Die Hanse war ein prägender Faktor der mittelalterlichen Geschichte Nordeuropas. Die Hanse war eine Vereinigung deutscher Kaufleute, die zwischen Mitte des 12. Jahrhunderts und Mitte des 17. Jahrhunderts bestand. Das Ziel war die Vertretung der Interesse des gemeinen deutschen Kaufmannes gegenüber dem Ausland. In der Mitte des 14. Jahrhunderts entwickelte sich aus dem Kaufmannsbund ein Städtebund. Die Aktualität der Hanse zeigt sich selbst heute noch. So wurde am 7. September 2006 eine Gedenkmünze zum 650-jährigen Jubiläum der Städtehanse vom Bundesministerium der Finanzen herausgegeben. Sie trägt die Inschrift „Wandel durch Handel. Von der Hanse nach Europa“. Öffentlich vorgestellt wurde die Münze am 14. September 2006 durch den Parlamentarischen Staatssekretär Karl Diller in Greifswald. Die Deutsche Post gab dazu auch noch eine 10-Cent- und eine 70-Cent-Briefmarke zu diesem Ereignis heraus. Dies zeigt, dass die Hanse heute immer noch aktuell ist. Grund genug, sie und vor allem ihren bekanntesten Vertreter Lübeck näher zu betrachten.
Die Hansestadt Lübeck gilt in der Literatur als caput omnium in der Hanse im Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Warum konnte Lübeck von einer kleinen Kaufmannssiedlung an der Ostsee zum Haupt der Hanse werden und auf welchem Weg geschah dies? Dieser zentralen Frage soll in dieser Arbeit näher nachgegangen werden. Im ersten Teil der Untersuchung sollen die Handelsbeziehungen Lübecks betrachtet und gezeigt werden, dass Lübecks Führungsanspruch vor allem durch die Handelsmacht der Stadt begründet wurde. Weiterhin soll im zweiten Teil der Arbeit gezeigt werden, wie Lübeck, von der Gründung der Stadt ab, seinen Einfluss erweiterte und im Ostseebereich seine Macht derartig anstieg, dass die Stadt sogar Rechtsnachfolger der so genannten Gotländischen Genossenschaft wurde. Im dritten Teil der Arbeit soll die Stellung Lübecks zur Blütezeit der Hanse bis zum Frieden von Stralsund 1370 untersucht werden. Dabei soll das Hauptaugenmerk auf die beiden Kriege zwischen der Hanse und Dänemark und auf den Friedensschluss zu Stralsund gelegt werden. Darüber hinaus soll auch zum besseren Verständnis kurz Augenmerk auf die damalige Seefahrt und die Seekriegsführung eingegangen werden. Zum Abschluss soll in kurzer Ausblick gegeben werden und der Hanserezess von 1418 in Lübeck genauer betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Vorwort
- 2. Die Stellung Lübecks im Nord- und Ostseehandel
- 2.1. Der Lübecker Bierhandel
- 2.2. Der Lübecker Fischhandel
- 2.3. Der Lübecker Handel mit Schweden
- 3. Lübecks Geschichte vor der Blütezeit der Hanse
- 3.1. Die Gründung Lübecks
- 3.2. Lübecks Weg zur Reichsstadt
- 3.2.1. Die Stadt unter der Herrschaft Heinrichs des Löwen
- 3.2.2. Das Privileg Kaiser Friedrichs I. von 1188
- 3.2.3. Der Reichsfreiheitsbrief Kaiser Friedrichs II. von 1226
- 3.3. Lübecks Aufstieg und der Niedergang der Gotländischen Genossenschaft
- 3.3.1. Die Gotländische Genossenschaft
- 3.3.2. Das Ausgreifen Lübecks nach England
- 3.3.3. Die Beziehungen nach Flandern
- 3.3.4. Der Niedergang der Gotländischen Genossenschaft
- 4. Lübecks Geschichte in der Blütezeit der Hanse
- 4.1. Der Wandel von der Kaufmannshanse zur Städtehanse
- 4.1.1. Der Weg zum ersten Hansetag
- 4.1.2. Die Charakteristik der Hanse
- 4.2. Kriegswesen in der Hanse
- 4.2.1. Die hansische Kriegsstrategie
- 4.2.2. Die Einsatzmöglichkeiten hansischer Flotten
- 4.2.3. Die Schiffe der Hanse
- 4.3. Die Vorgeschichte zum ersten Krieg der Hanse gegen Dänemark
- 4.3.1. Die Situation in Dänemark vor 1340
- 4.3.2. Die expansive Politik Waldemars IV.
- 4.4. Der erste Krieg gegen König Waldemar IV. von Dänemark 1361-62
- 4.4.1. Die Gründe für den Krieg
- 4.4.2. Der Kriegsverlauf
- 4.4.3. Die Friedensverhandlungen und der Weg nach Elbing
- 4.5. Der zweite Krieg gegen König Waldemar IV. von Dänemark 1367-1370
- 4.5.1. Die Versammlung zu Elbing
- 4.5.2. Die Kölner Konföderation von 1367
- 4.5.3. Die von Lübeck initiierten Bündnisse mit den norddeutschen Fürsten
- 4.5.4. Der Verlauf des Krieges und Waldemars Versuch einer Gegenkoalition
- 4.6. Der Frieden von Stralsund 1370
- 4.6.1. Der Friedensschluss mit Norwegen
- 4.6.2. Das Vertragswerk zu Stralsund
- 4.6.3. Der Frieden zu Stralsund. Höhepunkt der Macht der Hanse?
