"Jesus im Koran" untersucht Aussagen des Koran, der heiligen Schrift der Muslime, über Jesus, den Religionsstifter und Herrn der Christen. Der Koran bezieht sich in 93 Versen auf ihn (dort in der Schreibweise „Isa“). Dieses Häufigkeit, die ohne Parallelen in anderen Religionen ist, mag daher rühren, dass der Islam aus judenchristlichen Gruppierungen hervorgegangen ist. Noch der Kirchenvater Johann Damascenus (gestorben 750) betrachtete den Islam als christliche Ketzerei. So kann der christlich-islamische Dialog „von beiden Seiten her auf der Basis der jeweiligen Heiligen Schrift“ geschehen bzw. ist schon durch die Abfassung des Koran in Gang gesetzt.
Die Gliederung der Arbeit erfolgt chronologisch am Leben Jesu entlang: Geburt (Kap. 2), irdisches Wirken (Kap. 3), Tod und Auferstehung (Kap. 4). Dazu kommen ein Kapitel (5) über die Trinität, da dieses Thema im Koran dezidiert polemisch behandelt wird, und (quasi als Zusammenfassung) ein Kapitel (6), das versucht, den Ertrag darzustellen, den ein Christ aus der Koranlektüre ziehen kann – sofern ein solcher erkennbar sein wird. Dabei wird immer direkt zu den Aussagen des Koran über Jesus, sein Leben, seine Lehre und sein Wirken aus christlicher (neutestamentlicher oder dogmatischer) Perspektive Stellung bezogen.
Es soll gleich vorausgeschickt werden, dass ich es nicht für falsch halte, den Koran auf seine „Fehler“ hin zu untersuchen. Wenn wir die Maßstäbe einer historisch-kritischen Exegese an unsere eigene Heilige Schrift legen, halte ich es sogar für geboten, den Koran genauso zu betrachten. Dabei kommt zwangsläufig der mehr als 500 Jahre jüngeren Schrift der geringere historische Authentizitätsanspruch zu, worauf ich an späterer Stelle noch gelegentlich zurückkomme. Diese Problematik ist in der zeitgenössischen Theologie nicht unumstritten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kindheitsgeschichten
- Mariae Verkündigung
- Jesu Geburt
- Jesu Wirken und Lehre
- Jesus, der Wundertüter
- Jesus, der Prophet und Lehrer
- Jesus kündigt Mohammed an
- Tod und Auferstehung
- Der Koran und das Kreuz
- Auferstehung Jesu im Koran?
- Trinität
- Das trinitarische Dogma im Christentum
- Ablehnung der Trinität im Koran
- Zusammenfassung: Können Christen etwas aus dem Jesusbild des Koran lernen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung Jesu im Koran, insbesondere im Hinblick auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit der neutestamentlichen Überlieferung. Die Zielsetzung besteht darin, einen vergleichenden Einblick in das Jesusbild des Korans aus christlicher Perspektive zu geben und die Relevanz dieser Darstellung für den christlich-islamischen Dialog zu beleuchten.
- Das Jesusbild im Koran im Vergleich zum Neuen Testament
- Die Darstellung von Jesu Geburt und Kindheit im Koran
- Jesu Wirken und Lehre aus koranischer Sicht
- Die koranische Behandlung der Trinität
- Potentiale des christlich-islamischen Dialogs auf Basis des Koran-Jesusbildes
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit. Sie betont die hohe Anzahl von Koranversen, die sich auf Jesus beziehen, und den daraus resultierenden Bezug zum judenchristlichen Kontext des Islam. Die Arbeit folgt einer chronologischen Struktur, die sich am Leben Jesu orientiert, und beinhaltet ein separates Kapitel zur Trinitätslehre aufgrund ihrer polemischen Behandlung im Koran. Schließlich wird ein Kapitel der Frage gewidmet, welchen Nutzen Christen aus dem Koran-Jesusbild ziehen können. Die Autorin/der Autor vertritt dabei die Position, dass eine historisch-kritische Betrachtung des Korans legitim und notwendig ist, wobei die jüngere Entstehung des Korans im Vergleich zum Neuen Testament berücksichtigt wird. Diese Position wird im Kontext zeitgenössischer theologischer Debatten um die "interpretatio islamica" eingeordnet.
Kindheitsgeschichten: Dieses Kapitel vergleicht die koranischen Erzählungen von der Verkündigung und Geburt Jesu mit den neutestamentlichen Berichten. Der Koran konzentriert sich dabei auf die lukanische Überlieferung, lässt Josef und Orte wie Nazareth und Bethlehem aus und zeigt unterschiedliche Erzählvarianten in verschiedenen Sure. Die drei Verkündigungsgeschichten (Lk 1, Sure 19, Sure 3) werden verglichen und hinsichtlich der unterschiedlichen Akzentsetzungen im Verhältnis Gott-Jesus analysiert. Der Koran betont die "reine Geschöpflichkeit" Jesu und sieht Parallelen zwischen Jesus und Adam, im Gegensatz zur neutestamentlichen Sicht, insbesondere in Paulus' Ausführungen zu Adam und Jesus.
