Auch wenn der Titel dieser Hausarbeit etwas unseriös anmutet, so verbergen sich doch hinter der Aneignung des Kondoms im Afrika südlich der Sahara große Konsequenzen. Ich wage zu behaupten dass es wenige Güter gibt, die so simpel sind und bei richtiger Anwendung einen so großen Nutzen haben und Überleben sichern können. Obwohl das Kondom rational betrachtet ein sinnvoller Gebrauchsgegenstand ist, verläuft die Aneigung in Afrika südlich der Sahara nicht so erfolgreich wie gewünscht und erwartete.
Der Fokus der Hausarbeit richtet sich auf das Kondom als wirksames Mittel zur HIV-Prävention. Auch wenn sein Nutzen über HIV-Prävention hinausgeht, hat es für mich angesichts der immer weiter steigenden HIV-Prävalenzen Priorität das Kondom in dieser Funktion zu untersuchen.
Aids ist eine komplizierte Krankheit, die sich als simpel eskamortiert. Wenn alle ein Kondom benutzen, findet keine Übertragung statt. Und es war niemals einfach der Tod zu bekämpfen als mit diesem staatlich subventionierten, propagierten Stück Gummi. Warum funktioniert dieses System also nicht, obwohl fast jeder weiß, wie simpel HIV-Prävention sein kann?
Hierfür gibt es eine Vielzahl von Gründen, deren Ursprung sowohl im Prozess an sich als auch in der Kultur liegt. In meiner Hausarbeit werde ich auf beides eingehen. Nachdem der Prozess der Aneignung als solcher beschrieben wird, erläutere ich die kulturellen Hindernisse der Aneignung. Daraufhin gehe ich auf die Schwierigkeiten der Aneignung des Kondoms, die im Prozess selbst liegen, ein. Die geografische Region wählte ich wegen der außergewöhnlich hohen HIV-Raten in diesem Gebiet- nirgends ist die Situation so gravierend wie in Afrika südlich der Sahara. Da die Datenlage keine ausschließliche Konzentration auf ein Land erlaubt, und Präventionsarbeit zwar kulturspezifisch sein, sich aber nicht in Kleinkulturen verlieren sollte, erlaube ich mir, das Gebiet nicht an Ländergrenzen festzumachen. Da aus ethnologischer Sichtweise ist diese Vorgehen unter Umständen zweifelhaft ist, sei hier angemerkt dass ich mir der Heterogenität und Vielfalt der Kulturen Afrikas durchaus bewusst bin. Dieser versuche ich durch Landesbeispiele gerecht zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aneignungsprozesse
- Das Kondom
- Das Kondom und HIV
- Die Geschichte des Kondoms
- Die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln
- Das Kondom aus afrikanischer Sicht
- Kulturelle Hindernisse
- Das Afrikanische Körperverständnis
- Das Verständnis von HIV/Aids
- Traditionelle Deutungsversuche von HIV/Aids
- Das Verständnis von HIV/Aids im kirchlichen Sektor
- Resultierende Probleme
- Das Verhältnis der christlichen Kirche zum Kondom
- Die Stellung der Frau
- Der Erwerb von Kondomen
- Westliche Präventionsprogramme
- Probleme beim Aneignungsprozess des Kondoms
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Aneignung von Kondomen in Afrika südlich der Sahara und die damit verbundenen Herausforderungen im Kontext der HIV-Prävention. Die Arbeit analysiert die Gründe für den unzureichenden Erfolg von Kondomverbreitungskampagnen trotz des bekannten Nutzens des Kondoms zur HIV-Prävention.
- Aneignungsprozesse von Artefakten im Allgemeinen und im spezifischen Kontext des Kondoms
- Kulturelle und gesellschaftliche Hindernisse der Kondomnutzung
- Das Verständnis von HIV/AIDS und seine Auswirkungen auf das Kondomnutzungsverhalten
- Die Rolle der Religion und der Frau in Bezug auf die Kondomnutzung
- Die Wirksamkeit westlicher Präventionsprogramme
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Kondomaneignung in Afrika südlich der Sahara ein und hebt die Diskrepanz zwischen dem rationalen Nutzen des Kondoms und der niedrigen Nutzungsrate hervor. Die Arbeit fokussiert auf die HIV-Prävention als zentralen Aspekt und skizziert den methodischen Ansatz, der sowohl Aneignungsprozesse als auch kulturelle Faktoren berücksichtigt.
Aneignungsprozesse: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Theorien zur Aneignung von Artefakten, insbesondere die Konzepte von Silverstone und Hahn. Es werden die Phasen der Aneignung (Objektifizierung, Inkorporation, Umformung) diskutiert und auf die spezifischen Herausforderungen bei der Kondomaneignung angewendet. Die Arbeit beleuchtet die Problematik der unvollständigen Aneignung und die Schwierigkeit, diese zu definieren.
