„Annabelle (14) - eine kriminelle Karriere. Raub: Sie begann mit Ladendiebstählen - jetzt wurde sie zur Gewalttäterin. Die Polizeiakte des Mädchens, das mit einer Komplizin eine 20jährige Frau brutal überfiel, umfaßt [sic] mehr als ein Dutzend Verfahren.“ (erschienen: 27. Januar 2006 im Hamburger Abendblatt) 1 . „Jugendliche Serientäter wie Mahmoud R.., der bis zu seiner Verhaftung 80 teilweise schwere Straftaten begangen hat, sind keine Seltenheit. ‚Von 164 700 Tatverdächtigen, die die Polizei 2002 überprüfte, waren 2900 so genannte Intensivtäter mit mehr als zehn Straftaten in ihrer Akte’, sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch auf dem CDU-Forum Sicherheitspolitik im Rathaus Wilmersdorf. ‚32 Prozent der Mehrfachtäter sind jünger als 21 Jahre.’“ (erschienen: 6. September 2003 in Die Welt) 2 . [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Junge Intensiv- und Mehrfachtäter
- Annäherung an den Terminus - Ein Definitionsversuch
- Statistische Relevanz
- Ausgewählte Theorien und Ansätze zur Erklärung abweichenden / delinquenten Verhaltens
- Grundlagen und Theorienbegriff
- Sozialpsychologische Ansätze
- Theorien des differentiellen Lernens
- Differentielle Assoziation (n. Sutherland)
- Differentielle Identifikation (n. Glaser)
- Differentielle Verstärkung (n. Burgess/Akers)
- Anwendung der Theorien differentiellen Lernens als Erklärungsansatz für das Phänomen junger Intensiv- und Mehrfachtäter
- Der Kontrollansatz (Halt- und Bindungstheorien)
- Reiss
- Reckless
- Hirschi / Gottfredson
- Anwendung des Kontrollansatzes als Erklärung für das Phänomen junger Intensiv- und Mehrfachtäter
- Theorien des differentiellen Lernens
- Gesellschaftsbezogene Theorien und Ansätze
- Kultur und Kriminalität - Subkulturtheorien
- Subkulturtheorie nach Cohen
- Die Theorie der differentiellen Gelegenheiten nach Cloward und Ohlin
- Anwendung der vorgestellten Theorien als Erklärungsansatz für das Phänomen junger MTV und IT
- Etikettierungsansätze
- Der Labeling Approach nach Tannenbaum
- Becker
- Sack
- Primäre und sekundäre Devianz nach Lemert
- Anwendung der vorgestellten Theorien als Erklärungsansatz für das Phänomen junger MTV und IT
- Kultur und Kriminalität - Subkulturtheorien
- Votum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen junger Intensiv- und Mehrfachtäter und untersucht, ob etablierte kriminologische Theorien dieses Phänomen erklären können.
- Definition des Begriffs "junge Intensiv- und Mehrfachtäter"
- Statistische Relevanz der Tätergruppe
- Anwendbarkeit verschiedener Theorien zur Erklärung abweichenden Verhaltens auf das Phänomen junger Intensiv- und Mehrfachtäter
- Bewertung der bestehenden Theorien im Hinblick auf ihre Erklärungskraft
- Diskussion von Ansätzen zur Prävention und Arbeit mit delinquenten Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik „junge Mehrfach- und Intensivtäter“ ein und stellt die Forschungsfrage nach der Erklärungskraft etablierter kriminologischer Theorien für dieses Phänomen.
Kapitel 2 widmet sich der Definition des Terminus „junge Mehrfach- und Intensivtäter“ und beleuchtet die statistische Relevanz der Tätergruppe in Deutschland.
Kapitel 3 präsentiert ausgewählte Theorien und Ansätze zur Erklärung abweichenden Verhaltens. Es werden sowohl sozialpsychologische Ansätze wie die Theorien des differentiellen Lernens und der Kontrollansatz als auch gesellschaftsbezogene Theorien wie Subkulturtheorien und Etikettierungsansätze vorgestellt und auf ihre Anwendbarkeit auf das Phänomen junger Intensiv- und Mehrfachtäter geprüft.
Schlüsselwörter
Junge Intensiv- und Mehrfachtäter, Jugendkriminalität, Delinquenz, Lerntheorie, Halt- und Bindungstheorie, Kulturelle Theorie, Kriminelle Karriere, Differentielle Assoziation, Differentielle Identifikation, Differentielle Verstärkung, Kontrollansatz, Subkulturtheorie, Etikettierungsansatz.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Sozialpäd. Stefan Dannheiser (Autor:in), Isabel Chowanietz (Autor:in), 2006, Junge Intensiv- und Mehrfachtäter - Was sind Intensiv- und Mehrfachtäter? , München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/63369