Der Titel "Menschensohn" wird in der neutestamentlichen Forschung übereinstimmend als einer der wichtigsten christologischen Begriffe angesehen. Allerdings herrscht unter den deutschen Exegeten Uneinigkeit darüber, mit welchem Inhalt der Begriff zu füllen ist und ob er als Hoheitstitel dem Sprachgebrauch des historischen Jesus zugewiesen werden kann. In der vorliegenden Arbeit sollen die Bedeutung, der Inhalt und die Wesensmerkmale des Menschensohnbegriffs untersucht werden. Dazu soll zunächst der Gebrauch des Titels im Neuen Testament untersucht werden. In welchen neutestamentlichen Schriften taucht der Titel überhaupt auf? Gibt es unter diesen Schriften, in denen er besonders häufig verwendet wird? Darüber hinaus ist nach der Verwendung des Titels im Alten Testament zu fragen. Sind für den Menschensohntitel der Ursprung oder zumindest Anklänge im Alten Testament auszumachen? Diese Überlegung leitet weiter zur Frage nach dem Auftreten des Titels in der apokalyptischen Literatur des Judentums zu hellenistischrömischer Zeit. Sind auf diesem Weg die Herkunft des Titels und seine neutestamentliche Verwendung bedacht worden, so kann sich die Frage nach dem Selbstverständnis Jesu anschließen. Zeigt uns der Titel 'Menschensohn' etwas über das Selbstverständnis Jesu? Und - wenn er das tut - was ist das Besondere dieses Titels? Bei diesen Überlegungen sollen unterschiedliche Positionen der neutestamentlichen Wissenschaft zur Sprache kommen und reflektiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Der biblische Befund
- 1.1 Der Gebrauch des Titels im Neuen Testament
- 1.2 Der alttestamentliche Hintergrund
- 1.3 Der Menschensohn in den Nachtgesichten des Daniel
- 2. Menschensohnerwartungen im Judentum zu hellenistisch-römischer Zeit
- 2.1 Der Mensch aus der Esra-Apokalypse
- 2.2 Der Menschensohn im Buch Henoch
- 2.3 Der Menschensohn: Ein Titel in der jüdischen Apokalyptik?
- 3. Jesus der Menschensohn
- 3.1 Eine sprachliche Beobachtung: Der vios tov apó
- 3.2 Jesus der Menschensohn: Der Sprachgebrauch beim historischen Jesus
- 3.3 Jesus der Menschensohn: Die Deutung des Menschensohntitels
- 4. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Menschensohnbegriff im Neuen Testament und untersucht dessen Bedeutung, Inhalt und Wesensmerkmale. Ziel ist es, den Gebrauch des Titels im Neuen Testament zu analysieren, seinen alttestamentlichen Hintergrund zu beleuchten und dessen Auftreten in der apokalyptischen Literatur des Judentums zu hellenistisch-römischer Zeit zu betrachten. Darüber hinaus wird die Frage gestellt, inwiefern der Titel "Menschensohn" Aufschluss über das Selbstverständnis Jesu gibt.
- Der Gebrauch des Titels "Menschensohn" im Neuen Testament
- Der alttestamentliche Hintergrund des Titels
- Menschensohnerwartungen im Judentum zu hellenistisch-römischer Zeit
- Das Selbstverständnis Jesu im Kontext des Menschensohntitels
- Die Deutung des Menschensohntitels in der neutestamentlichen Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung
Der Titel "Menschensohn" wird als einer der wichtigsten christologischen Begriffe angesehen, doch herrscht unter deutschen Exegeten Uneinigkeit über seine Bedeutung und Zuordnung zum Sprachgebrauch des historischen Jesus.
1. Der biblische Befund
Der Titel "Menschensohn" taucht im Neuen Testament fast ausschließlich in den Evangelien auf. Die Arbeit beleuchtet die Stellen, an denen der Titel explizit verwendet wird, sowie jene, die für die Bedeutung des Titels relevant sind.
2. Menschensohnerwartungen im Judentum zu hellenistisch-römischer Zeit
Dieses Kapitel befasst sich mit der Verwendung des Menschensohntitels in der apokalyptischen Literatur des Judentums zu hellenistisch-römischer Zeit, insbesondere im Kontext der Esra-Apokalypse und des Buches Henoch.
3. Jesus der Menschensohn
Dieser Abschnitt untersucht den Sprachgebrauch des Titels "Menschensohn" in Bezug auf Jesus und analysiert verschiedene Deutungsansätze in der neutestamentlichen Forschung.
Schlüsselwörter
Menschensohn, Christologie, Neues Testament, alttestamentlicher Hintergrund, Apokalyptik, Judentum, hellenistisch-römische Zeit, Selbstverständnis Jesu, Sprachgebrauch, Deutung, neutestamentliche Forschung.
- Arbeit zitieren
- Marcus Weber (Autor:in), 2002, Der Menschensohn: Eine Auseinandersetzung mit dem Titel und dem Selbstverständnis Jesu, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/62301