1.Einführung
„Wenn wir den Gefühlszustand eines Menschen erschließen wollen, ist unsere wohl wichtigste Informationsquelle der Gesichtsausdruck.“
Wir interagieren Tag für Tag mit unseren Mitmenschen. Hauptsächlich, so denken wir, tun wir dies über unsere Sprache. Sicher, die Sprache nimmt einen wichtigen Teil unserer täglichen Kommunikation ein. Aber eben nur einen „Teil“.
Wie man sehen wird, senden wir parallel zur Sprache ständig Signale an unser Gegenüber die Gefühle, Stimmungen und Reaktionen auf bestimmte Situationen mitteilen. Das oben angeführte Zitat von FORGAS ist in diesem Zusammenhang sehr eindrücklich. Wie oft stellen wir uns die Frage was wohl mit unserem Gegenüber los ist, ohne dass derjenige überhaupt irgendetwas sagt. Allein durch das Betrachten, nehmen wir Eindrücke von Personen wahr und interpretieren deren momentane Gefühle, Einstellungen und Emotionen. Wenn es darum geht diese unterbewussten Dinge an unseren Gesprächspartner zu übermitteln, scheint die Sprache allein wohl nicht in der Lage zu sein dies zu leisten. An dieser Stelle kommen die Emotionen ins Spiel.
Der erste Teil dieser Arbeit, widmet sich genau diesem Thema der Emotionen.
Wir interagieren aber nicht nur im realen Leben mit unseren Mitmenschen. Immer wichtiger, vor allem unter Jugendlichen, ist heutzutage die Kommunikation über das Internet. Ein Internetzugang zählt heute schon fast zum Standard in den deutschen Haushalten. So verwundert es nicht, dass auch die Möglichkeiten sich im „World Wide Web“ auszutauschen, immer vielseitiger werden. Diese Arbeit wird sich unter anderem mit der Frage beschäftigen wie es möglich ist, in dieser immer wichtiger werdenden Kommunikationsform, emotionale Zustände an den Interaktionspartner zu übermitteln. Viele Freundschaften entstammen sogar diesem Medium und da stellt sich doch unweigerlich die Frage nach Unterschieden, verglichen mit der realen sozialen Interaktion im wirklichen Leben.
1.1 Problemstellung
Das zentrale Problem, welches in dieser Arbeit zu erörtern ist, wäre die Frage nach genau dieser Vergleichbarkeit der realen sozialen Interaktion und der Internet Interaktion, vor dem Hintergrund der verschiedenen Möglichkeiten Emotionen zu übertragen. Hauptsächlich wird untersucht, was Emotionen für eine Rolle in der realen sozialen Interaktion spielen, um dann zu diskutieren ob und inwieweit diese auch im Kontext Internet Anwendung finden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Problemhintergrund
- 2. Die Emotionen
- 2.1 Einführung
- 2.2 Definition
- 2.3 Ausdruck und Wahrnehmung von Emotionen
- 2.3.1 Ausdrucksformen von Emotionen als Teil sozialer Interaktion
- 2.3.2 Wahrnehmung von Emotionen
- 2.4 Funktion der Emotionen als Teil nonverbaler Kommunikation
- 2.5 Zusammenfassung vorläufiger Ergebnisse
- 3. Die textbasierte Internetkommunikation, Defizite und Möglichkeiten
- 3.1 Einführung
- 3.2 Die textbasierte Internetkommunikation
- 3.2.1 Begriffsbestimmung
- 3.2.2 Die zeitgleiche textbasierte Internetkommunikation
- 3.3 Das Defizit textbasierter Internetkommunikation
- 3.4 Die Möglichkeiten textbasierter Internetkommunikation
- 3.4.1 Arten der Emotionsübertragung
- 3.4.1.1 Emoticons/Smileys
- 3.4.1.2 Soundwörter
- 3.4.1.3 Aktionswörter
- 3.4.1.4 Disclaimer
- 3.4.2 Die Kompensation anhand des Modells der sozialen Informationsverarbeitung
- 3.5 Zusammenfassung vorläufiger Ergebnisse
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Übertragung von Emotionen in der textbasierten Internetkommunikation im Vergleich zur realen sozialen Interaktion. Das Hauptziel ist es, die Möglichkeiten und Defizite der Emotionsübertragung im digitalen Kontext zu beleuchten und die Rolle von Emotionen in beiden Kommunikationsformen zu vergleichen.
