In dieser Arbeit soll untersucht werden, welche Möglichkeiten für linguistisch tolerantere und vielfältigere Unterrichtsmethoden im Sinne des Translanguaging in Frankreich und Bayern bekannt sind und inwiefern diese bereits genutzt werden. Dazu werden zunächst das Translaguaging-Konzept nach Ofelia García und seine Vorteile erläutert. Anschließend soll mit Blick auf die Europäische Union untersucht werden, welche Haltung der Europarat und die Europäische Kommission zu plurilingualer Bildung haben und inwiefern auf europäischer Ebene Regulationen bestehen oder Ressourcen für die Mitgliedsstaaten zur Verfügung gestellt werden.
Anschließend erfolgt eine vergleichende Untersuchung des Translanguaging im schulischen Bereich für Frankreich und Bayern. Dabei soll herausgearbeitet werden, welche Maßnahmen das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus und das Ministère de l’Éducation nationale für die Umsetzung von Translanguaging und Mehrsprachigkeit im Unterricht bislang durchgeführt haben und wo weiteres Potenzial für einen verstärkt mehrsprachigen Unterricht besteht.
In einer zunehmend globalisierten Welt spielt auch das Erlernen und Beherrschen von Fremdsprachen eine immer wichtigere Rolle. Neben obligatorischem Fremdsprachenunterricht an Schulen sollen auch bilinguale Schulen zu Kompetenzerweiterungen und erhöhten Erfolgschancen für Schüler beitragen. Dabei wird oft die Tatsache vernachlässigt, dass viele Kinder und junge Menschen bereits vor dem Erlernen einer Fremdsprache im schulischen Rahmen vielfältige linguistische Kompetenzen besitzen, die neben der regionalen Varietät der Bildungssprache auch ihre Muttersprache umfasst, bei der es sich um eine Regionalsprache innerhalb des jeweiligen Landes oder auch eine völlig andere Sprache handeln kann, die oft mit dem Migrationshintergrund der Schüler zusammenhängt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Translanguaging-Konzept
- Translanguaning und andere Plurilingualismus-Konzepte
- Translanguaging und Bilinguismus
- Translanguaging und Code-Switching
- Translanguaging als pädagogisches Konzept
- Ansätze zu Translanguaging des Europarats, in Frankreich und in Bayern
- Plurilinguale Sprachenpolitik des Europarats
- Ansätze für Translanguaging und plurilingualen Unterricht in Frankreich
- Ansätze für Translanguaging und plurilingualen Unterricht in Bayern
- Fazit: Vergleich der Maßnahmen für Plurilinguismus im Unterricht
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeiten für linguistisch tolerantere und vielfältigere Unterrichtsmethoden im Sinne des Translanguaging in Frankreich und Bayern. Dazu werden das Translaguaging-Konzept nach Ofelia García und seine Vorteile erläutert. Anschließend wird die Haltung des Europarats und der Europäischen Kommission zu plurilingualer Bildung untersucht und die Verfügbarkeit von Ressourcen für die Mitgliedsstaaten auf europäischer Ebene beleuchtet. Schließlich erfolgt eine vergleichende Analyse des Translanguaging im schulischen Bereich in Frankreich und Bayern. Die Arbeit untersucht, welche Maßnahmen das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowie das Ministère de l'Éducation nationale zur Umsetzung von Translanguaging und Mehrsprachigkeit im Unterricht bisher ergriffen haben und wo weiteres Potenzial für einen verstärkten mehrsprachigen Unterricht besteht.
- Das Translanguaging-Konzept und seine Vorteile
- Plurilinguale Sprachenpolitik des Europarats und europäische Ressourcen
- Ansätze für Translanguaging und plurilingualen Unterricht in Frankreich
- Ansätze für Translanguaging und plurilingualen Unterricht in Bayern
- Vergleich der Maßnahmen zur Förderung von Plurilinguismus im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit der wachsenden Bedeutung des Erlernens von Fremdsprachen in einer globalisierten Welt und dem Paradoxon des monolingualen Bildungssystems angesichts der zunehmenden linguistischen und kulturellen Heterogenität in Frankreich und Bayern. Das Translanguaging-Konzept wird als Lösung für dieses Paradoxon vorgestellt, das die sprachliche Vielfalt von Schülern im Unterricht aktiv einbezieht.
Kapitel 2 erläutert das Translanguaging-Konzept nach Ofelia García und seine Abgrenzung von anderen Plurilingualismus-Konzepten wie Bilinguismus und Code-Switching. Translanguaging begreift Sprachgebrauch als einen dynamischen, plurilingualen Prozess, der die Grenzen zwischen verschiedenen Sprachen auflöst.
Kapitel 3 befasst sich mit der Relevanz des Translanguaging-Konzepts für die Pädagogik und den Unterricht in Klassen mit mehrsprachigen Schülern. Das Konzept bietet einen Ansatz zur Anerkennung und zum gezielten Einsatz der vielfältigen linguistischen Ressourcen der Schüler.
Kapitel 4 analysiert verschiedene Ansätze zur Förderung von Translanguaging und plurilingualem Unterricht auf europäischer Ebene, in Frankreich und in Bayern. Der Fokus liegt auf den Maßnahmen des Europarats, des Ministère de l'Éducation nationale und des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.
Schlüsselwörter
Translanguaging, Plurilingualismus, Mehrsprachigkeit, Bilingualismus, Code-Switching, Sprachpolitik, Bildung, Unterricht, Schule, Frankreich, Bayern, Europäische Union, Europarat, Europäische Kommission
- Quote paper
- Sophie Barwich (Author), 2020, Mehrspachigkeit an Schulen. Translanguaging in der EU, Frankreich und Bayern, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/703131