- 4.1. Der Wandel von der Kaufmannshanse zur Städtehanse
- 5. Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die herausragende Stellung Lübecks innerhalb der Hanse bis zum Stralsunder Frieden von 1370. Sie analysiert den Aufstieg Lübecks von einer kleinen Kaufmannssiedlung zum führenden Mitglied des Städtebundes und beleuchtet die Faktoren, die zu dieser Dominanz beitrugen.
- Lübecks Rolle im Nord- und Ostseehandel
- Die Entwicklung Lübecks zur Reichsstadt und seine Expansion
- Lübecks Beziehungen zur Gotländischen Genossenschaft
- Die Kriege zwischen der Hanse und Dänemark
- Der Stralsunder Frieden und seine Bedeutung für die Hanse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Vorwort: Das Vorwort führt in die Thematik der Hanse und die Bedeutung Lübecks als deren Zentrum ein. Es hebt die historische Bedeutung der Hanse hervor und stellt die Forschungsfrage nach den Gründen für Lübecks Aufstieg zur führenden Hansestadt in den Mittelpunkt der Arbeit. Die geographische Lage Lübecks und ihre Bedeutung für die Ostkolonisation werden als wichtige Aspekte erwähnt, die den weiteren Verlauf der Arbeit strukturieren.
2. Die Stellung Lübecks im Nord- und Ostseehandel: Dieses Kapitel untersucht die zentrale Bedeutung Lübecks als Handelsknotenpunkt im Nord- und Ostseehandel. Anhand des Bierhandels, des Fischhandels und des Handels mit Schweden wird die umfassende Handelsmacht der Stadt verdeutlicht. Lübeck wird nicht als Spezialist für ein bestimmtes Gut dargestellt, sondern als ein umfassender Umschlagplatz, der Waren aus allen Richtungen sammelte und weiterverteilte. Die günstige geographische Lage und die Anbindung an wichtige Handelswege werden als entscheidende Faktoren für Lübecks Erfolg hervorgehoben. Der Abschnitt zum Bierhandel illustriert Lübecks Bedeutung als wichtiges Distributionszentrum, selbst wenn es nicht der größte Bierproduzent war.
Schlüsselwörter
Hanse, Lübeck, Nordseehandel, Ostseehandel, Reichsstadt, Gotländische Genossenschaft, Dänemark, Waldemar IV., Stralsunder Frieden 1370, Kriegsführung, Handel, Ostkolonisation, geographische Lage.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Lübecks Aufstieg zur führenden Hansestadt bis zum Stralsunder Frieden von 1370
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die herausragende Stellung Lübecks innerhalb der Hanse bis zum Stralsunder Frieden von 1370. Sie analysiert den Aufstieg Lübecks von einer kleinen Kaufmannssiedlung zum führenden Mitglied des Städtebundes und beleuchtet die Faktoren, die zu dieser Dominanz beitrugen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem Lübecks Rolle im Nord- und Ostseehandel, die Entwicklung Lübecks zur Reichsstadt und seine Expansion, Lübecks Beziehungen zur Gotländischen Genossenschaft, die Kriege zwischen der Hanse und Dänemark, sowie den Stralsunder Frieden und seine Bedeutung für die Hanse.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Ein Vorwort, ein Kapitel über Lübecks Stellung im Nord- und Ostseehandel, ein Kapitel über Lübecks Geschichte vor der Blütezeit der Hanse, ein Kapitel über Lübecks Geschichte in der Blütezeit der Hanse (einschließlich der Kriege gegen Dänemark) und ein Resümee mit Ausblick.
Wie wird Lübecks Rolle im Handel dargestellt?
Das Kapitel über den Handel analysiert Lübecks Bedeutung als Handelsknotenpunkt im Nord- und Ostseehandel anhand des Bierhandels, des Fischhandels und des Handels mit Schweden. Lübeck wird als umfassender Umschlagplatz dargestellt, der Waren aus allen Richtungen sammelte und weiterverteilte. Die günstige geographische Lage und die Anbindung an wichtige Handelswege werden als entscheidende Faktoren hervorgehoben.
Welche Bedeutung hatte die Gotländische Genossenschaft für Lübeck?
Die Arbeit untersucht die Beziehungen Lübecks zur Gotländischen Genossenschaft und beleuchtet den Aufstieg Lübecks im Kontext des Niedergangs der Genossenschaft und Lübecks Ausgreifen nach England und Flandern.
Welche Rolle spielten die Kriege mit Dänemark?
Die Arbeit behandelt ausführlich die beiden Kriege zwischen der Hanse und Dänemark unter König Waldemar IV. Sie analysiert die Kriegsursachen, den Kriegsverlauf, die beteiligten Parteien und die Bedeutung der Friedensverhandlungen, insbesondere den Stralsunder Frieden von 1370.
Welche Bedeutung hat der Stralsunder Frieden von 1370?
Der Stralsunder Frieden von 1370 wird als Höhepunkt der Macht der Hanse dargestellt und seine Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der Hanse wird diskutiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Hanse, Lübeck, Nordseehandel, Ostseehandel, Reichsstadt, Gotländische Genossenschaft, Dänemark, Waldemar IV., Stralsunder Frieden 1370, Kriegsführung, Handel, Ostkolonisation, geographische Lage.
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- Burkhard Werner (Author), 2007, Die Stellung der Hansestadt Lübeck in der Hanse bis zum Stralsunder Frieden 1370, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/70911