Durch die Schaffung des einheitlichen EU-Binnenmarktes und durch Globalisierung stehen klein- und mittlere Unternehmen (KMU) zusätzlich zu nationalen auch mit international agierenden Unternehmen im Wettbewerb. 1 Diese Marktveränderungen und ihre Dynamik zwingen KMU ihre Strategien in Richtung Internationalisierung zu lenken, um bestehende Wettbewerbsvorteile zu sichern und auszubauen 2 . Die Internationalisierung ist dafür zwar ein geeignetes Mittel, verbirgt aber neben Chancen auch Risiken, die im Extremfall über die Existenz eines Unternehmens entscheiden können. Dies liegt insbesondere daran, dass viele Umstände, die KMU im heimischen Markt von Vorteil sind, sich zu behaupten, ja vielleicht sogar zu einem Marktführer gemacht haben, international nicht von Bedeutung sein müssen. Denn jeder Absatzmarkt hat seine eigenen Regeln, Gesetze, unterschiedliche Lebenszyklusphasen, verschiedene Globalisierungsgrade und Wettbewerbssituationen, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können 3. Die Internationalisierung sollte deshalb nicht wie ein Projekt verstanden werden, das vom Top-Management an das operative Management dirigiert wird. Es ist vielmehr ein ganzes Konzept, welches abhängig von der Markteintrittsform unternehmensweite Veränderung notwendig macht 4 . Deshalb setzt die Internationalisierung in Form von neuer Absatzmarkterschließung eine genaue Analyse und Planung folgender Punkte voraus: Internationalisierungsmotive und Ziele, Markteintrittsform, Internationalisierungspotential und Analyse der relevanten Branche im Zielland. Dabei sollten KMU sich nicht in einer Datenflut verlieren, sondern sich auf Fragestellungen konzentrieren, die für das eigene Unternehmen und für das konkrete Internationalisierungsvorhaben relevant sind. Dies erhöht die Qualität der Antworten auf Fragen, die man sich selbst gestellt hat. Die Erkenntnisse der oben genannten Analysen helfen den KMU im Idealfall den Zielmarkt proaktiv zu eigenen Gunsten zu verändern und weniger Fehlentscheidung zu treffen 5 . Die Wichtigkeit der Analysen und Planung liegt insbesondere daran, dass KMU keine Lehrgelder zahlen können. So haben sie beispielsweise im Vergleich zu Großunternehmen geringere Ressourcen zur Verfügung, wie etwa im Management, Wissen oder Kapital 6 . Die vorliegende Arbeit soll ausgehend von der oben beschriebenen Problemstellung zunächst die theoretischen Begriffe definieren. Weiterhin werden Internationalisierungsmotive und -ziele für KMU behandelt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition der Begriffe
- KMU
- Internationalisierung
- Motive und Ziele für Internationalisierung aus Sicht der KMU
- Markteintrittsformen
- Kooperation als Chance für KMU
- Direktinvestition
- Export
- Lizenzvergabe und Franchise
- Internationalisierungspotential aus Unternehmenssicht
- Ressourcenbasierte Sicht der Internationalisierung
- Kernkompetenzen und Ihre Bedeutung für die Internationalisierung
- Analyse und Bewertung des Ziellandes
- Branchenstrukturanalyse
- Strategische Gruppen innerhalb einer Branche
- Konkurrenzanalyse
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema der Internationalisierung von Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU). Sie analysiert die Motive und Ziele der Internationalisierung aus Sicht der KMU sowie die relevanten Markteintrittsformen. Dabei werden die Chancen und Risiken der Internationalisierung beleuchtet, die für KMU besonders relevant sind. Die Arbeit untersucht auch das Internationalisierungspotenzial aus Unternehmenssicht, insbesondere im Hinblick auf Ressourcen und Kernkompetenzen.
- Motive und Ziele der Internationalisierung von KMU
- Markteintrittsformen für KMU
- Internationalisierungspotenzial aus Unternehmenssicht
- Analyse und Bewertung des Ziellandes
- Risiken und Chancen der Internationalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema Internationalisierung von KMU vor und erläutert die Bedeutung des Themas im Kontext von Globalisierung und EU-Binnenmarkt. Kapitel 2 definiert die Begriffe KMU und Internationalisierung und erläutert deren Relevanz für das Thema der Seminararbeit. Kapitel 3 befasst sich mit den Motiven und Zielen für Internationalisierung aus Sicht der KMU und untersucht verschiedene Markteintrittsformen wie Kooperation, Direktinvestition, Export und Lizenzvergabe. Kapitel 4 analysiert das Internationalisierungspotenzial aus Unternehmenssicht, insbesondere im Hinblick auf die Ressourcenbasierte Sicht und die Bedeutung von Kernkompetenzen. Kapitel 5 befasst sich mit der Analyse und Bewertung des Ziellandes, wobei die Branchenstrukturanalyse, die strategischen Gruppen innerhalb einer Branche und die Konkurrenzanalyse im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den zentralen Themen Internationalisierung, Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU), Markteintrittsformen, Ressourcenbasierte Sicht, Kernkompetenzen, Branchenstrukturanalyse, Strategische Gruppen, Konkurrenzanalyse und Ziellandanalyse. Die Arbeit analysiert die Motive und Ziele der Internationalisierung von KMU, die Chancen und Risiken, die mit der Internationalisierung verbunden sind, sowie das Internationalisierungspotenzial aus Unternehmenssicht. Die Arbeit konzentriert sich insbesondere auf die Bedeutung von Ressourcen und Kernkompetenzen für die erfolgreiche Internationalisierung von KMU.
- Quote paper
- Basar Seven (Author), 2007, Internationalisierung KMU, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/69692