Das Kondom: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über das Kondom im Kontext von HIV, seine Geschichte und die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln bezüglich seiner Anwendung. Es untersucht die afrikanische Perspektive auf das Kondom und legt den Grundstein für die nachfolgende Analyse der kulturellen Hindernisse.
Kulturelle Hindernisse: Dieses Kapitel untersucht die kulturellen Faktoren, die die Kondomnutzung in Afrika südlich der Sahara behindern. Es analysiert das afrikanische Körperverständnis, verschiedene Interpretationen von HIV/AIDS (traditionelle, kirchliche), die Rolle der Frau, die Schwierigkeiten beim Kondomerwerb und die Effektivität westlicher Präventionsprogramme. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren werden herausgearbeitet.
Probleme beim Aneignungsprozess des Kondoms: Dieses Kapitel synthetisiert die zuvor dargestellten Aspekte und beleuchtet die komplexen Herausforderungen im Aneignungsprozess des Kondoms. Es verbindet die theoretischen Konzepte der Aneignung mit den kulturellen und gesellschaftlichen Realitäten, um die ungenügende Verbreitung des Kondoms zu erklären.
Schlüsselwörter
Kondom, Afrika südlich der Sahara, HIV/AIDS-Prävention, Aneignungsprozesse, kulturelle Hindernisse, Körperverständnis, Religion, Frau, westliche Präventionsprogramme, Artefakt, Objektifizierung, Inkorporation, Umformung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Kondomaneignung in Afrika südlich der Sahara
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Aneignung von Kondomen in Afrika südlich der Sahara und die damit verbundenen Herausforderungen im Kontext der HIV-Prävention. Sie analysiert die Gründe für den unzureichenden Erfolg von Kondomverbreitungskampagnen trotz des bekannten Nutzens des Kondoms zur HIV-Prävention.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Aneignungsprozesse von Artefakten (am Beispiel des Kondoms), kulturelle und gesellschaftliche Hindernisse der Kondomnutzung, das Verständnis von HIV/AIDS und seine Auswirkungen auf das Kondomnutzungsverhalten, die Rolle der Religion und der Frau in Bezug auf die Kondomnutzung sowie die Wirksamkeit westlicher Präventionsprogramme.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Aneignungsprozesse, Das Kondom, Kulturelle Hindernisse, Probleme beim Aneignungsprozess des Kondoms und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Kondomaneignung in Afrika südlich der Sahara.
Wie wird der Aneignungsprozess des Kondoms analysiert?
Der Aneignungsprozess wird anhand verschiedener Theorien, insbesondere der Konzepte von Silverstone und Hahn, analysiert. Die Phasen der Objektifizierung, Inkorporation und Umformung werden diskutiert und auf die spezifischen Herausforderungen bei der Kondomaneignung angewendet. Die Problematik der unvollständigen Aneignung und die Schwierigkeit, diese zu definieren, werden ebenfalls beleuchtet.
Welche kulturellen Hindernisse werden betrachtet?
Die Hausarbeit untersucht das afrikanische Körperverständnis, verschiedene Interpretationen von HIV/AIDS (traditionelle, kirchliche), die Rolle der Frau, die Schwierigkeiten beim Kondomerwerb und die Effektivität westlicher Präventionsprogramme als kulturelle Hindernisse für die Kondomnutzung.
Welche Rolle spielt die Religion?
Die Rolle der christlichen Kirche und ihre Haltung zum Kondom wird untersucht, ebenso wie die Auswirkungen religiöser Überzeugungen auf das Kondomnutzungsverhalten und das Verständnis von HIV/AIDS.
Welche Rolle spielt die Frau?
Die Stellung der Frau und ihre Einflussmöglichkeiten bezüglich der Kondomnutzung werden in der Hausarbeit analysiert. Es wird untersucht, wie gesellschaftliche Normen und Machtstrukturen die Kondomnutzung beeinflussen.
Wie werden westliche Präventionsprogramme bewertet?
Die Effektivität westlicher Präventionsprogramme und deren Anpassung an den afrikanischen Kontext werden kritisch beleuchtet. Die Hausarbeit analysiert, warum diese Programme oft nicht den gewünschten Erfolg erzielen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Kondom, Afrika südlich der Sahara, HIV/AIDS-Prävention, Aneignungsprozesse, kulturelle Hindernisse, Körperverständnis, Religion, Frau, westliche Präventionsprogramme, Artefakt, Objektifizierung, Inkorporation, Umformung.
Wo finde ich mehr Informationen?
Die detaillierte Ausarbeitung dieser Themen findet sich in der vollständigen Hausarbeit.
- Quote paper
- Ruth Krause (Author), 2005, Das Kondom in Afrika südlich der Sahara - Die Problematik einer Aneignung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/67367