In der Volksrepublik China gibt es offiziellen Angaben zufolge ca. 30 Millionen Anhänger des Taoismus bzw. Daoismus. Da diese 30 Millionen Menschen nur zwei bis drei Prozent der Gesamtbevölkerung Chinas ausmachen, stellt sich die Frage, inwiefern diese religiöse Gruppe in der Vergangenheit am politischen Leben des Kaiserreichs beteiligt war. Es stellt sich weitergehend die Frage, ob der Taoismus als Religion ein eher kooperatives Verhältnis, ähnlich wie z.B. der Konfuzianismus über 2000 Jahr hinweg, zum Kaiserreich China und seiner Politik hatte, oder ob der Taoismus ein eher revolutionäres Potential besitzt bzw. besaß und somit das konfrontative Element überwiegt. Weiterhin soll anfangs kurz geklärt werden, ob diese eben gestellte Frage mit der Unterscheidung zwischen Religion und Politik im Kaiserreich wissenschaftlich korrekt ist oder ob im chinesischen Kulturraum diese Unterscheidung nicht klar definiert werden kann.
Außerdem werden die wichtigsten Geheimgesellschaften Chinas vorgestellt und ihre Verbindung bzw. ihre konstituierende Rolle im politischen Leben des Kaiserreichs näher beleuchtet.
Zusammenfassend soll diese Hausarbeit erstens die Rolle des Taoismus als Religion erklären und zweitens einen Beitrag zum Verständnis des Verhältnis von Politik und dem Taoismus leisten.
Nichts in der Welt
Ist so formlos und weich wie das Wasser
Doch nichts kann besser als Wasser
Das Feste und Harte aushöhlen
Selbst ist es nicht zu zerstören.
Dass das Wasser das Feste besiegt,
Dass das Weiche das Harte besiegt-
Niemand auf der Welt, der das nicht weiss,
Und doch keiner, der es zu benutzen vermag.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Abgrenzung der thematischen Fragestellung dieser Hausarbeit
- 2. Taoismus als spirituelle Philosophie oder Religion
- 2.1 Die Anfänge des Taoismus in China im geschichtlichen Kontext
- 2.2 Die Schriften des Taoismus und deren Inhalte
- 2.3 Die Politisierung des philosophischen Taoismus
- 3. Die Bedeutung des Taoismus während der T'ang Dynastie
- 4. Geheimgesellschaften im Kaiserreich
- 4.1 Entstehung von Geheimgesellschaften in China
- 4.2 Mitgliederstruktur und religiöses Moment der Geheimgesellschaften
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle des Taoismus im politischen Leben des Kaiserreichs China. Sie beleuchtet das Verhältnis zwischen Taoismus und Politik, hinterfragt die Eignung einer strikten Trennung von Religion und Politik im chinesischen Kontext und analysiert die Beteiligung des Taoismus am politischen Geschehen, insbesondere durch Geheimgesellschaften.
- Der Taoismus als spirituelle Philosophie oder Religion und seine Anfänge in China.
- Die Beziehung zwischen Taoismus und der chinesischen Politik im Laufe der Geschichte.
- Die Rolle von Geheimgesellschaften und ihr religiöses Moment im politischen Leben des Kaiserreichs.
- Die Frage nach der Trennbarkeit von Religion und Politik im chinesischen Kulturraum.
- Die Politisierung des philosophischen Taoismus.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Abgrenzung der thematischen Fragestellung dieser Hausarbeit: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Verhältnis von Taoismus und Politik im Kaiserreich China. Sie hinterfragt die Anwendbarkeit westlicher Kategorien wie „Religion“ und „Politik“ auf den chinesischen Kontext und kündigt die Untersuchung der Rolle des Taoismus, insbesondere durch Geheimgesellschaften, an. Die geringe Anhängerzahl des Taoismus im Vergleich zur Gesamtbevölkerung Chinas wird als Ausgangspunkt für die Untersuchung seiner historischen politischen Bedeutung genutzt. Die Arbeit beabsichtigt, die Rolle des Taoismus als Religion zu erklären und sein Verhältnis zur Politik zu analysieren, wobei die Frage nach dem kooperativen oder konfrontativen Charakter dieses Verhältnisses im Mittelpunkt steht.
2. Taoismus als spirituelle Philosophie oder Religion: Dieses Kapitel beleuchtet den Taoismus, indem es seine Anfänge im Kontext der Chou-Dynastie untersucht. Es beschreibt die Entstehung des Taoismus als eine philosophische Schule unter den „Hundert Schulen“ während einer Zeit politischer Instabilität und innerer Konflikte im alten China. Das Kapitel unterscheidet den Taoismus von anderen philosophischen Schulen jener Zeit und diskutiert die Schwierigkeit, ihn als „Religion“ im westlichen Verständnis zu definieren. Es wird argumentiert, dass der damalige Begriff von Religion nicht auf den Taoismus anwendbar ist, da dieser sich mehr als eine philosophische Betrachtungsweise darstellt. Der Fokus liegt auf der Erklärung der Schwierigkeiten, den Taoismus im modernen westlichen Verständnis einer Religion zuzuordnen, und der Kontextualisierung der Religionsphilosophie innerhalb des alten China. Der Unterschied zu anderen philosophischen Strömungen wird hervorgehoben, und das Kapitel weist auf die Herausforderungen hin, die die Anwendung westlicher Konzepte auf die chinesische Kultur mit sich bringt.
