Gen 1,1-2,4a - das ist der erste Schöpfungsbericht des Alten Testaments. Zumindest Christen und Juden ist dieser Bericht gemeinsam und es gibt immer noch Auseinandersetzungen um das Verständnis dieses Textes. Die Sekte der Kreationisten will den Schöpfungsbericht wörtlich verstehen. Der moderne, wissenschaftliche Mensch wiederum beäugt ihn, als ein veraltetes, schönes Märchen. Wie steht es nun tatsächlich um den Schöpfungsbericht? Wie kommt es überhaupt zu diesem Text? Wie ist das Sechstagewerk des Schöpfergottes theologisch zu deuten?
Die vorliegende Arbeit versucht mit wissenschaftlichen Methoden etwas genauer an diese Fragestellungen heran zu gehen, um dem interessierten Leser etwas mehr zu bieten als die Meinungen religiöser Extremisten oder wissenschaftsgläubiger Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Schöpfung gestern und Welt heute?
- 2. Die Priesterschrift Gen 1,1–2,4a
- 3. Übersetzung Gen 1,1–2,4a
- 4. Historische Nachforschungen
- 5. Aufbau
- 5.1 Überschrift und Einleitung (Gen 1,1–1,2)
- 5.2 Erstes Schöpfungswerk: Das Licht (Gen 1,3–5)
- 5.3 Zweites Schöpfungswerk: Die Himmelsfeste (Gen 1,6–8)
- 5.4 Drittes Schöpfungswerk: Wasser und Land (Gen 1,9f.)
- 5.5 Viertes Schöpfungswerk: Die Vegetation (Gen 1,11–13)
- 5.6 Fünftes Schöpfungswerk: Die Gestirne (Gen 1, 14–19)
- 5.7 Sechstes Schöpfungswerk: Wasser und Flugtiere (Gen 1,20–23)
- 5.8 Siebentes Schöpfungswerk: Die Landtiere (Gen 1, 24 - 26)
- 5.9 Achtes Schöpfungswerk: Der Mensch (Gen 1,26–31)
- 5.10 Der siebente Tag: Die Ruhe Gottes und Schluss (Gen 2,1-4a)
- 6. Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse und das Schöpfungsgeschehen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Schöpfungsbericht in Genesis 1,1-2,4a im Kontext von moderner Wissenschaft und Theologie. Sie analysiert die priesterschriftliche Darstellung der Schöpfung und vergleicht sie mit wissenschaftlichen Theorien wie der Evolution. Ziel ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten eines Dialogs zwischen Glauben und Wissenschaft aufzuzeigen, ohne den Glauben zu verraten oder die wissenschaftliche Methodik zu ignorieren.
- Der Vergleich zwischen dem Schöpfungsbericht in Genesis und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
- Die Analyse der literarischen und theologischen Eigenheiten der Priesterschrift.
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Bibelauslegung im Kontext von Wissenschaft und Glauben.
- Die Bedeutung der Formelhaftigkeit und Struktur in Genesis 1,1-2,4a.
- Die Frage nach dem Verhältnis von wissenschaftlicher Beschreibung und theologischer Deutung.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Schöpfung gestern und Welt heute?: Dieses Kapitel stellt die zentrale Problematik der Arbeit dar: den scheinbaren Widerspruch zwischen dem alttestamentlichen Schöpfungsbericht und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es thematisiert den Rückzug des Schöpfungsberichts aus der Theologie und Katechese und diskutiert die Notwendigkeit eines ehrlichen und furchtlosen Dialogs zwischen Glauben und Wissenschaft. Die Problematik wird am Beispiel der Präformationstheorie und der epigenetischen Theorie veranschaulicht, um zu zeigen, dass Wissenschaft und Glaube nicht notwendigerweise im Widerspruch stehen, sondern eine komplementäre Beziehung zueinander haben können.
2. Die Priesterschrift Gen 1,1–2,4a: Dieses Kapitel ordnet den Schöpfungsbericht Gen 1,1–2,4a der Priesterschrift zu, beschreibt ihren Entstehungszeitraum (um 550 v. Chr.) und die charakteristischen Merkmale ihres Schreibstils (Formeln, Wiederholungen, Sachlichkeit). Es differenziert zwischen der Priesterschrift und der Jahwistischen Schöpfungserzählung (Gen 2,4b-25), die sich durch einen bildhafteren Stil auszeichnet. Der Fokus liegt auf der Herausstellung des sachlichen und beinahe wissenschaftlichen Charakters der priesterschriftlichen Darstellung im Vergleich zur Jahwistischen.
