Aggressivität, Gewalt und Kriminalität von Kindern und Jugendlichen sind wie nie zuvor Gegenstand der öffentlichen Diskussion und scheinen die Probleme unserer Gesellschaft wieder zu spiegeln.
Das Jugendalter wird von Entwicklungspsychologen wie auch Sozialwissenschaftlern als Übergangs-phase oder auch als Entwicklungsabschnitt der Konflikte und Krisen bezeichnet. Der Jugendliche befindet sich an der Schwelle zur autonomen Partizipation am gesellschaftlichen Leben. Veränderungen auf biologischer Ebene gehen mit interpersonellen Beziehungs- und sozialen Status-veränderungen einher. Die Kluft zwischen den Erwachsenen und den Heranwachsenden scheint zu diesem Zeitpunkt oft so groß zu sein, so dass ein gegenseitiges Verstehen nicht mehr möglich erscheint. Jugendliche bilden sich eigene Werte und Normen, wollen sich absetzen von den Eltern, der Gesellschaft. Auferlegte Normen und Werte werden als unerträgliche Zwänge empfunden, aus denen es auszubrechen gilt. Nicht selten werden hierbei gesellschaftliche Normen verletzt und es kommt zu delinquentem Verhalten.
Der Wunsch, die Ursachen von delinquentem Verhalten zu bestimmen ist groß, die Entstehung lässt sich aber nur schwer feststellen und sich keinesfalls auf nur eine Bedingung zurückführen. Die frühere Auffassung, Verhaltensstörungen und somit auch Delinquenz als eine krankhafte und individuelle Eigenschaft zu sehen, musste der Annahme weichen, dass Verhaltensstörungen als ein Ergebnis negativer Einflüsse gesehen wird. Verhalten ist niemals an sich abweichend, sondern steht immer in Zusammenhang der Bezugsvariablen des Verhaltens, des Beobachters und des sozialen Kontexts, somit der Gesellschaft.
Soziologische Aspekte delinquenten Verhaltens als auch psychologische Theorien delinquenten Verhaltens sind unerlässlich, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und bilden u.a die Grundlage delinquentes Verhalten zu verstehen.
Wichtig scheint nicht nur das bloße Erklären und Verstehen von delinquentem Verhalten, sondern vielmehr die Suche nach Möglichkeiten einer Prävention, die nicht nur den/die Sozial-arbeiterIn einbezieht, sondern gerade den Jugendlichen selbst. Das Ziel sollte sein, Handlungsmöglichkeiten und Alternativen anzubieten und somit Chancen aufzuzeigen. Hiermit möchte sich diese Abhandlung auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung.
- Soziologische Aspekte delinquenten Verhaltens
- Statistische Daten.
- Labeling Approach.
- Anomietheorie.
- Theorie der differentiellen Kontakte.
- Psychologische Theorien delinquenten Verhaltens...
- Entwicklungspsychologische Ansätze
- Psychoanalytische Ansätze
- Neurotisch bedingte Delinquenz
- Durch Verwahrlosung bedingte Delinquenz........
- Individualpsychologische Ansätze.
- Lerntheoretische Ansätze.
- Konzept der Selbstkontrolle.
- Handlungsrelevanz für die Sozialarbeit
- Prävention delinquenten Verhaltens...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit dem Thema der Delinquenz bei Jugendlichen und strebt an, verschiedene soziologische und psychologische Perspektiven auf das delinquente Verhalten zu beleuchten. Das Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis des Themas zu entwickeln und die Ursachen sowie die präventiven Maßnahmen in den Fokus zu stellen.
- Soziologische Theorien und statistische Daten zur Delinquenz
- Psychologische Ansätze zur Erklärung delinquenten Verhaltens
- Handlungsrelevanz für die Sozialarbeit
- Prävention delinquenten Verhaltens
- Die Bedeutung der Jugendphase als Übergangsphase und die Herausforderungen der Sozialisation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit stellt die Problematik von Delinquenz bei Jugendlichen in den Vordergrund und verdeutlicht die Wichtigkeit des Themas. Anschließend wird eine Begriffsbestimmung der Devianz, Delinquenz und Verhaltensstörung vorgenommen, um die terminologischen Grundlagen zu schaffen.
Das dritte Kapitel beleuchtet soziologische Aspekte delinquenten Verhaltens. Es werden statistische Daten sowie verschiedene soziologische Theorien, wie der Labeling Approach, die Anomietheorie und die Theorie der differentiellen Kontakte, zur Erklärung delinquenten Verhaltens dargestellt.
Kapitel 4 widmet sich psychologischen Theorien delinquenten Verhaltens. Hier werden verschiedene Ansätze aus der Entwicklungspsychologie, der Psychoanalyse, der Individualpsychologie, der Lerntheorie und dem Konzept der Selbstkontrolle beleuchtet.
Kapitel 5 beleuchtet die Handlungsrelevanz des Themas für die Sozialarbeit. Das sechste Kapitel beschäftigt sich schließlich mit der Prävention delinquenten Verhaltens.
Schlüsselwörter
Delinquenz, Jugend, Jugendkriminalität, Soziologie, Psychologie, Entwicklungspsychologie, Labeling Approach, Anomietheorie, Theorie der differentiellen Kontakte, Prävention, Sozialarbeit, Verhaltensstörung, Devianz, Sozialisation.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Scheck (Autor:in), 2006, Delinquenz bei Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/63446