Jesu Wirken und Lehre: (Es fehlt der Text zu diesem Kapitel in der Vorlage)
Tod und Auferstehung: (Es fehlt der Text zu diesem Kapitel in der Vorlage)
Trinität: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung und Ablehnung der Trinität im Koran. Es vergleicht das trinitarische Dogma des Christentums mit der koranischen Perspektive und analysiert die spezifische Argumentation des Korans in Bezug auf die göttliche Einheit. (Detailliertere Informationen fehlen in der Vorlage.)
Schlüsselwörter
Jesus, Koran, Isa, Christentum, Islam, Trinität, Maria, Geburt Jesu, Verkündigung, neues Testament, historisch-kritische Exegese, christlich-islamischer Dialog, vergleichende Religionswissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Koran-Jesusbild
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung Jesu im Koran und vergleicht sie mit der neutestamentlichen Überlieferung. Sie untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Darstellungen, beleuchtet die Relevanz des Koran-Jesusbildes für den christlich-islamischen Dialog und geht der Frage nach, was Christen aus dieser Darstellung lernen können. Die Arbeit folgt einer chronologischen Struktur, beginnend mit den Kindheitsgeschichten Jesu und endend mit einer Analyse der Trinitätslehre.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Das Jesusbild im Koran im Vergleich zum Neuen Testament; die Darstellung von Jesu Geburt und Kindheit; Jesu Wirken und Lehre aus koranischer Sicht; die koranische Behandlung der Trinität; Potentiale des christlich-islamischen Dialogs basierend auf dem Koran-Jesusbild; eine historisch-kritische Betrachtung des Korans im Kontext zeitgenössischer theologischer Debatten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Kindheitsgeschichten (Mariae Verkündigung und Jesu Geburt), Jesu Wirken und Lehre, Tod und Auferstehung Jesu, Trinität, Zusammenfassung: Können Christen etwas aus dem Jesusbild des Koran lernen?
Wie werden die Kindheitsgeschichten Jesu im Koran behandelt?
Das Kapitel "Kindheitsgeschichten" vergleicht die koranischen Erzählungen von der Verkündigung und Geburt Jesu mit den neutestamentlichen Berichten. Es wird deutlich, dass der Koran sich auf die lukanische Überlieferung konzentriert, aber Josef, Nazareth und Bethlehem auslässt und unterschiedliche Erzählvarianten in verschiedenen Sure aufweist. Der Koran betont die "reine Geschöpflichkeit" Jesu und sieht Parallelen zwischen Jesus und Adam, im Gegensatz zur neutestamentlichen Sicht.
Wie wird die Trinität im Koran dargestellt?
Das Kapitel "Trinität" befasst sich mit der Darstellung und Ablehnung der Trinität im Koran. Es vergleicht das trinitarische Dogma des Christentums mit der koranischen Perspektive und analysiert die spezifische Argumentation des Korans in Bezug auf die göttliche Einheit. Es wird auf die unterschiedlichen Akzentsetzungen im Verhältnis Gott-Jesus eingegangen.
Welche Methode wird in dieser Arbeit angewendet?
Die Arbeit folgt einem vergleichenden Ansatz, der die koranische Darstellung Jesu mit der neutestamentlichen Überlieferung konfrontiert. Sie verwendet eine historisch-kritische Methode, wobei die jüngere Entstehung des Korans im Vergleich zum Neuen Testament berücksichtigt wird. Die Arbeit wird im Kontext zeitgenössischer theologischer Debatten um die "interpretatio islamica" eingeordnet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die Schlüsselwörter umfassen: Jesus, Koran, Isa, Christentum, Islam, Trinität, Maria, Geburt Jesu, Verkündigung, Neues Testament, historisch-kritische Exegese, christlich-islamischer Dialog, vergleichende Religionswissenschaft.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass ein Vergleich des Koran-Jesusbildes mit dem neutestamentlichen Jesusbild wertvolle Einblicke für den christlich-islamischen Dialog bietet. Die genauen Schlussfolgerungen hinsichtlich dessen, was Christen aus dem Koran-Jesusbild lernen können, sind aufgrund fehlender Textpassagen in der Vorlage nicht vollständig darstellbar.
- Arbeit zitieren
- Christian Deuper (Autor:in), 2006, Jesus im Koran, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/63824