Der Titel eine Werkes, das frei nach Mörikes Novelle Mozart auf der Reise nach Prag geschrieben wurde, lautet: "Der Pomeranzendieb" (vgl.: Seidat, Oskar: Der Pomeranzendieb. Rotenburg a.d. Fulda. o.J.).
Auf den Inhalt dieses Textes von Oskar Seidat kann in diesem Zusammenhang nicht weiter eingegangen werden, trotzdem kann der Titel "Der Pomeranzendieb" als programmatisch für die Beschäftigung mit Mörikes Text gelten.
Die germanistische Forschung ist sich uneins darüber, in welche Schublade dieses Werk zu gehören hat. Muss es denn aber zwingend definiert und eingeordnet werden?
Die Literaturwissenschaft stellt sich die Frage, ob Eduard Mörike seinen Mozart-Text in der Form einer Novelle konzipiert habe (Indiz: Falkenmotiv) oder aber einen Text verfasst hat, der die Bezeichnung „Novelle“ nicht verdient, weil er nur aus aneinandergereihten Episoden zu bestehen scheint.
Dieser Frage soll anhand eines thesenartigen Interpretationsansatzes nachgegangen werden. Dazu gehe ich folgendermaßen vor: Um die Arbeit lebendig zu gestalten und den Argumentationsgang sichtbar zu machen, nutze ich diesen eigenen Interpretationsversuch, der sich dem Mörike-Text unbelastet von tiefschürfender Theorie nähert. Dieser Versuch soll mit anderen literaturwissenschaftlichen Ergebnissen verglichen und erweitert werden, so dass am Ende dieser Arbeit ein gut abgesicherter Interpretationsansatz stehen könnte. Zur Schaffung einer angemessenen theoretischen Basis für dieses Vorhaben, wird im Verlauf auch auf gattungsspezifische Aspekte der Novelle eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interpretationsversuch
- Form- und gattungsspezifische Aspekte
- Motivik
- Synästhesie
- Zwischenbilanz
- Ansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Eduard Mörikes Text „Mozart auf der Reise nach Prag“ (1855) und untersucht, ob es sich dabei um eine typische Novelle handelt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Form, der Gattungsmerkmale und der Motivik des Textes, um die Frage nach der Einordnung des Werkes in das Genre der Novelle zu beantworten.
- Die Form und die Gattungsmerkmale des Textes im Vergleich zu klassischen Novelle-Kriterien
- Die Bedeutung der Motivik im Text, insbesondere des Falkenmotivs, im Zusammenhang mit der Frage der Gattungszuordnung
- Die Analyse der Synästhesie als stilistisches Mittel in Mörikes Text
- Die Interpretation des Textes aus verschiedenen Perspektiven und die Diskussion verschiedener Interpretationen
- Die Einordnung des Textes in den literarischen Kontext des 19. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Textes und die Forschungsfrage vor. Im Interpretationsversuch wird die Frage nach der Gattungszuordnung des Textes anhand eines eigenen Interpretationsansatzes untersucht. Kapitel 3 beleuchtet die form- und gattungsspezifischen Aspekte der Novelle im Vergleich zu Mörikes Text. Kapitel 4 widmet sich der Analyse der Motivik des Textes. In Kapitel 5 wird die Rolle der Synästhesie im Text untersucht. Kapitel 6 bietet eine Zwischenbilanz der bisherigen Ergebnisse und Kapitel 7 präsentiert verschiedene Interpretationsansätze zur Einordnung des Textes. Die Arbeit befasst sich nicht mit den Schlussfolgerungen oder dem abschließenden Kapitel, um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Eduard Mörike, Mozart auf der Reise nach Prag, Novelle, Form, Gattungsmerkmale, Motivik, Falkenmotiv, Synästhesie, Interpretation, 19. Jahrhundert.
- Quote paper
- Manuela Skala (Author), 2007, Eduard Mörikes: Mozart auf der Reise nach Prag (1855) - eine Form der Novelle?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/71914