Diese Arbeit hat zum Gegenstand, die konservativen Hauptströmungen in der Weimarer Republik und in der jungen Bundesrepublik nachzuzeichnen. Im Wesentlichen soll ein Bild des Konservatismus entworfen werden, dass die facettenreichen Strömungen skizziert und einzelne, wesentliche Positionen formuliert. Eine historische Monographie kann an dieser Stelle nicht vorgenommen werden. Dies ist zum einen dem Umfang geschuldet, den diese Arbeit einnehmen darf. Zudem soll es vielmehr um den Konservatismus als Gesamtphänomen gehen und weniger etwa um seine parteipolitischen Realisierungen.
Es gilt vielmehr nachzuweisen, ob und in wie weit es Kontinuitätslinien in der Theorie der einflussreichen konservativen Denker gibt, die über die konservative Orientierung, die ihre Bezeichnung als Konservative überhaupt erst rechtfertigt, hinausgeht.
Das Zeitfenster dieser Betrachtung stellt das Ende des ersten Weltkrieges auf der einen Seite und der Historikerstreit auf der anderen Seite dar. Ausgehend von einer Definition, soll im folgenden der Konservatismus in der Weimarer Republik beschrieben werden. Hier ist wichtig zu untersuchen, wer konservativ und was das Besondere des Konservatismus dieser Zeit ist. Welcher Ausgangslage sich die Konservativen nach Ende des zweiten Weltkrieges gegenübersehen und wie sich der Begriff sowohl positiv als auch negativ bestimmen lässt, sind weitere Fragen, auf die ich in dieser Arbeit antworten möchte.
Anschließend gilt es, den Blick auf die Bundesrepublik zu richten. Inwiefern sind die Ausgangslagen nach den Weltkriegen ähnlich, wo unterscheiden sie sich? Welche Interpretation der Geschichte im allgemeinen und des NS-Regimes im Besonderen bietet die konservative Geschichtsphilosophie an? Gibt es Beispiele für die Realisierung von konservativ orientierten Ideen in der BRD, auch wenn es keine relevanten Parteien mehr gibt, die den Begriff im Namen tragen? Und wie schaffen es konservative Denker, den technischen Fortschritt und die veränderten Bedingungen mit der konservativen Haltung zu versöhnen?
Auf diese Fragen soll nun eingegangen werden, bevor ein Fazit die gewonnenen Ergebnisse noch einmal kurz zusammenfasst, und eventuell Probleme nennt, die sich bei der Ausarbeitung ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Konservatismus - Der Versuch einer Definition
- Der Konservatismus im Gegensatz zum Liberalismus
- Konservatismus in der Weimarer Republik
- Elitenkontinuität nach dem Ende des Krieges
- Konservative Parteien der Weimarer Republik
- Der Konservatismus als antidemokratische Kritik
- Kritik des Liberalismus und die Verteidigung des Unpolitischen
- Kritik an Parlamentarismus und Parteienstaat
- Die Konservative Revolution
- Der Konservatismus in der Bundesrepublik
- Konservatismus in der Nachkriegszeit
- Die konservative Geschichtsphilosophie
- Die Soziale Marktwirtschaft
- Die Tendenzwende
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den konservativen Hauptströmungen in der Weimarer Republik und in der jungen Bundesrepublik. Ziel ist es, ein Bild des Konservatismus zu zeichnen, das die facettenreichen Strömungen skizziert und wichtige Positionen formuliert.
- Definition und Entwicklung des Konservatismus
- Der Konservatismus in der Weimarer Republik im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche
- Der Konservatismus in der Bundesrepublik und seine Ausprägungen in der Nachkriegszeit
- Die Auseinandersetzung des Konservatismus mit der modernen Gesellschaft und ihren Entwicklungen
- Kontinuitäten und Brüche in der konservativen Denktradition
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und erläutert die Zielsetzung der Untersuchung. Anschließend wird der Begriff des Konservatismus definiert, indem verschiedene Interpretationsansätze vorgestellt werden. Die Arbeit konzentriert sich dabei insbesondere auf den Gegensatz zwischen Konservatismus und Liberalismus und die Relevanz der Französischen Revolution für die Entstehung des Konservatismus.
Die folgenden Kapitel befassen sich mit dem Konservatismus in der Weimarer Republik. Hier wird auf die Elitenkontinuität nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, die konservativen Parteien dieser Zeit sowie die antidemokratische Kritik des Konservatismus eingegangen. Die Arbeit behandelt auch die Kritik des Konservatismus am Liberalismus, die Verteidigung des Unpolitischen sowie die Kritik an Parlamentarismus und Parteienstaat. Schließlich wird die "Konservative Revolution" betrachtet.
Im letzten Kapitel werden der Konservatismus in der Bundesrepublik und seine Ausprägungen in der Nachkriegszeit analysiert. Die Arbeit beleuchtet die konservative Geschichtsphilosophie, die Soziale Marktwirtschaft und die "Tendenzwende".
Schlüsselwörter
Konservatismus, Weimarer Republik, Bundesrepublik Deutschland, Liberalismus, Aufklärung, Französische Revolution, antidemokratische Kritik, Elitenkontinuität, konservative Parteien, Konservative Revolution, Nachkriegszeit, konservative Geschichtsphilosophie, Soziale Marktwirtschaft, Tendenzwende.
- Quote paper
- Philipp Farwick (Author), 2006, Der Konservatismus in der Weimarer Republik und in der jungen BRD, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/66007