Fragt man jemanden, was er unter dem Begriff „die wilden 60er“ versteht, fallen Schlagwörter wie „Hippies“ und „Drogen“, „sexuelle Revolution“, „Beat“ und „Popkultur“. Doch zunächst waren die 60er Jahre gar nicht so wild, sondern hatten auch ganz andere Facetten. So konnten sich Mädchen für ihre Zukunft nichts Schöneres vorstellen als eine Familie zu gründen, für Männer hingegen wurde das Auto zum wichtigsten Statussymbol. Erst im Laufe dieses an Veränderungen so reichen Jahrzehnts wurden sowohl politische als auch gesellschaftliche Konventionen hinterfragt und aufgesprengt. Diese Bestrebungen, die bestehenden Verhältnisse zu verändern, fanden ihren Ausdruck vor allem in den Studentenbewegungen, die in der so genannten „68er-Bewegung“ gipfelte. In einem Artikel des Spiegels heißt es hierzu: „Am Ende der sechziger Jahre gehen weltweit Studenten auf die Barrikaden. Sie kämpfen gegen den Krieg in Vietnam und gegen den "Muff von 1000 Jahren", für eine reformierte Universität und für Emanzipation überall in der Gesellschaft. (http://www.spiegel.de/spiegel/ 0,1518,14878,00.html) Doch woher kam dieses plötzliche Aufbegehren? Und wie kam es zu diesen studentischen Bewegungen, die nicht nur deutschland- sondern sogar weltweit Aufsehen erregten? Was waren die Gründe, was die Voraussetzungen, was wollte man damit erreichen und was erreichte man letzten Endes tatsächlich?Dies alles sind Fragen, denen auch Eric Hobsbawm in seinem Rückblick auf die Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts nachgeht. Im zehnten Kapitel mit dem Titel „Die soziale Revolution 1945 - 1990“ in seinem Werk „Das Zeitalter der Extreme“ widmet er sich unter anderem jenen studentischen Bewegungen, ihren Ursprüngen und ihren Auswirkungen. Ziel dieser Hausarbeit soll es sein, anhand Hobsbawms Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts einen Blick auf die Studentenbewegungen der 60er Jahre zu werfen. Hierbei sollen einleitend historische Ursachen und Entwicklungen aufgeführt werden, um im Anschluss daran Hobsbawms Sicht der Dinge zu betrachten. Um jedoch nicht nur seine Sicht auf die Geschichte der „wilden 60er“ zu verfolgen, sollen weitere Autoren hinzugezogen werden und ihre Ergebnisse mit denen Hobsbawms verglichen werden, um herauszufinden, ob sie seine Meinung teilen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschichtlicher Hintergrund
- 3. Die Studentenbewegungen der 60er in der Literatur
- 3.1 Eric Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme
- 3.2 Gerd Langguth: Mythos `68
- 3.3 Lothar Voigt: Aktivismus und Rigorismus
- 3.4 Wolfgang Kraushaar: 1968 als Mythos, Chiffre und Zäsur
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Studentenbewegungen der 1960er Jahre im Kontext der globalen Geschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere durch die Perspektive von Eric Hobsbawm. Ziel ist es, die historischen Ursachen und Entwicklungen dieser Bewegungen zu beleuchten und Hobsbawms Analyse mit der anderer Autoren zu vergleichen.
- Historische Ursachen der Studentenbewegung der 60er Jahre
- Analyse der Studentenbewegung durch verschiedene Autoren
- Vergleichende Betrachtung verschiedener Perspektiven auf die "68er-Bewegung"
- Die Rolle des Vietnamkriegs und die politische Situation in Westdeutschland
- Die Auswirkungen der Studentenbewegung auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Studentenbewegungen der 1960er Jahre ein und stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen, Voraussetzungen, Zielen und Ergebnissen dieser weltweiten Protestbewegung. Sie verortet die "wilden 60er" im Kontext gesellschaftlicher und politischer Veränderungen und benennt Eric Hobsbawms Werk "Das Zeitalter der Extreme" als zentralen Bezugspunkt der Analyse. Die Einleitung umreißt den methodischen Ansatz der Arbeit: eine vergleichende Betrachtung von Hobsbawms Sichtweise mit der anderer Autoren.
