Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde weltweit der Ruf nach einer neuen ganzheitlichen Erziehung der Kinder laut. Zahlreich Gründungen von Alternativschulen versuchten diesem Ruf gerecht zu werden und sich gegenüber der „alte Schule“ zu behaupten. So gingen auch die Landerziehungsheime als Modelle einer neuartigen Erziehung in die Geschichte ein. Ihren Ursprung nahmen diese Schulen in England.
Später entstanden sie auch in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Namhafte Landerziehungsheime waren z.B. Abbotsholme, Summerhill, Ecole d´Humanité, die Odenwaldschule, die Pulvermühle, u.a.
Einer der wichtigsten Vertreter und Begründer der deutschen Landerziehungsheimbewegung war HERMANN LIETZ. Er hat deutlich gemacht, daß durch private Initiative Gegenmodelle zum staatlichen Schulwesen entwickelt und verwirklicht werden können. Auf ihn und sein Konzept einer neuen Schule soll nun im folgenden näher eingegangen werden.
Dazu werde ich zuerst einen kurzen Einblick in die Reformpädagogik und die Landerziehungsheimbewegung geben. Danach werde ich die Person HERMANN LIETZ anhand seines Lebenslaufes vorstellen.
Um die Neuerungen der Landerziehungsheime darzustellen, werde ich die Merkmale der „alte Schule“ aufzeigen und sie dann den Merkmalen der Landerziehungsheime gegenüberstellen. Die Schriften stammen hauptsächlich von Lietz. Es stellt sich daher die Frage, ob auch die Schüler die Schule so erlebten. Im nächsten Punkt werden ich darum kurz die Schulen anhand von zwei Schüleraufsätzen aus deren Sicht zeigen.
Abschließend werde ich die weitere Entwicklung und die Praxis der heutigen Landerziehungsheime beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Einblick in die Reformpädagogik
- 2. Die Landerziehungsheimbewegung
- 3. Lebenslauf HERMANN LIETZ
- 4. ,,Alte“ und ,,neue“ Schule in Gegenüberstellung
- 4.1. Die äußeren Bedingungen
- 4.2. Die Methodik des Unterrichtes
- 4.3. Bildung und Erziehung
- 4.4. Der Tagesablauf
- 5. Die Schule aus Sicht der Schüler
- 6. Die weitere Entwicklung
- 7. Landerziehungsheime heute
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die deutsche Landerziehungsheimbewegung am Beispiel von Hermann Lietz. Sie beleuchtet die Entstehung und Entwicklung dieser neuen Form der Erziehung im Kontext der Reformpädagogik und setzt sich mit Lietz' Konzept der Landerziehungsheime auseinander. Im Fokus steht die Gegenüberstellung der "alten" und "neuen" Schule, die Darstellung des Lebenslaufs von Hermann Lietz und die Perspektive der Schüler auf die Landerziehungsheime.
- Entwicklung und Merkmale der Landerziehungsheimbewegung
- Lebenslauf und pädagogisches Konzept von Hermann Lietz
- Vergleich der "alten" und "neuen" Schule
- Schülerperspektive auf die Landerziehungsheime
- Aktuelle Situation und Entwicklung der Landerziehungsheime
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Grundidee der Arbeit vor und führt in das Thema der Landerziehungsheimbewegung ein. Kapitel 1 bietet einen Überblick über die Reformpädagogik als eine Epoche der pädagogischen Reformbewegung, die sich für eine ganzheitliche Erziehung des Kindes einsetzte. Kapitel 2 beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Landerziehungsheimbewegung, die in England ihren Ursprung hat und von Hermann Lietz nach Deutschland gebracht wurde. Kapitel 3 widmet sich dem Lebenslauf von Hermann Lietz und seinen Ideen zur Reform der Schule. Kapitel 4 vergleicht die Merkmale der "alten" und "neuen" Schule, wobei die Schriften von Lietz im Vordergrund stehen. Kapitel 5 zeigt die Perspektive der Schüler auf die Landerziehungsheime anhand von zwei Schüleraufsätzen.
Schlüsselwörter
Reformpädagogik, Landerziehungsheimbewegung, Hermann Lietz, "alte" und "neue" Schule, ganzheitliche Erziehung, Naturverbundenheit, Gemeinschaft, Schülerperspektive, aktuelle Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Magdalena Wendt (Autor:in), 1999, Die deutsche Landerziehungsheimbewegung am Beispiel von Hermann Lietz, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/71150