In Deutschland ist mittlerweile die Mehrzahl der Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Durch die zunehmende Entfernung vom produzierenden Sektor ist das Ergebnis der Arbeit oft physisch nicht mehr sichtbar und deswegen häufig auch nur schwer bewert- und vergleichbar geworden. Eine Möglichkeit, Leistung und Arbeitsergebnisse wieder objektiv bewertbar zu machen, ist die Einführung eines variablen Vergütungssystems auf Basis von individuellen Zielvereinbarungen.
Bis heute nutzen jedoch die wenigsten Unternehmen in Deutschland die Chancen und Vorteile, die eine erfolgs- und leistungsorientierte und damit variable Vergütung mit sich bringt. Ein Grund dafür sind sicherlich die Tarifverträge, die mit ihren oft starren und sehr detaillierten Regelungen nicht auf die spezifischen Belange der einzelnen Unternehmen eingehen. Die Öffnung hin zu einer flexibleren Vergütung, wie sie im öffentlichen Dienst durch den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) bereits vollzogen wurde, könnte jedoch als Signal gedeutet werden, dass die Tarifverträge den Unternehmen zukünftig in dieser Hinsicht mehr Spielraum gewähren werden.
Die Unternehmen müssen schnell, flexibel und effizient auf Veränderungen am Markt reagieren können, um sich eine gute Position im internationalen Wettbewerb zu sichern. Entsprechend effizient und schnell muss auch das Vergütungssystem sein, das die zunehmende Anforderung und Flexibilität, die von den Mitarbeitern verlangt werden, honoriert. Dazu gehört, dass die Vergütung nicht nur die reine Anwesenheitszeit im Unternehmen entlohnt, sondern vielmehr den individuellen Arbeitseinsatz und die daraus resultierenden Ergebnisse belohnt.
Im Allgemeinen sind variable Entlohnungsformen immer mit individuellen Zielvereinbarungen verbunden. Diese stellen ein erfolgreiches Mittel zur internen Kommunikation der Unternehmensziele dar und damit zur Erhöhung der Transparenz. Außerdem ermöglichen Zielvereinbarungen es den Führungskräften, den Arbeitseinsatz der Mitarbeiter optimal zu steuern. Gleichzeitig geben sie jedoch auch den Mitarbeitern die Chance eigenverantwortlich und unternehmerisch zu agieren. Dies sichert den Erfolg des Unternehmens und hat mittel- bis langfristig sogar zur Folge, dass das Unternehmen erfolgreicher ist, da durch die aktive Miteinbindung der Mitarbeiter weniger Ressourcen verschwendet werden und die Mitarbeiter insgesamt zufriedener und engagierter sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Definition von Dienstleistung
- 2.2 Vergütung
- 2.2.1 Fixe Vergütung
- 2.2.2 Variable Vergütung
- 2.3 Management by Objectives
- 2.4 Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Variable Vergütung
- 3.1 Ausgangssituation
- 3.2 Leistungsorientierte Vergütung
- 3.2.1 Bedeutung von Zielvereinbarungen
- 3.2.2 Zielvereinbarungen
- 3.2.3 Zielüberprüfung und Zielbewertung
- 3.2.4 Beurteilungsgespräch
- 3.3 Erfolgsorientierte Vergütung
- 3.3.1 Ziel- und Messgrößen
- 3.3.2 Verknüpfung der Zielerreichung mit variabler Vergütung
- 3.4 Expertengespräch
- 3.5 Zusammenfassung
- 4. Erfolgs- und leistungsorientierte Vergütung in der Praxis
- 4.1 Möglichkeiten
- 4.2 Grenzen
- 4.3 Konzept zur Implementierung variabler Vergütung exemplarisch dargestellt an der Messe Stuttgart
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Möglichkeiten und Grenzen der erfolgs- und leistungsorientierten Entlohnung, insbesondere im Kontext variabler Vergütung. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Anwendung und die Herausforderungen dieser Vergütungsmodelle zu entwickeln und ein praxisrelevantes Konzept vorzustellen.
- Definition und Abgrenzung verschiedener Vergütungsmodelle
- Analyse leistungs- und erfolgsorientierter Vergütungssysteme
- Bewertung der praktischen Umsetzung und der damit verbundenen Herausforderungen
- Entwicklung eines Implementierungskonzepts für variable Vergütung
- Fallstudie: Anwendung auf die Messe Stuttgart
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der variablen Vergütung ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext von Dienstleistungsbereichen und benennt die Forschungsfragen, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit effizienter Anreizsysteme im modernen Arbeitsumfeld.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Untersuchung variabler Vergütungssysteme. Es definiert den Begriff "Dienstleistung" im Kontext des Themas und erläutert die verschiedenen Arten der Vergütung, mit besonderem Fokus auf die fixe und die variable Komponente. Management by Objectives (MBO) wird als relevantes Konzept für die Gestaltung leistungsorientierter Vergütung vorgestellt, und der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst dient als Beispiel für bestehende Vergütungsregelungen. Der Abschnitt liefert eine systematische Darstellung der relevanten Theorien und Konzepte.