2. Geschichtlicher Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet den geschichtlichen Kontext der Studentenbewegung. Es beschreibt die verschiedenen Strömungen, die sich seit Mitte der 1960er Jahre gegen die bestehenden Verhältnisse in Politik, Gesellschaft und Kultur richteten. Es werden Vorläuferbewegungen in verschiedenen Ländern (Warschau, Prag, Rom, Berkeley, Paris) erwähnt, darunter die US-Bürgerrechtsbewegung und die Bewegung gegen den Vietnamkrieg. Das Kapitel betont die zahlreichen Forderungen der Studenten, von der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit bis zur umfassenden gesellschaftlichen Reform, und analysiert den Einfluss des Vietnamkriegs und die schwierige Situation an den deutschen Hochschulen als wichtige Auslöser des Protests. Die Bildung der Großen Koalition und die daraus resultierende Sorge um den Fortbestand der jungen deutschen Demokratie werden als weitere wesentliche Faktoren dargestellt. Der Kapitel beschreibt auch die Protestformen, von "Sit-ins" bis hin zu Demonstrationen, und die negative Berichterstattung der Springer-Presse, die die Situation weiter verschärfte.
Schlüsselwörter
Studentenbewegung, 68er-Bewegung, Vietnamkrieg, Hochschulreform, Große Koalition, APO (Außerparlamentarische Opposition), Eric Hobsbawm, Gesellschaftliche Veränderungen, Politische Proteste, Westdeutschland, Marxismus.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Studentenbewegungen der 1960er Jahre
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Studentenbewegungen der 1960er Jahre im Kontext der globalen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse von Eric Hobsbawms Werk "Das Zeitalter der Extreme" und einem Vergleich seiner Perspektive mit anderen Autoren.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historischen Ursachen und Entwicklungen der Studentenbewegungen, analysiert verschiedene Autorenperspektiven auf die "68er-Bewegung", vergleicht diese Perspektiven, untersucht die Rolle des Vietnamkriegs und die politische Situation in Westdeutschland, und beleuchtet die Auswirkungen der Studentenbewegung auf die Gesellschaft.
Welche Autoren werden im Detail behandelt?
Die Hausarbeit analysiert neben Eric Hobsbawm ("Das Zeitalter der Extreme") auch die Werke von Gerd Langguth ("Mythos `68"), Lothar Voigt ("Aktivismus und Rigorismus") und Wolfgang Kraushaar ("1968 als Mythos, Chiffre und Zäsur").
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum geschichtlichen Hintergrund, ein Kapitel zur Analyse der Studentenbewegungen anhand der genannten Autoren und eine Zusammenfassung. Das Inhaltsverzeichnis enthält detaillierte Unterpunkte.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen vergleichenden Ansatz, indem sie Hobsbawms Analyse mit der anderer Autoren vergleicht und verschiedene Perspektiven auf die Studentenbewegung gegenüberstellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Studentenbewegung, 68er-Bewegung, Vietnamkrieg, Hochschulreform, Große Koalition, APO (Außerparlamentarische Opposition), Eric Hobsbawm, Gesellschaftliche Veränderungen, Politische Proteste, Westdeutschland, Marxismus.
Welche konkreten Aspekte des geschichtlichen Hintergrunds werden beleuchtet?
Das Kapitel zum geschichtlichen Hintergrund beschreibt verschiedene Strömungen der Protestbewegung, Vorläuferbewegungen in verschiedenen Ländern (Warschau, Prag, Rom, Berkeley, Paris), die US-Bürgerrechtsbewegung, die Bewegung gegen den Vietnamkrieg, die Forderungen der Studenten, den Einfluss des Vietnamkriegs, die Situation an deutschen Hochschulen, die Große Koalition und die Berichterstattung der Springer-Presse.
Was ist das zentrale Ziel der Arbeit?
Das zentrale Ziel ist es, die historischen Ursachen und Entwicklungen der Studentenbewegungen der 1960er Jahre zu beleuchten und die Analyse von Eric Hobsbawm mit anderen Perspektiven zu vergleichen.
- Quote paper
- Maja Roseck (Author), 2005, Die Studentenbewegungen der 60er Jahre, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/64924