Für das Verständnis des Phänomens Schmerz und damit auch die therapeutische Umgehensweise ist es entscheidend zu wissen, dass Schmerz kein rein physiologisches Problem ist. Vielmehr ist der chronische Schmerz eine bio-psycho-soziale Erkrankung. In der Entwicklung der Verhaltensmedizin beispielsweise entstand eine so genannte „behaviorale Perspektive“ (z.B. von Fordyce, 1976). Hier wird ein „Schmerzverhalten“ durch Lernprozesse aufrechterhalten, so dass der Schmerz auch lange nach einer Heilung noch wiederkehren kann. Schmerz wird als ein multidimensionales Phänomen gesehen und setzt dadurch komplexere Anforderungen innerhalb der Bewältigungsstrategien voraus (vgl. Birbaumer & Flor). Somit lassen sich die Zielsetzungen von Behandlungsprogrammen der Schmerztherapie nicht nur auf entsprechende Medikationen beschränken, sondern müssen Bereiche wie die Verhaltenstherapie und die Bewegungstherapie mit einbeziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ursache und Entstehung von chronischen Schmerzen
- akuter vs. chronischer Schmerz
- Psychologische Aspekte chronischer Schmerzen
- Das operante Modell
- Verhaltensmedizinische Aspekte chronischer Schmerzen
- Diathese-Stress-Modell
- Die Behandlung von chronischen Schmerzen
- Allgemeine Ziele der Schmerztherapie
- Das Selbstmanagement (nach Kanfer, Reinecker & Schmelzer, 1990)
- Das 7-phasige Prozessmodell des Selbstmanagement
- Unimodale vs. multimodale Therapie bei der Behandlung chronischer Rückenschmerzen
- Biofeedback
- Multimodale Therapie
- Das Göttinger Rücken-Intensivprogramm (GRIP)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Entstehung und Behandlung chronischer Schmerzen aus einer verhaltensmedizinischen Perspektive. Der Fokus liegt auf den psychologischen und verhaltensmedizinischen Aspekten, weniger auf medizinischen Details. Die Arbeit stellt Konzepte zur Schmerzbewältigung und therapeutische Ansätze vor.
- Das Verständnis des chronischen Schmerzes als bio-psycho-soziales Phänomen
- Die Rolle von Lernprozessen und Verhaltensverstärkung bei der Entstehung chronischer Schmerzen
- Psychologische Modelle zur Erklärung chronischer Schmerzen, insbesondere das operante Modell
- Verhaltensmedizinische Ansätze zur Behandlung chronischer Schmerzen
- Multimodale Therapiekonzepte wie das Göttinger Rücken-Intensivprogramm (GRIP)
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung betont die Bedeutung des multidimensionalen Ansatzes in der Schmerztherapie und führt in die Thematik chronischer Schmerzen ein.
- Die Ursache und Entstehung von chronischen Schmerzen: Dieses Kapitel definiert den Unterschied zwischen akutem und chronischem Schmerz und beleuchtet die Ursachen sowie die Entwicklung des chronischen Schmerzes.
- Psychologische Aspekte des chronischen Schmerzes: Dieses Kapitel fokussiert sich auf das operante Modell, ein psychologisches Modell, das die Entstehung und Aufrechterhaltung von Schmerzverhalten durch Lernprozesse erklärt.
- Verhaltensmedizinische Perspektive zum chronischen Schmerz: Dieses Kapitel stellt die Verhaltensmedizin als ein interdisziplinäres Fach vor, das sich mit der Erforschung von Gesundheit und Krankheit sowie der Krankheitsbewältigung beschäftigt.
- Die Behandlung von chronischen Schmerzen: Dieses Kapitel behandelt die allgemeinen Ziele der Schmerztherapie und stellt das Selbstmanagement als einen wichtigen Ansatz zur Schmerzbewältigung vor.
- Unimodale vs. multimodale Therapie bei der Behandlung chronischer Rückenschmerzen: Dieses Kapitel diskutiert verschiedene Therapieformen, darunter Biofeedback und die multimodale Therapie, sowie das Göttinger Rücken-Intensivprogramm (GRIP).
Schlüsselwörter
Chronischer Schmerz, Schmerzverhalten, operantes Modell, Verhaltensmedizin, Schmerztherapie, Selbstmanagement, Biofeedback, multimodale Therapie, Göttinger Rücken-Intensivprogramm (GRIP), Lernprozesse, Verhaltensverstärkung, Diathese-Stress-Modell.
- Arbeit zitieren
- Vassilis Anagnostou (Autor:in), 2006, Entstehung und Behandlung chronischer Schmerzen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/63534