kundenanforderungen bzgl. Qualität, Funktionalität und Preis etc. zu befriedigen, andererseits die notwendigen wirtschaftlichen Anforderungen des Herstellungsprozesses zu berücksichtigen. Der Unternehmenserfolg bestimmt sich letztlich daraus, inwieweit ein Unternehmen seine Ressourcen entsprechend den gegebenen Rahmenbedingungen effizienter als seine Konkurrenten einsetzen kann.2 Daraus ergibt sich, dass das Unternehmen in allen Bereichen, in denen es Leistungen erzeugt, diese Leistungen immer weiter verbessert und die durch die Leistungserstellung verursachten Kosten reduziert, um so zumindest konkurrenzfähig zu bleiben.3 Im Rahmen dieser Arbeit geht es ausschließlich um den Unternehmensbereich der internen Logistik. Also all der Tätigkeiten, die mit der Bereitstellung jeglicher Materialien und den dazugehörigen dispositiven Aufgaben zusammenhängen. Wird die Logistik als strategischer Erfolgsfaktor erkannt, mit dem sich das Unternehmen gegenüber seiner Konkurrenz differenzieren kann, stellt sich zunehmend die Problematik der Messbarkeit logistischer Leistungen, ihrer Kosten und der Erfolge logistischer Optimierungen. 4 Um Verbesserungsmöglichkeiten und Rationalisierungspotentiale ausfindig machen zu können, ist es notwendig, sämtliche Leistungen und Kosten des logistischen Bereichs transparent zu machen.5 Dies geschieht im Rahmen der Logistikkosten- und Leistungsrechnung. Sie soll das logistische Geschehen durch prozess-, funktions- und produktbezogene Informationen sowohl mengen-, als auch wertmäßig abbilden.6
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Logistik
- Der Begriff der Logistik
- Logistikziele
- Logistik als Controllingobjekt
- Vollkosten versus Teilkostenrechnung
- Vergleich von Voll- und Teilkostensystemen
- Kombinierte Voll- und Teilkostenrechnung
- Traditionelle Verrechnung der Logistikkosten anhand einer Fallstudie
- Ausgangsdaten der Fallstudie
- Kostenartenrechnung
- Kostenstellenrechnung
- Kostenträgerrechnung
- Mängel der traditionellen Verrechnung der Logistikkosten
- Logistikkosten- und Leistungsrechnung
- Zwecke und Aufgaben der Logistikkosten- und Leistungsrechnung
- Logistikleistungsrechnung
- Notwendigkeit der klar definierten Abgrenzung von Logistikleistungen
- Logistikleistungen
- Probleme bei der Abgrenzung von Logistikleistungen
- Logistikkostenrechnung
- Notwendigkeit der klar definierten Abgrenzung von Logistikkosten
- Logistikkosten
- Probleme bei der Abgrenzung von Logistikkosten
- Verrechnung der Logistikkosten nach Weber
- Verrechnung der Logistikkosten nach Reichmann
- Verrechnung der Logistikkosten in der Prozesskostenrechnung
- Gegenstand und Zweck der Prozesskostenrechnung
- Aufbau und Durchführung der Prozesskostenrechnung
- Tätigkeitsanalyse
- Kapazitäts- und Kostenzuordnung
- Ermittlung der Prozesskostensätze
- Hauptprozessverdichtung
- Kalkulation
- Die drei Effekte der Prozesskostenrechnung
- Prozesskostenrechnung als Voll- oder Teilkostenrechnung
- Vergleich und Analyse der Ergebnisse
- Nutzen- und Wirtschaftlichkeitsaspekt einer Logistikkostenrechnung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Erfassung und Verrechnung von Logistikkosten im Kontext der Kostenrechnung. Ziel ist es, verschiedene Ansätze einer Logistikkosten- und Leistungsrechnung vorzustellen, zu analysieren und ihre Vor- und Nachteile aufzuzeigen.
