In vielen Unternehmensbereichen findet eine stetige Erhöhung der Wettbewerbsintensität statt. Es gibt nur noch wenige Bereiche, in denen ein Anbieter kontinuierlich Innovationen absetzen kann. Selbst im Falle eines Produktes für einen ganz neuen Markt wird es auch in diesem Bereich bald Nachahmer geben. Der Erstanbieter wird aufgrund von höheren Stückzahlen in der Lage sein, sich in der Produktion Kostenvorteile zu erarbeiten, die er durch Preissenkungen im Markt als Wettbewerbsvorteil nutzen kann. Auch hier kann ihm die Konkurrenz in der Regel bald folgen. Da über die Preise kein Vorteil mehr erzielt werden kann, achten die Verbraucher verstärkt auf die Qualität. Diese wird sich ebenfalls mit der Zeit bei allen Anbietern angleichen. Im Endeffekt zählt oft nur noch der um das Produkt angebotene Service, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Beim Service reicht es aber nicht mehr aus, den üblichen Kundendienst und eine technische Unterstützung anzubieten. Vielmehr müssen Service-Angebote dem Kunden einen echten Zusatz-nutzen neben dem eigentlichen Produkt bringen. Value Added Services sollen dies bewirken. Diese werden neben dem Produkt angeboten und sollen durch einen zusätzlichen Nutzen für den Kunden die Kundenbindung erhöhen. Die Zahl der heutzutage angebotenen Value Added Services ist nahezu unermesslich und in ihrer Ausgestaltung sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Sie sind in allen erdenklichen Bereichen zu finden.
Auch die Pharmabranche kann von solchen Value Added Services profitieren. Arzneimittel sind bei gleicher Indikation oft sehr homogene Produkte und mit der immer größer werdenden Zahl von Generika-Anbietern steigt auch die Anzahl der Konkurrenten auf dem Arzneimittelmarkt. Es wird immer schwieriger, sich im Markt durch Produktinnovationen angesichts der langen Entwicklungszeiten neuer Arzneimittel zu profilieren. Um sich hier von der Konkurrenz abzugrenzen, scheinen Value Added Services ein hilfreiches Instrument zu sein. Der Vorteil, den ein Pharmahersteller dabei hat, ist, zumindest bei ethischen (also verschreibungspflichtigen) Arzneimitteln, dass er seine Kunden, die Ärzte, gut kennt. Diese Zielgruppe ist im Vergleich zu denen von Consumer Goods sehr einheitlich. Es kann dadurch leichter auf deren Bedürfnisse eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kundenbindung als Marketingziel
- 2.1 Begriff der Kundenbindung
- 2.2 Auswirkungen
- 2.3 Instrumente
- 2.4 Ursachen der Kundenbindung
- 2.5 Grenzen
- 3. Kundenbindung durch Value Added Services
- 3.1 Gründe für das Angebot von Value Added Services
- 3.2 Value Added Services als Untersuchungsgegenstand
- 3.2.1 Begriffserklärung
- 3.2.2 Systematisierung von Value Added Services
- 3.3 Ausgestaltung von Value Added Services
- 3.4 Risiken
- 3.5 Generierung von Value Added Services
- 4. Value Added Services in der Pharmabranche
- 4.1 Vorgehensweise
- 4.2 Beispiele für Value Added Services in der deutschen Pharmabranche
- 4.2.1 Ärztefortbildung
- 4.2.2 Hilfsmaterialien
- 4.2.3 Praxishilfen
- 4.2.4 Internet
- 4.2.5 Sonstige Value Added Services
- 5. Überblick über den Radiopharmakamarkt
- 5.1 Radiopharmakabranche
- 5.2 Nuklearmedizin
- 5.2.1 Marktgröße, Marktentwicklung und Zielgruppe
- 5.2.2 Konkurrenzsituation
- 5.3 Scherings Produktangebot im Bereich Radiopharmaka
- 5.4 Notwendigkeit des Angebots neuer Value Added Services
- 6. Analyse der Kundenbedürfnisse im Radiopharmaka-Segment
- 6.1 Vorgehensweise
- 6.2 Ergebnisse
- 6.2.1 Spezielle Herausforderungen für Nuklearmediziner
- 6.2.2 Entscheidungsfaktoren für den Einsatz von Radiopharmaka und Wahrnehmung von Schering
- 6.2.3 Derzeit angebotene, vermisste und innovative Serviceleistungen
- 7. Möglicher Einsatz von Value Added Services zur Kundenbindung im Radiopharmaka-Markt
- 7.1 Ausgangspunkt
- 7.2 Inhaltliche Gestaltung möglicher Value Added Services-Angebote
- 7.2.1 Fortbildung der Ärzte und deren Mitarbeiter
- 7.2.2 Hilfsmaterialien
