In dieser Arbeit soll ‚nur’ dieser Aspekt, am Drama selbst, untersucht werden. Quellen (z.B. das berühmte Clarus-Gutachten zum historischen Woyzeck, Büchners Biografie, andere Werke , und Detailvergleiche der vier Entwurfsstufen sollen dabei keine Rolle spielen, wenngleich sie für andere und z.T. auch diese Fragestellung sicherlich Relevanz genießen. Statt dessen wird die Suche nach den Ursachen und Verursachern von Woyzecks Leiden nur innerhalb des Textes, am Inhalt und insbesondere an den Sprachschemata der Figuren stattfinden. Hierbei fußt das interpretatorische Interesse auf einem Vertrauen in die bisherigen philologischen und editorischen Bemühungen und der bewussten Entscheidung für die Hinnahme der Lesefassung der Münchner Ausgabe gegen die zur Kenntnis genommene Aussage Schmids, dass „eine kombinierte Werkfassung .., wie immer sie zusammengesetzt und textlich konstituiert wird, philologisch nicht mehr als Werk Büchners gelten [kann].“
Zu Beginn steht die schon interpretierende Zusammenfassung des Inhalts, mit besonderer Berücksichtigung der allgegenwärtigen Herrschaftsproblematik. Es folgt eine figuren- und szenenübergreifende Betrachtung charakteristischer Sprech- und Sprachmerkmale sowie die Untersuchung der Sprache der Figuren, um die Anfangsthese überprüfen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Thema und Vorgehensweise
- Woyzeck: Sprache als Thema und Interpretationsschlüssel
- Thema und Inhalt des Woyzeck
- Sprache und Sprechen, Sprachohnmacht und Sprachfunktionen
- Die Sprache der Figuren und das Sprachsystem der Gesellschaft
- Doktor
- Hauptmann
- Marie
- Woyzeck
- Schluss: Die Sprache der Herrschaft und Herrschaft durch Sprache?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Georg Büchners „Woyzeck“ unter dem Aspekt der Sprache. Sie untersucht, wie die Sprache in dem Stück als Mittel der Macht und der Unterdrückung fungiert und welche Auswirkungen die sprachlichen Muster auf die Figuren haben.
- Die Rolle der Sprache als Spiegelbild der gesellschaftlichen Machtstrukturen
- Die sprachliche Ohnmacht Woyzecks und Maries im Vergleich zur dominanten Sprache des Doktors und des Hauptmanns
- Die Auswirkungen der Sprache auf die Wahrnehmung der Realität und die Entstehung von Halluzinationen bei Woyzeck
- Die Frage, inwieweit die Sprache die Handlungen der Figuren beeinflusst und zum Mord an Marie führt
- Die Kritik an der herrschenden Moral und der Ausbeutung der unteren Klassen durch die Oberschicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit und die Vorgehensweise vor.
Kapitel 2 analysiert den Woyzeck unter dem Aspekt der Sprache und befasst sich mit der sprachlichen Gestaltung des Stücks.
In Kapitel 2.1 wird der Inhalt des Woyzeck zusammengefasst und die Thematik der Herrschaftsverhältnisse beleuchtet.
Kapitel 2.2 untersucht die Sprache und Sprechweisen der Figuren, insbesondere die sprachliche Ohnmacht von Woyzeck und Marie.
Kapitel 2.3 untersucht die Sprache der Figuren und das Sprachsystem der Gesellschaft im Detail, insbesondere die Sprache des Doktors, des Hauptmanns und Maries.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Sprache in Büchners "Woyzeck", insbesondere auf die Machtverhältnisse, die durch sprachliche Muster dargestellt werden. Themen wie Sprachohnmacht, Herrschaftsstrukturen, Halluzinationen, Moral, Ausbeutung und sozialer Kontext spielen eine zentrale Rolle.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2005, Zu: Georg Büchners Woyzeck - Die Sprache der Herrschaft und Herrschaft durch Sprache?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/69716