Sicher sind vielen die Berichte der Medien über jugendlichen Okkultismus und Satanismus noch vor Augen. Bemerkenswert ist hierbei, dass jegliche Regeln bezüglich einer tatsachenbezogenen Recherche in diesem Zusammenhang völlig über Bord geworfen werden, was zählt ist hier die Überschrift, die häufig auf eine angebliche Mode unter den Jugendlichen hinweist. Glaubt man einschlägigen Berichten, so sind Praktiken wie Gläserrücken, Pendeln und schwarze Messen unter Deutschlands Jugendlichen mittlerweile Gang und Gebe. Die Frage, die sich stellt, ist die nach dem Wahrheitsgehalt solcher medialen Prognosen. Was steckt wirklich hinter jenem vermeintlichen Trend? Suchen die Jugendlichen wirklich nach einer neuen Religion, die sie in der satanistischen Verkehrung christlicher Werte zu finden vermeinen oder ist die Beschäftigung mit okkulten Themen eine Flucht aus dem langweiligen Alltag?
Im Rahmen dieser Arbeit soll nun versucht werden, einen Überblick über den momentanen Stand der pädagogischen Forschung zu diesem Thema zu geben. Zu Beginn soll sich mit dem Bereich des jugendlichen Umgangs mit okkulten Praktiken beschäftigt werden, dabei soll nach der Darstellung der weitest verbreiteten okkulten Praktiken auf die Gründe eingegangen werden, die das jugendliche Interesse an diesem Themenbereich auslösen können, sowie eine anschließende vorsichtige Auseinandersetzung mit der Frage versucht werden, ob diese Beschäftigung mögliche Gefahren für den Jugendlichen mit sich bringt, wie es ja so oft behauptet wird. Daran anschließend soll eine ausführlichere Beschreibung der schwarzen Jugendkultur, der Szene der Gothics und Grufties, erfolgen, die sich vor allem mit den Aspekten befasst, wie es zur Hinwendung eines Jugendlichen zu jener Jugendkultur kommt und welche Werte und Normen innerhalb der Szene vorherrschen. Darüber hinaus wird der Stil und das Lebensgefühl der Schwarzen beschrieben, sowie abschließend ihr Verhältnis zur Religion näher betrachtet. Die überaus differenzierte Darstellung dieses Themenkomplexes scheint vor allem vor dem Hintergrund der vielen Missverständnisse und falschen Zuordnungen der Grufties in der Öffentlichkeit gerechtfertigt und nötig.
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Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Einleitung
- Die Okkultwelle unter Jugendlichen - mediales Produkt oder Tatsache?
- Zu den okkulten Experimenten Jugendlicher
- Zu den Motiven für jugendlichen Okkultismus
- Zu den Gefahren des jugendlichen Okkultismus
- Die „schwarze Szene“ - zur jugendlichen Subkultur der Gothic-Punks
- Der Zugang - wie wird man zum Schwarzen
- Zu den Werten und Normen der schwarzen Szene
- Zum Stil der Grufties
- Zum Lebensgefühl der Grufties
- Zum Verhältnis der Grufties zur Religion
- Geht die Jugend zum Teufel? - Jugendliche und Satanismus
- Die Einfallspforte des Teufels - zum Verhältnis von Rockmusik und Satanismus
- Zu den kirchlichen Positionen
- Zur Verwendung satanischer Symbole in der Rockmusik
- Satanistische Praktiken Jugendlicher
- Fallstudie Bill
- Zu den Beweggründen für die jugendliche Beschäftigung mit Satanismus
- Die Einfallspforte des Teufels - zum Verhältnis von Rockmusik und Satanismus
- Kurze Stellungnahme der Verfasserin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Forschungsstand zum Thema Okkultismus und Satanismus im Jugendalter. Ziel ist es, einen Überblick über die pädagogische Forschung zu diesem Thema zu geben und gängige Medienberichte kritisch zu hinterfragen. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte, von okkulten Praktiken bis hin zur „schwarzen Szene“ und dem Satanismus in der Rockmusik.
- Jugendlicher Umgang mit okkulten Praktiken und deren Motive
- Analyse der „schwarzen Szene“ (Gothic-Punks) und ihrer Werte
- Der Einfluss von Rockmusik auf die Wahrnehmung von Satanismus
- Tatsächliche satanistische Praktiken Jugendlicher und deren Beweggründe
- Kritische Auseinandersetzung mit medialen Darstellungen des Phänomens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Wahrheitsgehalt medialer Berichte über jugendlichen Okkultismus und Satanismus. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und kündigt die Auseinandersetzung mit okkulten Praktiken, der „schwarzen Szene“ und dem jugendlichen Satanismus an. Der Fokus liegt auf der kritischen Betrachtung medialer Übertreibungen und der Suche nach den tatsächlichen Motiven hinter dem jugendlichen Interesse an diesen Themen.