- 7.2.3 Praxishilfen
- 7.2.4 Internet
- 7.2.5 Sonstige Service-Angebote
- 7.3 Beim Angebot von Value Added Services zu berücksichtigende Punkte
- 8. Weiteres Vorgehen
- 9. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Möglichkeiten der Gestaltung von Value Added Services für einen Radiopharmaka-Anbieter auf dem deutschen Markt. Ziel ist es, die Kundenbindung durch zusätzliche Serviceleistungen zu verbessern und somit die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
- Analyse der Kundenbindung im Pharmamarkt
- Untersuchung von Value Added Services als Instrument der Kundenbindung
- Bewertung des Radiopharmaka-Marktes und der Wettbewerbslandschaft
- Identifikation von Kundenbedürfnissen im Radiopharmaka-Segment
- Entwicklung von konkreten Value Added Service-Vorschlägen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die steigende Wettbewerbsintensität in vielen Unternehmensbereichen und den damit verbundenen Wandel im Wettbewerb von Produktmerkmalen über Kosten und Qualität hin zum Service. Sie führt den Begriff der Value Added Services ein und erläutert deren Bedeutung für die Kundenbindung, insbesondere im Kontext der zunehmenden Homogenität von Produkten, wie z.B. im Pharmabereich mit dem Aufkommen von Generika. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit, durch zusätzliche, wertschöpfende Services die Kunden an das eigene Unternehmen zu binden.
2. Kundenbindung als Marketingziel: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der Kundenbindung, seine Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg und die verschiedenen Instrumente, die zur Kundenbindung eingesetzt werden können. Es werden Ursachen und Grenzen der Kundenbindung diskutiert und der Zusammenhang zwischen Kundenbindung und dem Angebot von Value Added Services hergestellt. Die Kapitel beschreibt die Bedeutung von Stammkunden, den geringeren Aufwand diese zu halten gegenüber Neukunden und deren Beitrag zum Umsatz.
3. Kundenbindung durch Value Added Services: Dieses Kapitel definiert und systematisiert Value Added Services. Es untersucht die Gründe für das Angebot solcher Services und analysiert deren Ausgestaltung und die damit verbundenen Risiken. Es legt einen Schwerpunkt auf die Generierung und die vielseitigen Möglichkeiten solcher Services. Das Kapitel analysiert die Bedeutung von zusätzlichen Nutzen für Kunden, die über das eigentliche Produkt hinausgehen.
4. Value Added Services in der Pharmabranche: Das Kapitel konzentriert sich auf die Anwendung von Value Added Services in der Pharmabranche. Es skizziert eine Vorgehensweise zur Identifizierung geeigneter Services und präsentiert konkrete Beispiele aus der deutschen Pharmabranche, darunter Ärztefortbildung, Hilfsmaterialien, Praxishilfen und Internetangebote. Es verdeutlicht, wie die Pharmaindustrie durch Value Added Services die zunehmende Konkurrenz durch Generika begegnen kann.
5. Überblick über den Radiopharmakamarkt: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über den deutschen Radiopharmakamarkt, die Radiopharmakabranche und die Nuklearmedizin. Es analysiert die Marktgröße, die Marktentwicklung, die Zielgruppen und die Konkurrenzsituation. Besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Produktangebot von Schering und der Notwendigkeit neuer Value Added Services in diesem Marktsegment. Der Kapitel analysiert die spezifischen Herausforderungen und Chancen im Radiopharmaka-Markt.
6. Analyse der Kundenbedürfnisse im Radiopharmaka-Segment: Dieser Abschnitt beschreibt die Vorgehensweise zur Analyse der Kundenbedürfnisse im Radiopharmaka-Segment und präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung. Es werden die spezifischen Herausforderungen für Nuklearmediziner, die Entscheidungsfaktoren für den Einsatz von Radiopharmaka und die Wahrnehmung von Schering beleuchtet. Zusätzlich werden derzeit angebotene, vermisste und innovative Serviceleistungen analysiert, um die Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen.