3. Die Bedeutung des Taoismus während der T'ang Dynastie: [Es fehlt Text für Kapitel 3 im bereitgestellten Dokument. Eine Zusammenfassung kann hier nicht erstellt werden.]
4. Geheimgesellschaften im Kaiserreich: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung und Rolle von Geheimgesellschaften im Kaiserreich China. Es analysiert ihre Mitgliederstruktur, ihre religiösen Elemente und ihren Einfluss auf das politische Leben. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen den Geheimgesellschaften und dem Taoismus, und wie diese Organisationen die politische Landschaft beeinflussten. Es wird dargelegt, wie die Geheimgesellschaften als Akteure im politischen Spiel fungierten und welche Rolle religiöse Überzeugungen innerhalb ihrer Strukturen spielten. Die Zusammenfassung beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen religiösem Glauben, sozialer Organisation und politischer Macht im historischen China.
Schlüsselwörter
Taoismus, Daoismus, China, Kaiserreich, Politik, Religion, Geheimgesellschaften, Chou-Dynastie, T'ang-Dynastie, Konfuzius, Philosophie, Volksreligion, Ahnenverehrung, Politisierung, kooperatives Verhältnis, konfrontatives Element, Immanenz, Transzendenz.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Taoismus und Politik im Kaiserreich China
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht das Verhältnis von Taoismus und Politik im Kaiserreich China. Sie hinterfragt die Anwendbarkeit westlicher Kategorien auf den chinesischen Kontext und analysiert die Beteiligung des Taoismus am politischen Geschehen, insbesondere durch Geheimgesellschaften. Ein zentraler Punkt ist die Frage nach der Trennbarkeit von Religion und Politik im chinesischen Kulturraum.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Der Taoismus als spirituelle Philosophie oder Religion und seine Anfänge in China; die Beziehung zwischen Taoismus und chinesischer Politik im Laufe der Geschichte; die Rolle von Geheimgesellschaften und ihr religiöses Moment im politischen Leben des Kaiserreichs; die Frage nach der Trennbarkeit von Religion und Politik im chinesischen Kulturraum; und die Politisierung des philosophischen Taoismus.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit besteht aus fünf Kapiteln: einer Einleitung, die die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz erläutert; einem Kapitel zum Taoismus als philosophische Schule und den Schwierigkeiten, ihn als Religion im westlichen Sinne zu definieren; einem Kapitel zur Bedeutung des Taoismus während der Tang-Dynastie (für das im vorliegenden Dokument Text fehlt); einem Kapitel über Geheimgesellschaften im Kaiserreich, ihre Struktur, religiösen Elemente und politischen Einfluss; und einer Zusammenfassung der Ergebnisse.
Was sind die Kernaussagen der einzelnen Kapitel?
Kapitel 1 (Einleitung): Definiert die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz. Kapitel 2 (Taoismus als spirituelle Philosophie): Untersucht die Anfänge des Taoismus in der Chou-Dynastie und die Schwierigkeiten, ihn als Religion im westlichen Sinne zu klassifizieren. Kapitel 3 (Tang-Dynastie): Fehlt im vorliegenden Dokument. Kapitel 4 (Geheimgesellschaften): Analysiert die Entstehung, Struktur und den politischen Einfluss von Geheimgesellschaften im Kaiserreich China, insbesondere im Kontext des Taoismus. Kapitel 5 (Zusammenfassung): Fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit am besten?
Taoismus, Daoismus, China, Kaiserreich, Politik, Religion, Geheimgesellschaften, Chou-Dynastie, T'ang-Dynastie, Konfuzius, Philosophie, Volksreligion, Ahnenverehrung, Politisierung, kooperatives Verhältnis, konfrontatives Element, Immanenz, Transzendenz.
Wie wird der Taoismus in der Hausarbeit definiert?
Die Hausarbeit diskutiert die Schwierigkeit, den Taoismus als "Religion" im westlichen Verständnis zu definieren, da er sich eher als philosophische Betrachtungsweise darstellt. Die Arbeit betont die Kontextualisierung des Taoismus innerhalb des alten China und den Unterschied zu anderen philosophischen Strömungen.
Welche Rolle spielen Geheimgesellschaften in der Hausarbeit?
Geheimgesellschaften werden als zentrale Akteure im politischen Leben des Kaiserreichs China analysiert. Die Hausarbeit untersucht ihre Entstehung, Mitgliederstruktur, religiöse Elemente und ihren Einfluss auf die politische Landschaft. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen Geheimgesellschaften und dem Taoismus.
Wie wird das Verhältnis von Religion und Politik im chinesischen Kontext behandelt?
Die Hausarbeit hinterfragt die Anwendbarkeit westlicher Kategorien wie „Religion“ und „Politik“ auf den chinesischen Kontext und untersucht, wie Taoismus und Politik im Kaiserreich China interagierten, ob kooperativ oder konfrontativ.
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- Steffen Schuerer (Author), 2005, Der Taoismus und dessen Vergesellschaftungsprozess in China , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/67107