3. Übersetzung Gen 1,1–2,4a: Dieses Kapitel präsentiert eine Übersetzung des Schöpfungsberichts nach Claus Westermann, welche die Klarheit und Sachlichkeit des Textes hervorhebt. Die Übersetzung dient als Grundlage für die weitere Analyse der Struktur und der theologischen Aussagen des Textes. Die gewählte Übersetzung wird nicht im Detail analysiert, sondern stellt lediglich eine Grundlage der weiteren Argumentation dar.
Schlüsselwörter
Schöpfung, Genesis 1,1-2,4a, Priesterschrift, Jahwist, Bibelauslegung, Wissenschaft, Glaube, Evolution, Präformationstheorie, Epigenetik, Theologie, Exegese, Dialog Glaube und Wissenschaft.
Häufig gestellte Fragen zu: Schöpfungsbericht Gen 1,1-2,4a im Kontext von moderner Wissenschaft und Theologie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Schöpfungsbericht in Genesis 1,1-2,4a im Kontext von moderner Wissenschaft und Theologie. Sie analysiert die priesterschriftliche Darstellung der Schöpfung und vergleicht sie mit wissenschaftlichen Theorien wie der Evolution. Ziel ist der Dialog zwischen Glauben und Wissenschaft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit beinhaltet folgende Kapitel: 1. Schöpfung gestern und Welt heute? (Einführung in die Problematik des scheinbaren Widerspruchs zwischen Schöpfungsbericht und Wissenschaft); 2. Die Priesterschrift Gen 1,1–2,4a (Einordnung des Schöpfungsberichts in die Priesterschrift und Vergleich mit der Jahwistischen Erzählung); 3. Übersetzung Gen 1,1–2,4a (Präsentation einer Übersetzung als Grundlage für die Analyse); 4. Historische Nachforschungen (nicht im Detail beschrieben in der Vorschau); 5. Aufbau (detaillierte Strukturanalyse von Gen 1,1-2,4a); 6. Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse und das Schöpfungsgeschehen (Vergleich zwischen Schöpfungsbericht und modernen Erkenntnissen).
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen und Möglichkeiten eines Dialogs zwischen Glauben und Wissenschaft aufzuzeigen, ohne den Glauben zu verraten oder die wissenschaftliche Methodik zu ignorieren. Es werden der Vergleich zwischen Genesis und wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Analyse der Priesterschrift und die Bibelauslegung im Kontext von Wissenschaft und Glauben untersucht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Wichtige Themen sind der Vergleich zwischen dem Schöpfungsbericht und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Analyse der literarischen und theologischen Eigenheiten der Priesterschrift, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Bibelauslegung im Kontext von Wissenschaft und Glauben, die Bedeutung der Formelhaftigkeit und Struktur in Genesis 1,1-2,4a und das Verhältnis von wissenschaftlicher Beschreibung und theologischer Deutung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schöpfung, Genesis 1,1-2,4a, Priesterschrift, Jahwist, Bibelauslegung, Wissenschaft, Glaube, Evolution, Präformationstheorie, Epigenetik, Theologie, Exegese, Dialog Glaube und Wissenschaft.
Wie wird der scheinbare Widerspruch zwischen Schöpfungsbericht und Wissenschaft behandelt?
Die Arbeit thematisiert den scheinbaren Widerspruch zwischen dem alttestamentlichen Schöpfungsbericht und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie argumentiert, dass Wissenschaft und Glaube nicht notwendigerweise im Widerspruch stehen müssen, sondern eine komplementäre Beziehung zueinander haben können. Beispiele wie die Präformationstheorie und die epigenetische Theorie veranschaulichen dies.
Wie wird die Priesterschrift in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit ordnet den Schöpfungsbericht der Priesterschrift zu und beschreibt ihren Entstehungszeitraum und die charakteristischen Merkmale ihres Schreibstils (Formeln, Wiederholungen, Sachlichkeit). Sie differenziert zwischen der Priesterschrift und der Jahwistischen Schöpfungserzählung und hebt den sachlichen Charakter der priesterschriftlichen Darstellung hervor.
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- Peter Kaimer (Autor:in), 2005, Exegese von Genesis 1,1-2,4a, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/66088