Angesichts einer Rekordarbeitslosigkeit von 5 Millionen Anfang des Jahres 2005 wird deren Bekämpfung als eines der wichtigsten Ziele der Wirtschaftspolitik empfunden. Bei der öffentlichen Diskussion wird dabei immer wieder betont, dass insbesondere der strukturelle Teil der Arbeitslosigkeit sehr hoch sei. Strukturell i.e.S. bezieht sich auf die Anzahl der offener Arbeitsstellen, die aufgrund von „mismatch“ Problemen verbunden mit Informationsdefiziten nicht besetzt werden. Sie ist daher auch mit der friktionellen Komponente der Arbeitslosigkeit verknüpft, die unter Punkt 2.) gesondert analysiert wird. Strukturelle Arbeitslosigkeit i.w.S. ist von vielen weitern verschiedenen Komponenten abhängig, die unter Punkt 3.) genauer analysiert werden, bevor unter 4.) mögliche Lösungsansätze genauer diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Problematik
- Analyse und Ursachen der friktionellen Arbeitslosigkeit in Deutschland
- Die Analyse des Suchverhaltens der Arbeitnehmer
- Die Arbeitgeber als Suchende
- Verbesserung der Vermittlungseffizienz und der Informationssysteme auf dem Arbeitsmarkt zur Verminderung der friktionellen Arbeitslosigkeit
- Verbesserung der Arbeitsmarkttransparenz
- Analyse der strukturellen Arbeitslosigkeit
- Das analytische Rahmenmodell der QERU/NAIRU
- Der strukturalistische Ansatz der Beschäftigungstheorie (SA) nach Phelps
- Einige Bestimmungsfaktoren der QERU
- Kollektive Lohnverhandlungen und Zentralisierungsgrad
- Effiziente Löhne
- Strukturelle Diskrepanzen zwischen Arbeitsangebot und -nachfrage
- Die Wirkung von Schocks auf den Arbeitsmarkt
- Die Verteuerung von Importpreisen - Ölpreisschocks
- Anstieg des weltweiten Realzinsniveaus
- Veränderung der institutionellen Regelungen
- Lösungsansätze zur Verminderung der strukturellen Arbeitslosigkeit
- Verbesserung der beruflichen und regionalen Mobilität
- Arbeitslosenversicherung und Kündigungsschutz
- Abbau der Staatsschulden und Steigerung des Produktivitätswachstums
- Möglichkeiten der Lohnpolitik und Veränderung der Lohnstruktur
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Ursachen und Lösungsansätze für friktionelle und strukturelle Arbeitslosigkeit in Deutschland. Sie analysiert die verschiedenen Faktoren, die zu diesen Arten der Arbeitslosigkeit beitragen, und diskutiert wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit.
- Analyse der friktionellen Arbeitslosigkeit und des Suchverhaltens von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
- Untersuchung des analytischen Rahmens der QERU/NAIRU und des strukturalistischen Ansatzes
- Diskussion der Bestimmungsfaktoren der QERU, wie z.B. Lohnverhandlungen und effiziente Löhne
- Analyse der Auswirkungen von wirtschaftlichen Schocks auf den Arbeitsmarkt
- Bewertung verschiedener Lösungsansätze zur Bekämpfung struktureller Arbeitslosigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung in die Problematik: Die Arbeit beginnt mit der Darstellung der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland Anfang 2005 und betont die Bedeutung der Bekämpfung, insbesondere des strukturellen Teils der Arbeitslosigkeit. Strukturelle Arbeitslosigkeit im engeren Sinne wird als "Mismatch" zwischen offenen Stellen und Arbeitssuchenden aufgrund von Informationsdefiziten definiert und mit der friktionellen Arbeitslosigkeit verknüpft. Strukturelle Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne wird als von vielen weiteren Faktoren abhängig dargestellt, die in den folgenden Kapiteln analysiert werden.
Analyse und Ursachen der friktionellen Arbeitslosigkeit in Deutschland: Dieses Kapitel definiert friktionelle Arbeitslosigkeit als Sucharbeitslosigkeit, die nach Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses entsteht. Der Anteil in Deutschland wird auf 2-3% geschätzt. Die zeitliche Diskrepanz zwischen alter und neuer Stelle wird auf mangelnde Markttransparenz, unvollkommene Informationen und Mobilitätshemmnisse zurückgeführt. Die Analyse des Suchverhaltens der Arbeitnehmer und die Rolle der Arbeitgeber bei der Stellensuche werden angesprochen, wobei die Bedeutung von Suchmodellen und der optimalen Suchdauer hervorgehoben wird.
Analyse der strukturellen Arbeitslosigkeit: Dieses Kapitel analysiert strukturelle Arbeitslosigkeit mithilfe des analytischen Rahmens der QERU/NAIRU und des strukturalistischen Ansatzes nach Phelps. Es untersucht verschiedene Bestimmungsfaktoren der QERU, darunter kollektive Lohnverhandlungen, effiziente Löhne und strukturelle Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage. Die Auswirkungen von wirtschaftlichen Schocks wie Ölpreisschocks, Zinserhöhungen und institutionellen Veränderungen auf den Arbeitsmarkt werden ebenfalls beleuchtet.
