Thomas Luckmann gehört zu den wenigen bekannten Soziologen, die sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Phänomen der Religion beschäftigt haben und das zu einer Zeit als gemeinhin von einem Rückgang oder gar dem Verschwinden der Religion ausgegangen wurde. Mit seinem Buch „Die unsichtbare Religion“ (1967) folgte Luckmann jedoch nicht der vorherrschenden Säkularisierungsthese, sondern stellte sie stattdessen vielmehr in Frage, in dem er die zunehmende Verlagerung der Religion in die Privatsphäre der Menschen behauptete.
Die Hausarbeit untersucht, warum Luckmann gerade die These von der Privatisierung der Religion vertritt und wie er zum Begriff der unsichtbaren Religion gelangt. Dazu werden die zentralen Punkte der Religionssoziologie Luckmanns nachgezeichnet und anschließend auf das Verhältnis von Privatisierung und Säkularisierung bezogen. Von herausragender Bedeutung ist dabei die Verortung des Religiösen im sozialen Wesen des Menschen, was ein Verschwinden der Religion an sich bei Luckmann unmöglich macht. Er erkennt zwar auch einen Trend der Säkularisierung, dieser betrifft für Luckmann jedoch nur eine bestimmte Sozialform der Religion.
Weiterhin beschäftigt sich die Arbeit mit der Kritik von Detlef Pollack an Luckmann und dessen Privatisierungsthese und kommt in diesem Zusammenhang auf die vermutlich nicht zu beantwortende Frage zu sprechen, wie Religion soziologisch letztlich richtig zu fassen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Luckmanns Theorie von der unsichtbaren Religion
- Anthropologische Grundlage und Funktion von Religion
- Transzendenzerfahrungen und religiöse Sozialformen
- Entstehung und Wandel spezialisierter religiöser Sozialformen
- Privatisierung und Säkularisierung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit Thomas Luckmanns Theorie der unsichtbaren Religion und untersucht, wie seine Argumentation die These der Privatisierung von Religion gegenüber der Säkularisierungsthese begründet. Ziel ist es, Luckmanns Ansatz zur Religion und deren Entwicklung in modernen Gesellschaften zu beleuchten und dessen Relevanz im Kontext der aktuellen wissenschaftlichen Debatte zu bewerten.
- Anthropologische Grundlage und Funktion von Religion
- Transzendenz und die Entstehung des Selbst
- Kritik an der Säkularisierungsthese
- Die Rolle der Privatisierung in der modernen Religion
- Kritik an Luckmanns Konzept der unsichtbaren Religion
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Relevanz der Religionssoziologie und die Bedeutung von Thomas Luckmanns Arbeit für die Debatte um die Entwicklung von Religion in modernen Gesellschaften dar. Die Arbeit stellt die These von der Privatisierung gegenüber der Säkularisierungsthese und untersucht, inwiefern Luckmanns Ansatz die unsichtbare Religion erklärt.
- Das zweite Kapitel beleuchtet Luckmanns Theorie der unsichtbaren Religion und untersucht die anthropologische Grundlage und Funktion von Religion. Dabei werden die Konzepte der Transzendenz und die Entstehung des Selbst im Kontext sozialer Prozesse erläutert.
- Das dritte Kapitel beleuchtet die Konzepte der Privatisierung und Säkularisierung im Kontext der Religionssoziologie. Luckmanns Kritik an der Säkularisierungsthese und seine These der Privatisierung werden im Detail dargestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen dieser Arbeit sind: Religionssoziologie, Thomas Luckmann, unsichtbare Religion, Privatisierung, Säkularisierung, Transzendenz, anthropologische Grundlage, soziale Prozesse, moderne Gesellschaften, Kritik, wissenschaftliche Debatte.
- Quote paper
- Benjamin Triebe (Author), 2007, Die Religionssoziologie Thomas Luckmanns - Privatisierung anstatt Säkularisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/71457