- Die Bedeutung der Logistik als strategischer Erfolgsfaktor für Unternehmen
- Die Herausforderungen der traditionellen Kostenrechnung bei der Erfassung und Verrechnung von Logistikkosten
- Die Darstellung und Analyse verschiedener Ansätze zur Logistikkostenrechnung, insbesondere die Methoden von Weber, Reichmann und die Prozesskostenrechnung
- Der Vergleich und die Analyse der Ergebnisse verschiedener Kostenrechnungssysteme hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Kalkulation von Produkten
- Die Abwägung von Nutzen und Wirtschaftlichkeit verschiedener Logistikkostenrechnungssysteme im Hinblick auf die Implementierung in Unternehmen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Das Kapitel führt in die Thematik der Logistikkostenrechnung ein und erläutert die Relevanz des Logistikbereichs für Unternehmenserfolg im Kontext des zunehmenden Wettbewerbs.
- Kapitel 2: Logistik: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Logistik, ihren Zielen und ihrer Bedeutung als Controllingobjekt. Es werden verschiedene Entwicklungsstufen der Logistik und die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Kostenrechnung erläutert.
- Kapitel 3: Vollkosten versus Teilkostenrechnung: Dieses Kapitel stellt die beiden wichtigsten Kostenrechnungssysteme, die Vollkosten- und die Teilkostenrechnung, einander gegenüber. Es werden die Vor- und Nachteile der beiden Systeme im Kontext der Logistikkostenrechnung erläutert.
- Kapitel 4: Traditionelle Verrechnung der Logistikkosten anhand einer Fallstudie: Das Kapitel beschreibt die traditionelle Kostenrechnung und ihre Mängel bei der Erfassung und Verrechnung von Logistikkosten. Mithilfe einer Fallstudie wird gezeigt, dass die traditionelle Kostenrechnung zu erheblichen Fehlkalkulationen und -entscheidungen führen kann.
- Kapitel 5: Logistikkosten- und Leistungsrechnung: Dieses Kapitel beschreibt die grundlegenden Konzepte der Logistikkosten- und Leistungsrechnung und erläutert die Ziele, Aufgaben und Herausforderungen bei der Erfassung und Abgrenzung von Logistikleistungen und -kosten.
- Kapitel 6: Verrechnung der Logistikkosten nach Weber: Dieses Kapitel stellt einen Ansatz von Weber vor, der auf eine differenzierte Erfassung und Verrechnung von Logistikkosten über eigens eingerichtete Logistikkostenstellen setzt.
- Kapitel 7: Verrechnung der Logistikkosten nach Reichmann: Das Kapitel beschreibt einen Ansatz von Reichmann, der zwar Logistikkostenstellen einführt, aber weiterhin die traditionelle Zuschlagskalkulation für die Verrechnung der Logistikkosten verwendet.
- Kapitel 8: Verrechnung der Logistikkosten in der Prozesskostenrechnung: Das Kapitel stellt die Prozesskostenrechnung als ein weiteres Instrument zur Logistikkostenrechnung vor. Es werden die Funktionsweise, der Aufbau und die Durchführung der Prozesskostenrechnung sowie ihre drei Effekte (Allokations-, Komplexitäts- und Degressionseffekt) erläutert.
- Kapitel 9: Vergleich und Analyse der Ergebnisse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der verschiedenen Kostenrechnungssysteme anhand der Fallstudie verglichen und analysiert. Es werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze im Kontext der Logistikkostenrechnung diskutiert.
- Kapitel 10: Nutzen- und Wirtschaftlichkeitsaspekt einer Logistikkostenrechnung: Das Kapitel befasst sich mit der Frage, wann der Einsatz einer Logistikkostenrechnung wirtschaftlich sinnvoll ist. Es werden verschiedene Aspekte, wie z.B. die Bedeutung der Logistik für das Unternehmen, der Aufwand für die Implementierung und der Nutzen des Informationssystems, diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe der Diplomarbeit sind: Logistikkostenrechnung, Logistikleistungsrechnung, Vollkostenrechnung, Teilkostenrechnung, Prozesskostenrechnung, Logistikkosten, Logistikleistungen, Verrechnungspreise, Kostenstellen, Kostenträger, Identitätsprinzip, Verursachungsprinzip, Allokationseffekt, Komplexitätseffekt, Degressionseffekt, Wirtschaftlichkeit.
- Quote paper
- Torsten Schlimme (Author), 2005, Logistikkosten- und Leistungsrechnung auf Basis einer kombinierten Voll- und Teilkostenrechnung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/72350