Clifford Geertz zählt zweifellos zu den Klassikern der ethnologischen Autoren zu balinesischen Kultur. Seine Interpretationen zu Bali, vor allem aber seine, weit über Bali hinaus, anwendbaren, theoretischen Konzeptionen fanden einen enormen Widerhall in der Geisteswissenschaft, nicht nur innerhalb der Ethnologie. Unni Wikan und Fredrik Barth erscheint dieser Ansatz demgegenüber irreführend. Folgerichtig setzen sie in ihren Büchern „Managing turbulant hearts“ bzw. „Balinese Worlds“ das Geertzsche Modell starker Kritik aus und formulieren einen neuen, ihres Erachtens gewinnbringenderen Ansatz.
Im 1. Kapitel der Arbeit werden zunächst die grundlegenden Komponenten des Geertzschen Kulturbegriffs sowie das Konzept der „Dichten Beschreibung“ vorgestellt. Zudem wird der, meines Erachtens, eigentliche Kern der Geertzschen „Kulturtheorie“ erläutert, den er in den Aufsätzen des ethnologischen Klassiker „Dichte Beschreibung“ entwirft. So die Konzeption des Bedeutungsreservoirs, der Weltbildenden Sichtweisen, der „Modelle von bzw. für Wirklichkeit“ und des Kultur als Text – Ansatzes. Mit einem kurzen Einblick in die mögliche methodische Umsetzung seiner Konzeption werde ich Kapitel 1 beschließen.
Im 2. Kapitel der Arbeit werde ich die wichtigsten theoretischen Annahmen von Unni Wikan bzw. Fredrik Barth präsentieren. Da die Ansätze wesentliche Gemeinsamkeiten innerhalb ihrer Konzeptionalisierung aufweisen, beide Autoren innerhalb des gleichen Zeitraums Forschungen auf Nordbali durchgeführt haben, und auch zu ähnlichen Forschungsergebnissen und Interpretationen zur balinesischen Kultur gelangen, erscheint es mir angemessen, sie in einem gemeinsamen Kapitel vorzustellen. Dabei werde ich zunächst ihre wichtigsten Kritikpunkte an der Geertz’schen Konzeption vortragen und ihre daraus resultierenden Schlussfolgerungen zu einer Neuausrichtung der bisherigen ethnologischen Forschung auf Bali nachzeichnen. Mit einer Skizzierung der, nach Wikan und Barth, sinnvollsten methodischen Vorgehensweise zur Umsetzung ihrer Ansätze werde ich das 2. Kapitel der Arbeit beenden.
Im 3. Kapitel werde ich schließlich die wichtigsten Interpretationen der Autoren zur balinesischen Kultur darstellen, ehe sie im 4. Kapitel einer kritischen Bewertung unterzogen werden sollen, nicht zuletzt unter Berücksichtigung des gegenwärtigen Globalisierungsprozesses.
Im Fazit werde ich schließlich die wichtigsten Erkenntnisse meiner Hausarbeit noch einmal zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung:
- Vorstellung des Ansatzes von Clifford Geertz
- Einordnung der Geertz'schen Konzeption.
- Grundzüge der Geertz' schen „Kulturtheorie“.
- Das Bedeutungsreservoir einer Kultur.
- Das Konzept der weltbildenden Perspektiven.
- Modelle von Wirklichkeit - Modelle für Wirklichkeit.....
- Zur Methodischen Umsetzung des Ansatzes
- Vorstellung der Konzepte von Barth und Wikan.
- Einordnung der Konzepte von Barth und Wikan
- Barth's Paradigemwechsel zur Dimension der Prozesse.
- Das Modell zur Konstruktion von Realiät nach Fredrik Barth.
- Konsequenzen des neuen Ansatzes.
- Zur methodischen Umsetzung des Ansatzes .....
- Konkrete Vorgehensweise nach Wikan: .
- Darstellung der unterschiedlichen Aussagen der Autoren zu Bali..
- Kritik der unterschiedlichen Konzeptionen ………
- Kritik des Ansatzes von Clifford Geertz.
- Kritik des Ansatzes von Barth und Wikan.
- Fazit:.
- Der interpretative Ansatz von Clifford Geertz und seine Konzeption von Kultur als einem System von Bedeutungen.
- Die Kritik von Barth und Wikan an Geertzs Modell und ihre Betonung der Prozesshaftigkeit und Dynamik sozialer Phänomene.
- Die Bedeutung der methodischen Ansätze der einzelnen Autoren für die Erforschung der balinesischen Kultur.
- Die Anwendung der Konzepte auf die balinesische Gesellschaft und ihre Plausibilität.
- Die Relevanz der Konzepte im Kontext der Globalisierung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die ethnologischen Konzepte von Clifford Geertz, Fredrik Barth und Unni Wikan im Kontext der balinesischen Kultur. Das Ziel ist es, die verschiedenen theoretischen Ansätze der genannten Autoren zu vergleichen und zu bewerten, um die Stärken und Schwächen ihrer Interpretationen der balinesischen Gesellschaft aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt den theoretischen Ansatz von Clifford Geertz vor, der als symbolische oder interpretative Ethnologie bekannt geworden ist. Es werden die zentralen Elemente seiner „Kulturtheorie“ erläutert, wie das Bedeutungsreservoir, die weltbildenden Perspektiven und das Konzept der „Dichten Beschreibung“. Des Weiteren wird die methodische Umsetzung des Ansatzes beleuchtet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Konzepten von Fredrik Barth und Unni Wikan. Es werden die Kritikpunkte an Geertzs Modell und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen für eine Neuausrichtung der ethnologischen Forschung auf Bali dargelegt. Außerdem wird Barth's Paradigmenwechsel zur Dimension der Prozesse und seine Konzeption der Konstruktion von Realität vorgestellt.
Das dritte Kapitel präsentiert die unterschiedlichen Interpretationen der balinesischen Kultur durch die drei Autoren und bewertet deren Plausibilität.
Schlüsselwörter
Balinesische Kultur, interpretative Ethnologie, symbolische Anthropologie, Clifford Geertz, Fredrik Barth, Unni Wikan, Dichte Beschreibung, Bedeutung, Bedeutungsreservoir, Prozesshaftigkeit, Konstruktion von Realität, Globalisierung.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Roland Sonntag (Autor:in), 2005, Die ethnologischen Konzepte von Clifford Geertz, Fredrik Barth und Unni Wikan , München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/67021