Die Okkultwelle unter Jugendlichen - mediales Produkt oder Tatsache?: Dieses Kapitel untersucht die Verbreitung okkulter Praktiken unter Jugendlichen. Es beschreibt gängige Praktiken wie Gläserrücken und Pendeln und analysiert die Motive, die Jugendliche dazu bewegen könnten, sich mit Okkultismus auseinanderzusetzen. Schließlich wird vorsichtig die Frage nach möglichen Gefahren dieser Beschäftigung behandelt, wobei die gängigen, oft übertriebenen Behauptungen kritisch hinterfragt werden.
Die „schwarze Szene“ - zur jugendlichen Subkultur der Gothic-Punks: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Beschreibung der schwarzen Jugendkultur, der Szene der Gothics und Grufties. Es analysiert den Prozess der Sozialisation in diese Subkultur, die vorherrschenden Werte und Normen, den Stil und das Lebensgefühl der Grufties und deren Verhältnis zur Religion. Der Fokus liegt auf einer differenzierten Darstellung, die Missverständnisse und falsche Zuordnungen in der Öffentlichkeit korrigiert.
Geht die Jugend zum Teufel? - Jugendliche und Satanismus: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Thema jugendlicher Satanismus. Es unterscheidet zwischen Satanismus in der Rockmusik und tatsächlichen satanischen Praktiken. Die kirchliche Position zum Thema wird dargestellt, und die Bedeutung satanischer Symbole im Heavy-Rock wird analysiert. Eine Fallstudie illustriert den möglichen Verlauf einer „satanistischen“ Karriere eines Jugendlichen und analysiert die Beweggründe für die Hinwendung zum Satanismus.
Schlüsselwörter
Jugendlicher Okkultismus, Jugendlicher Satanismus, Schwarze Szene, Gothic, Grufties, Rockmusik, Satanische Symbole, Medienberichterstattung, Subkultur, Werte, Normen, Motive, Gefahren.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Jugendlicher Okkultismus und Satanismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Forschungsstand zum Thema Okkultismus und Satanismus im Jugendalter. Sie beleuchtet verschiedene Aspekte, von okkulten Praktiken bis hin zur „schwarzen Szene“ und dem Satanismus in der Rockmusik. Ziel ist ein Überblick über die pädagogische Forschung und eine kritische Hinterfragung gängiger Medienberichte.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den jugendlichen Umgang mit okkulten Praktiken (wie Gläserrücken und Pendeln) und deren Motive. Sie analysiert die „schwarze Szene“ (Gothic-Punks), ihre Werte und Normen, sowie den Stil und das Lebensgefühl der Grufties und deren Verhältnis zur Religion. Weiterhin wird der Einfluss von Rockmusik auf die Wahrnehmung von Satanismus untersucht, tatsächliche satanistische Praktiken Jugendlicher und deren Beweggründe analysiert und eine kritische Auseinandersetzung mit medialen Darstellungen des Phänomens geführt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu okkulten Praktiken unter Jugendlichen, ein Kapitel zur „schwarzen Szene“, ein Kapitel zu jugendlichem Satanismus und einer kurzen Stellungnahme der Verfasserin. Jedes Kapitel analysiert den jeweiligen Aspekt detailliert und kritisch.
Wie wird die „schwarze Szene“ dargestellt?
Das Kapitel zur „schwarzen Szene“ beschreibt detailliert die Gothics und Grufties. Es analysiert den Sozialisationsprozess in diese Subkultur, ihre Werte und Normen, den Stil, das Lebensgefühl und das Verhältnis zur Religion. Der Fokus liegt auf einer differenzierten Darstellung, die Missverständnisse korrigiert.
Wie wird der jugendliche Satanismus behandelt?
Das Kapitel zum jugendlichen Satanismus unterscheidet zwischen Satanismus in der Rockmusik und tatsächlichen satanischen Praktiken. Es analysiert die kirchliche Position, die Bedeutung satanischer Symbole im Heavy-Rock und enthält eine Fallstudie, die den Verlauf einer „satanistischen“ Karriere eines Jugendlichen illustriert und die Beweggründe analysiert.
Wie werden Medienberichte berücksichtigt?
Die Arbeit hinterfragt kritisch gängige Medienberichte über jugendlichen Okkultismus und Satanismus. Der Fokus liegt auf der kritischen Betrachtung medialer Übertreibungen und der Suche nach den tatsächlichen Motiven hinter dem jugendlichen Interesse an diesen Themen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Jugendlicher Okkultismus, Jugendlicher Satanismus, Schwarze Szene, Gothic, Grufties, Rockmusik, Satanische Symbole, Medienberichterstattung, Subkultur, Werte, Normen, Motive, Gefahren.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen Überblick über den Forschungsstand zum Thema zu geben und gängige Medienberichte kritisch zu hinterfragen. Sie untersucht die Motive hinter dem jugendlichen Interesse an Okkultismus und Satanismus und analysiert die verschiedenen Facetten des Phänomens.
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- Tanja Adamus (Author), 2000, Okkultismus und Satanismus im Jugendalter - Eine Skizze zum Forschungsstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/6622