7. Möglicher Einsatz von Value Added Services zur Kundenbindung im Radiopharmaka-Markt: Dieses Kapitel entwickelt konkrete Vorschläge für den Einsatz von Value Added Services zur Kundenbindung im Radiopharmaka-Markt. Es geht auf verschiedene inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten ein, wie z.B. Fortbildungen, Hilfsmaterialien, Praxishilfen und Internetangebote, und berücksichtigt dabei wichtige Punkte, die bei der Umsetzung solcher Services zu beachten sind. Es beschreibt eine Reihe von Möglichkeiten, die Bedürfnisse der Kunden und die spezifischen Herausforderungen des Marktes zu adressieren.
Schlüsselwörter
Value Added Services, Kundenbindung, Radiopharmaka, Pharmabranche, Nuklearmedizin, Marktforschung, Wettbewerbsanalyse, Kundenbedürfnisse, Service-Innovationen, Ärztefortbildung, Marketing.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie: Kundenbindung durch Value Added Services im Radiopharmaka-Markt
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Studie?
Die Studie untersucht die Möglichkeiten der Gestaltung von Value Added Services (VAS) für einen Radiopharmaka-Anbieter im deutschen Markt. Das Ziel ist die Verbesserung der Kundenbindung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch zusätzliche Serviceleistungen.
Welche Themen werden in der Studie behandelt?
Die Studie umfasst eine Analyse der Kundenbindung im Pharmamarkt, eine Untersuchung von VAS als Instrument der Kundenbindung, eine Bewertung des Radiopharmaka-Marktes und der Wettbewerbslandschaft, die Identifizierung von Kundenbedürfnissen im Radiopharmaka-Segment und die Entwicklung konkreter VAS-Vorschläge.
Wie ist die Studie strukturiert?
Die Studie ist in neun Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung und endend mit einem Fazit. Die Kapitel behandeln den Begriff der Kundenbindung, VAS als Instrument der Kundenbindung, VAS in der Pharmabranche, den Radiopharmakamarkt, die Analyse der Kundenbedürfnisse im Radiopharmaka-Segment und mögliche VAS-Angebote zur Kundenbindung in diesem Markt. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Was sind Value Added Services (VAS)?
Value Added Services sind zusätzliche, wertschöpfende Dienstleistungen, die über das eigentliche Produkt hinausgehen und den Kunden einen Mehrwert bieten. Sie dienen der Verbesserung der Kundenbindung und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
Welche Bedeutung haben VAS im Pharmamarkt?
Im Pharmamarkt, besonders mit dem Aufkommen von Generika, gewinnen VAS an Bedeutung. Sie helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben und Kunden an das eigene Unternehmen zu binden, da Produkte oft homogen sind.
Welche konkreten Beispiele für VAS in der Pharmabranche werden genannt?
Die Studie nennt Beispiele wie Ärztefortbildung, Hilfsmaterialien, Praxishilfen und Internetangebote.
Wie wurde die Analyse der Kundenbedürfnisse im Radiopharmaka-Segment durchgeführt?
Die Studie beschreibt die Vorgehensweise der Analyse und präsentiert die Ergebnisse, die unter anderem spezifische Herausforderungen für Nuklearmediziner, Entscheidungsfaktoren für den Einsatz von Radiopharmaka und die Wahrnehmung des Anbieters beleuchten.
Welche konkreten Vorschläge für VAS im Radiopharmaka-Markt werden gemacht?
Die Studie entwickelt konkrete Vorschläge für VAS, die auf die Bedürfnisse der Kunden und die spezifischen Herausforderungen des Marktes eingehen. Beispiele hierfür sind Fortbildungen für Ärzte und deren Mitarbeiter, Hilfsmaterialien, Praxishilfen und Internetangebote.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Studie?
Schlüsselwörter sind Value Added Services, Kundenbindung, Radiopharmaka, Pharmabranche, Nuklearmedizin, Marktforschung, Wettbewerbsanalyse, Kundenbedürfnisse, Service-Innovationen, Ärztefortbildung und Marketing.
Für wen ist diese Studie relevant?
Diese Studie ist relevant für Unternehmen der Pharmabranche, insbesondere für Anbieter von Radiopharmaka, die ihre Kundenbindung verbessern und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken möchten. Sie ist auch für Marketing- und Vertriebsmitarbeiter interessant, die sich mit Kundenbindung und dem Einsatz von VAS auseinandersetzen.
- Quote paper
- Stefan Schrader (Author), 2003, Value-Added-Services-Angebote eines Radiopharmakaanbieters auf dem deutschen Markt, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/66476