„Heuschrecken“ oder Motor der Wirtschaft?Als SPD-Chef Franz Müntefering diese biblische Metapher aussprach, war die Aufregung in allen politischen Lagern groß und die IG Metall wetterte in ihrem Monatsmagazin gegen die Unternehmen und tituliert diese als „Aussauger“ und „Plünderer“. „Sie kaufen die Firmen, um sie kurz darauf mit Gewinn weiter zu veräußern. Rücksicht auf Menschen, Regionen oder Traditionen nehmen die Finanziers nicht. Wie Mücken saugen sie aus den Betrieben das Geld, um dann nach dem gleichen Muster weiter zu schwärmen. Leidtragende sind die Menschen.“, heißt es in ihrem Magazin. Entlassungen, Lohnsenkung, Mehrarbeit bei gleichem Lohn und vermehrter Einsatz von Leiharbeitern seien die Folgen für die Arbeiter und Angestellten in den betroffenen Betrieben.
Die Wirtschaft hält dagegen. Von Kursmaklern, Analysten und Wertpapierhändlern wurde der Begriff „Heuschrecken“ zum Börsenunwort des Jahres 2005 gewählt, denn für sie ist dieses Bild irreführend und verunglimpft eine wichtige Investorengruppe, und damit auch eine ganze Branche.Sie entgegnen den Kritikern, „dass mit Beteiligungskapital finanzierte Firmen schneller wachsen, überdurchschnittlich mehr Arbeitsplätze schaffen und eine signifikant höhere Rendite erwirtschaften“.PE wird in Deutschland seit längerem als zweischneidiges Schwert betrachtet.
Auf der einen Seite bringen PE-Investoren Geld in die Unternehmen, das auch meist in Form des vielfach gewünschten und oft dringend benötigtem Eigenkapitals. Andererseits wird es von der Arbeitnehmerseite mit der Effizienzsteigerung mit Stellenabbau verbunden.Ziel dieser Arbeit ist die Vorstellung der Finanzierungsform PE. Dabei soll untersucht werden, welchen Stellenwert diese aktuell am Kapitalmarkt innehat. Daneben soll dargestellt werden, welche Akteure dabei beteiligt sind, und welche Arten von PE existieren. Weiter soll der Ablauf einer Finanzierung im Rahmen von PE beleuchtet werden. Besondere Berücksichtigung sollen die Varianten Management-Buy-Out und Management-Buy-In und die dazugehörigen Fremdfinanzierungsunterarten finden. Zudem soll anhand aktueller Beispiele ein praktischer Bezug zu Marktgeschehen hergestellt werden.Den Abschluss dieser Arbeit soll ein Ausblick auf die mögliche Entwicklung von PE auf dem Kapitalmarkt bilden
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Gang der Arbeit
- 2 Grundstruktur von Private Equity
- 2.1 Entstehung und Entwicklung von Private Equity
- 2.2 Finanzierungsanlässe
- 2.3 Akteure des Private Equity
- 2.3.1 Der Verkäufer
- 2.3.2 Das Management
- 2.3.3 Die Investoren
- 2.3.4 Die Banken
- 2.4 Arten von Private Equity
- 3 Klassische Investitionsabfolgen
- 3.1 Investitionsstrategien
- 3.2 Kapitalsuche (Fund Raising)
- 3.3 Beteiligungssuche und Beteiligungsauswahl (Deal Flow)
- 3.3.1 Beteiligungssuche
- 3.3.2 Beteiligungsauswahl
- 3.4 Due Diligence
- 3.5 Bewertung
- 3.6 Deal-Strukturierung
- 3.7 Unternehmensbetreuung (Monitoring)
- 3.8 Exit
- 3.8.1 Going Public
- 3.8.2 Trade Sale
- 3.8.3 Secondary Sale
- 3.8.4 Buy-Back
- 3.8.5 Liquidation/Write-off
- 4 Die Privat Equity-Varianten MBI und MBO
- 4.1 Definition und Abgrenzung von MBI
- 4.2 Definition und Abgrenzung von MBO
- 4.3 Definition von Buy-Out-Finanzierung mit Fremdkapital
- 4.4 Beispiele aus der Wirtschaft
- 4.4.1 Wincor Nixdorf
- 4.4.2 Gagfah
- 4.4.3 Autoteile Unger
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Private Equity im Rahmen von MBI und MBO. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung von Private Equity, beleuchtet die Finanzierungsanlässe und beschreibt die verschiedenen Akteure des Private Equity-Marktes. Dabei wird insbesondere auf die klassischen Investitionsabfolgen eingegangen, die von der Kapitalsuche über die Due Diligence bis hin zum Exit reichen. Im Fokus der Arbeit stehen die beiden Private Equity-Varianten MBI und MBO, deren Definitionen und Abgrenzungen sowie deren Bedeutung in der Praxis anhand von Beispielen aus der Wirtschaft erläutert werden.
- Entstehung und Entwicklung von Private Equity
- Akteure und Finanzierungsanlässe im Private Equity-Markt
- Klassische Investitionsabfolgen im Private Equity
- Definition und Abgrenzung von MBI und MBO
- Beispiele für MBI und MBO in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Hausarbeit dar. Darüber hinaus wird der Gang der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird die Grundstruktur von Private Equity beleuchtet. Hierbei geht es um die Entstehung und Entwicklung von Private Equity, die Finanzierungsanlässe und die verschiedenen Akteure des Private Equity-Marktes. Das dritte Kapitel befasst sich mit den klassischen Investitionsabfolgen im Private Equity. Hier werden die einzelnen Schritte der Investitionsstrategie, vom Fund Raising über die Due Diligence und die Bewertung bis hin zum Exit, detailliert beschrieben. Das vierte Kapitel widmet sich den beiden Privat Equity-Varianten MBI und MBO. Es werden die Definitionen und Abgrenzungen dieser beiden Modelle erläutert und anhand von konkreten Beispielen aus der Wirtschaft illustriert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Private Equity, MBI, MBO, Investitionsabfolgen, Finanzierungsanlässe, Akteure, Due Diligence, Exit, Buy-Out, Fund Raising, Deal Flow.
- Arbeit zitieren
- S. Posdziech (Autor:in), K. Kahle (Autor:in), M. Areslan (Autor:in), F. Ogrzewalla (Autor:in), 2006, Private Equity im Rahmen von MBI und MBO, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/67191