3. Variable Vergütung: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den verschiedenen Aspekten der variablen Vergütung. Es beschreibt die Ausgangssituation und analysiert sowohl leistungs- als auch erfolgsorientierte Vergütungssysteme. Der Abschnitt geht detailliert auf die Bedeutung von Zielvereinbarungen, ihre Umsetzung, Überprüfung und Bewertung ein, inklusive der Rolle von Beurteilungsgesprächen. Ein Expertengespräch liefert zusätzliche Einblicke in die praktische Anwendung. Der Fokus liegt auf der Verbindung von individuellen Leistungen und Unternehmenszielen.
4. Erfolgs- und leistungsorientierte Vergütung in der Praxis: Das Kapitel analysiert die Möglichkeiten und Grenzen erfolgs- und leistungsorientierter Vergütung in der Praxis. Es werden sowohl positive Aspekte wie höhere Motivation und gesteigerte Produktivität als auch Herausforderungen wie der Messbarkeit von Leistungen und die potenzielle Ungleichbehandlung von Mitarbeitern beleuchtet. Als praxisrelevantes Beispiel wird ein Konzept zur Implementierung variabler Vergütung an der Messe Stuttgart vorgestellt, welches die spezifischen Herausforderungen dieses Unternehmens berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Variable Vergütung, Leistungsorientierte Vergütung, Erfolgsorientierte Vergütung, Zielvereinbarungen, Management by Objectives (MBO), Tarifvertrag, Dienstleistung, Motivation, Unternehmenserfolg, Messbarkeit, Implementierung, Messe Stuttgart.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Variable Vergütung
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht die Möglichkeiten und Grenzen erfolgs- und leistungsorientierter Vergütung, insbesondere im Kontext der variablen Vergütung. Sie zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis für die Anwendung und Herausforderungen dieser Vergütungsmodelle zu entwickeln und ein praxisrelevantes Konzept vorzustellen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte der variablen Vergütung, darunter die Definition und Abgrenzung verschiedener Vergütungsmodelle, die Analyse leistungs- und erfolgsorientierter Systeme, die Bewertung der praktischen Umsetzung und Herausforderungen, die Entwicklung eines Implementierungskonzepts und eine Fallstudie zur Anwendung auf die Messe Stuttgart. Theoretische Grundlagen wie Management by Objectives (MBO) und der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst werden ebenfalls betrachtet.
Welche Arten von Vergütung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht sowohl fixe als auch variable Vergütung, mit einem Schwerpunkt auf leistungs- und erfolgsorientierten Vergütungssystemen. Im Detail werden Zielvereinbarungen, deren Umsetzung, Überprüfung und Bewertung sowie die Rolle von Beurteilungsgesprächen analysiert.
Welche Rolle spielt Management by Objectives (MBO)?
MBO wird als relevantes Konzept für die Gestaltung leistungsorientierter Vergütung vorgestellt und in den theoretischen Grundlagen der Arbeit erläutert.
Wie wird die praktische Umsetzung der variablen Vergütung behandelt?
Die Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der praktischen Umsetzung erfolgs- und leistungsorientierter Vergütung. Sie beleuchtet sowohl positive Aspekte (z.B. höhere Motivation, gesteigerte Produktivität) als auch Herausforderungen (z.B. Messbarkeit von Leistungen, potenzielle Ungleichbehandlung). Ein Implementierungskonzept wird exemplarisch an der Messe Stuttgart dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Variable Vergütung, Leistungsorientierte Vergütung, Erfolgsorientierte Vergütung, Zielvereinbarungen, Management by Objectives (MBO), Tarifvertrag, Dienstleistung, Motivation, Unternehmenserfolg, Messbarkeit, Implementierung, Messe Stuttgart.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Theoretische Grundlagen (inkl. Definition von Dienstleistung, Vergütung, MBO und Tarifvertrag), Variable Vergütung (inkl. leistungs- und erfolgsorientierter Vergütung), Erfolgs- und leistungsorientierte Vergütung in der Praxis (inkl. Fallstudie Messe Stuttgart) und Resümee.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis für die Anwendung und die Herausforderungen von erfolgs- und leistungsorientierten Vergütungsmodellen zu entwickeln und ein praxisrelevantes Implementierungskonzept vorzustellen.
Welche Fallstudie wird in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit beinhaltet eine Fallstudie, die ein Konzept zur Implementierung variabler Vergütung an der Messe Stuttgart exemplarisch darstellt.
- Quote paper
- Kathrin Bohlen (Author), 2006, Variable Vergütung. Möglichkeiten und Grenzen der erfolgs- und leistungsorientierten Entlohnung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/63675