- Die Definition und Bedeutung von Emotionen
- Der Ausdruck und die Wahrnehmung von Emotionen in der realen Kommunikation
- Die Möglichkeiten und Grenzen der Emotionsübertragung in der textbasierten Internetkommunikation
- Kompensationsmechanismen für den Mangel an nonverbaler Kommunikation im Internet
- Vergleich der realen und virtuellen sozialen Interaktion hinsichtlich Emotionsübertragung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Vergleichbarkeit der Emotionsübertragung in realer und textbasierter Internetkommunikation. Es betont die Bedeutung nonverbaler Kommunikation und den zunehmenden Stellenwert der Internetkommunikation, insbesondere unter Jugendlichen. Die Problemstellung wird klar umrissen: der Vergleich der Emotionsübertragung in beiden Kommunikationsformen.
2. Die Emotionen: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem komplexen Begriff "Emotion". Es präsentiert verschiedene Definitionen von bedeutenden Wissenschaftlern wie Watson, James, Schachter und Weiner, um ein differenziertes Verständnis von Emotionen als Erlebenszustand, körperliche Reaktion und kognitiver Bewertung zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der multidimensionalen Natur von Emotionen, die sowohl physiologische, kognitive als auch verhaltensbezogene Komponenten umfasst. Die Kapitel dient als Grundlage für die spätere Analyse der Emotionsübertragung in der Internetkommunikation.
3. Die textbasierte Internetkommunikation, Defizite und Möglichkeiten: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die textbasierte Internetkommunikation, definiert den Begriff und untersucht die Herausforderungen und Chancen der Emotionsübertragung in diesem Kontext. Es werden Defizite durch den Mangel an nonverbalen Hinweisreizen aufgezeigt, aber auch Möglichkeiten wie Emoticons, Soundwörter und Aktionswörter zur Kompensation dieser Defizite diskutiert. Das Kapitel analysiert die Strategien, die Nutzer einsetzen, um trotz der eingeschränkten Möglichkeiten emotionale Botschaften zu vermitteln, und bezieht das Modell der sozialen Informationsverarbeitung mit ein.
Schlüsselwörter
Emotionen, Internetkommunikation, textbasierte Kommunikation, nonverbale Kommunikation, Emotionsübertragung, soziale Interaktion, Emoticons, Smileys, Kompensation, soziale Informationsverarbeitung, Vergleich, Defizite, Möglichkeiten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Emotionsübertragung in der textbasierten Internetkommunikation
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Übertragung von Emotionen in der textbasierten Internetkommunikation im Vergleich zur realen sozialen Interaktion. Sie beleuchtet die Möglichkeiten und Defizite der Emotionsübertragung im digitalen Kontext und vergleicht die Rolle von Emotionen in beiden Kommunikationsformen.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Bedeutung von Emotionen, den Ausdruck und die Wahrnehmung von Emotionen in der realen Kommunikation, die Möglichkeiten und Grenzen der Emotionsübertragung in der textbasierten Internetkommunikation, Kompensationsmechanismen für den Mangel an nonverbaler Kommunikation im Internet und einen Vergleich der realen und virtuellen sozialen Interaktion hinsichtlich Emotionsübertragung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Eine Einführung, ein Kapitel zu den Emotionen selbst, ein Kapitel zur textbasierten Internetkommunikation mit ihren Defiziten und Möglichkeiten und schließlich ein Schlusskapitel. Jedes Kapitel wird durch eine Zusammenfassung der Ergebnisse ergänzt.
Wie werden Emotionen in der textbasierten Internetkommunikation dargestellt?
Die Arbeit analysiert verschiedene Strategien zur Emotionsübertragung in der textbasierten Kommunikation, darunter Emoticons, Soundwörter, Aktionswörter und Disclaimer. Sie untersucht, wie Nutzer trotz des Mangels an nonverbalen Hinweisreizen emotionale Botschaften vermitteln.
Welche Rolle spielt die nonverbale Kommunikation?
Nonverbale Kommunikation spielt eine zentrale Rolle im Vergleich zwischen realer und textbasierter Kommunikation. Die Arbeit hebt den Mangel an nonverbalen Hinweisreizen in der textbasierten Kommunikation hervor und analysiert, wie dieser Mangel durch verschiedene Kompensationsmechanismen ausgeglichen wird.
Welches Modell wird zur Erklärung der Kompensation herangezogen?
Das Modell der sozialen Informationsverarbeitung wird herangezogen, um die Kompensationsstrategien der Nutzer in der textbasierten Internetkommunikation zu erklären.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Emotionen, Internetkommunikation, textbasierte Kommunikation, nonverbale Kommunikation, Emotionsübertragung, soziale Interaktion, Emoticons, Smileys, Kompensation, soziale Informationsverarbeitung, Vergleich, Defizite, Möglichkeiten.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie vergleichbar ist die Emotionsübertragung in realer und textbasierter Internetkommunikation?
- Quote paper
- Timo Vollmer (Author), 2006, Kommunikation und Internet - Die Möglichkeiten der textbasierten Internetkommunikation Emotionen zu übertragen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/64846