Lösungsansätze zur Verminderung der strukturellen Arbeitslosigkeit: Dieses Kapitel diskutiert verschiedene Lösungsansätze zur Reduzierung der strukturellen Arbeitslosigkeit. Es behandelt Maßnahmen zur Verbesserung der beruflichen und regionalen Mobilität, die Rolle der Arbeitslosenversicherung und des Kündigungsschutzes, den Abbau von Staatsschulden und die Steigerung des Produktivitätswachstums sowie Möglichkeiten der Lohnpolitik und der Veränderung der Lohnstruktur.
Schlüsselwörter
Friktionelle Arbeitslosigkeit, strukturelle Arbeitslosigkeit, QERU, NAIRU, Suchverhalten, Arbeitsmarkttransparenz, Lohnpolitik, Produktivitätswachstum, wirtschaftliche Schocks, institutionelle Regelungen, Arbeitslosenversicherung, Kündigungsschutz.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Analyse der Arbeitslosigkeit in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Ursachen und Lösungsansätze für friktionelle und strukturelle Arbeitslosigkeit in Deutschland. Sie analysiert die verschiedenen Faktoren, die zu diesen Arten der Arbeitslosigkeit beitragen, und diskutiert wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Der Fokus liegt auf der Analyse des Suchverhaltens von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, dem analytischen Rahmen der QERU/NAIRU, den Bestimmungsfaktoren der QERU, den Auswirkungen wirtschaftlicher Schocks und der Bewertung verschiedener Lösungsansätze zur Bekämpfung struktureller Arbeitslosigkeit.
Was versteht die Arbeit unter friktioneller Arbeitslosigkeit?
Friktionelle Arbeitslosigkeit wird als Sucharbeitslosigkeit definiert, die nach Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses entsteht. Der Anteil in Deutschland wird auf 2-3% geschätzt. Die zeitliche Diskrepanz zwischen alter und neuer Stelle wird auf mangelnde Markttransparenz, unvollkommene Informationen und Mobilitätshemmnisse zurückgeführt. Die Arbeit analysiert das Suchverhalten der Arbeitnehmer und die Rolle der Arbeitgeber bei der Stellensuche.
Wie wird strukturelle Arbeitslosigkeit in der Arbeit definiert und analysiert?
Strukturelle Arbeitslosigkeit wird im engeren Sinne als "Mismatch" zwischen offenen Stellen und Arbeitssuchenden aufgrund von Informationsdefiziten definiert und mit der friktionellen Arbeitslosigkeit verknüpft. Im weiteren Sinne wird sie als von vielen weiteren Faktoren abhängig dargestellt. Die Analyse erfolgt mithilfe des analytischen Rahmens der QERU/NAIRU und des strukturalistischen Ansatzes nach Phelps. Untersucht werden Bestimmungsfaktoren der QERU wie kollektive Lohnverhandlungen, effiziente Löhne und strukturelle Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage. Die Auswirkungen wirtschaftlicher Schocks (z.B. Ölpreisschocks, Zinserhöhungen, institutionelle Veränderungen) werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Lösungsansätze zur Verminderung der strukturellen Arbeitslosigkeit werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Lösungsansätze, darunter Maßnahmen zur Verbesserung der beruflichen und regionalen Mobilität, die Rolle der Arbeitslosenversicherung und des Kündigungsschutzes, den Abbau von Staatsschulden, die Steigerung des Produktivitätswachstums sowie Möglichkeiten der Lohnpolitik und der Veränderung der Lohnstruktur.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Friktionelle Arbeitslosigkeit, strukturelle Arbeitslosigkeit, QERU, NAIRU, Suchverhalten, Arbeitsmarkttransparenz, Lohnpolitik, Produktivitätswachstum, wirtschaftliche Schocks, institutionelle Regelungen, Arbeitslosenversicherung und Kündigungsschutz.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einführung in die Problematik, Analyse und Ursachen der friktionellen Arbeitslosigkeit in Deutschland, Analyse der strukturellen Arbeitslosigkeit, Lösungsansätze zur Verminderung der strukturellen Arbeitslosigkeit und Abschließende Betrachtung. Jedes Kapitel wird detailliert zusammengefasst.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Zielsetzung ist die Untersuchung der Ursachen und Lösungsansätze für friktionelle und strukturelle Arbeitslosigkeit in Deutschland. Die Arbeit soll ein umfassendes Verständnis der beteiligten Faktoren und wirtschaftspolitischer Maßnahmen liefern.
- Quote paper
- Markus Maisch (Author), 2005, Friktionelle und strukturelle Arbeitslosigkeit - Ursachen und Lösungsansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/66181