Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erzählung Ovids von Echo und Narziss. Als Vorlage für diese Geschichte dienten Ovid verschiedene griechische Sagen, die folgende Bestandteile gemeinsam hatten: die Schönheit des Knaben Narziss und dessen Begehrlichkeit, seine Hybris gegenüber Eros, die Quelle, das todbringende Spiegelmotiv und die Verwandlung in eine Narzisse. Ovid war vermutlich der erste, der Echo in den Mythos einfügte. Da die Echofigur bei der Komposition der Erzählung ein wichtiges Element darstellt, ebenso, wie die Weissagung des Tireisias’, soll der Mythos im Ganzen betrachtet und untersucht werden. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit der Gestalt des Protagonisten, d.h. der Fokus ist auf den Teil der Erzählung gerichtet, der die direkte Rede Narziss’ beinhaltet. Begonnen wird die Arbeit also mit der Vorgeschichte, d.h. mit der Entstehung Narziss’, dem Orakelspruch des Tireisias und der Echofigur. Dann, im Anschluss an die Betrachtung der direkten Rede von Narziss folgt die metrische Analyse der Zeilen 442-473, die Übersetzung des selben Abschnittes und die kurze Erörterung von drei textkritischen Problemen. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf die Rezeption des Mythos.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Die Motivation der Narzissgeschichte: die erste Vorstufe
- 1.2 Die Echofigur: die zweite Vorstufe
- 2 Hauptteil: Das Schicksal des Narziss
- 2.1 Metrische Analyse III 442-473
- 2.2 Übersetzung
- 2.3 Textkritik
- 3 Rezeption des Mythos
- 4 Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Ovids Erzählung von Echo und Narziss in den Metamorphosen III 339-510. Die Arbeit analysiert die Vorgeschichte des Mythos, fokussiert auf die Figur des Narziss und seine direkte Rede, und betrachtet die metrische Struktur, Übersetzung und textkritische Aspekte eines Textabschnitts. Abschließend wird ein Ausblick auf die Rezeption des Mythos gegeben.
- Die Entstehung des Mythos und seine verschiedenen Quellen
- Die Charakterisierung von Narziss und Echo
- Die Rolle des Orakelspruchs und dessen Bedeutung
- Metrische und sprachliche Analyse von Ovids Text
- Die Rezeption des Mythos in der Literatur und Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und beschreibt den Fokus auf Ovids Erzählung von Echo und Narziss. Sie benennt die relevanten Elemente des Mythos – die Schönheit Narziss', seine Hybris, das Spiegelmotiv und die Verwandlung – und hebt die besondere Rolle der Echofigur und des Orakelspruchs hervor. Die Arbeit skizziert ihren Aufbau, beginnend mit der Vorgeschichte, der Analyse der direkten Rede Narziss', einer metrischen Analyse, Übersetzung und textkritischen Betrachtung ausgewählter Textstellen, und schließt mit einem Ausblick auf die Rezeption des Mythos.
1.1 Die Motivation der Narzissgeschichte: die erste Vorstufe: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geburt Narziss' als Ergebnis der Vergewaltigung der Wassernymphe Liriope durch den Flussgott Cephisos. Narziss' Schönheit und sein fehlendes aktives Liebesvermögen werden bereits hier angedeutet. Die Befragung des Sehers Tiresias durch Liriope nach Narziss' Lebensdauer und dessen prophetische Warnung ("si se non noverit") bilden den zentralen Punkt. Dieser Orakelspruch, der auf das delphische "Erkenne dich selbst" verweist, motiviert die gesamte Erzählung und legt den Grundstein für Narziss' tragischen Werdegang. Die Analyse der sprachlichen Gestaltung des Orakelspruchs betont dessen Bedeutung für das Verständnis der folgenden Handlung.
1.2 Die Echofigur: die zweite Vorstufe: Dieses Kapitel präsentiert die Echofigur als enttäuschte Verehrerin Narziss'. Echos eingeschränkte Sprechfähigkeit, als Strafe Junos für ihre Hilfe für Jupiter, wird beschrieben. Ihr Wesen wird als akustische Spiegelung fremder Worte charakterisiert, welche ihre Abhängigkeit und Passivität verdeutlicht. Die Begegnung mit Narziss und ihre vergebliche Liebeserklärung werden detailliert analysiert, wobei die sprachliche Gestaltung des Dialogs, insbesondere die Verwendung von Zäsuren und der Wiederholung von Worten, hervorgehoben wird. Echos Selbstaufgabe und die Abweisung durch Narziss werden als wichtiger Bestandteil der Vorgeschichte des Hauptkonflikts präsentiert.
Schlüsselwörter
Ovid, Metamorphosen, Echo, Narziss, Mythos, Orakelspruch, Spiegelmotiv, Metrik, Textkritik, Rezeption, Liebesgeschichte, Hybris.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Ovids Echo und Narziss
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert Ovids Erzählung von Echo und Narziss in den Metamorphosen III 339-510. Sie untersucht die Vorgeschichte des Mythos, konzentriert sich auf Narziss und seine direkte Rede, und analysiert metrische, übersetzungstechnische und textkritische Aspekte eines Textabschnitts. Abschließend wird die Rezeption des Mythos betrachtet.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung des Mythos und seine Quellen, die Charakterisierung von Narziss und Echo, die Rolle des Orakelspruchs, metrische und sprachliche Analysen von Ovids Text und die Rezeption des Mythos in Literatur und Kunst.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil, der die Schicksalsgeschichte Narziss behandelt (inklusive metrischer Analyse, Übersetzung und Textkritik eines Textabschnitts), einem Kapitel zur Rezeption des Mythos und einem Literaturverzeichnis. Die Einleitung beschreibt den Fokus auf Ovids Erzählung und hebt die relevanten Elemente des Mythos hervor (Schönheit Narziss', Hybris, Spiegelmotiv, Verwandlung, Rolle der Echofigur und des Orakelspruchs).
Was ist das zentrale Thema der Einleitung?
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Fokus auf Ovids Erzählung von Echo und Narziss. Sie benennt die relevanten Elemente des Mythos und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Was wird in Kapitel 1.1 ("Die Motivation der Narzissgeschichte: die erste Vorstufe") behandelt?
Dieses Kapitel behandelt die Geburt Narziss' als Ergebnis einer Vergewaltigung, seine Schönheit, sein fehlendes Liebesvermögen und den Orakelspruch Tiresias', der den tragischen Werdegang Narziss' vorwegnimmt. Die sprachliche Gestaltung des Orakelspruchs wird analysiert.
Was wird in Kapitel 1.2 ("Die Echofigur: die zweite Vorstufe") behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt die Echofigur als enttäuschte Verehrerin Narziss'. Echos eingeschränkte Sprechfähigkeit, ihre Begegnung mit Narziss und ihre vergebliche Liebeserklärung werden detailliert analysiert, inklusive der sprachlichen Gestaltung des Dialogs (Zäsuren, Wiederholungen). Echos Selbstaufgabe und die Abweisung durch Narziss werden als wichtiger Bestandteil der Vorgeschichte präsentiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Ovid, Metamorphosen, Echo, Narziss, Mythos, Orakelspruch, Spiegelmotiv, Metrik, Textkritik, Rezeption, Liebesgeschichte, Hybris.
Welche Aspekte des Textes werden im Hauptteil analysiert?
Der Hauptteil analysiert einen Textabschnitt (III 442-473) mit Fokus auf metrische Struktur, Übersetzung und textkritische Aspekte.
Wie wird die Rezeption des Mythos behandelt?
Die Rezeption des Mythos in Literatur und Kunst wird in einem eigenen Kapitel behandelt, das einen Ausblick auf dieses Thema bietet.
Für wen ist diese Zusammenfassung gedacht?
Diese Zusammenfassung dient als Übersicht über den Inhalt der Seminararbeit und ist für alle gedacht, die sich schnell einen Überblick über das Thema und den Aufbau der Arbeit verschaffen möchten.
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- Cornelia Bischoff (Author), 2006, Ovid, Metamorphosen III339-510: Echo und Narziss, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/68945