Lernen hat etwas mit Gefühlen zu tun. Wer bei einem Lernprozeß positive Gefühle entwickelt - sich mit Hingabe und inneren Engagement dem zu lernenden Material hingibt, bei dem wird Lernen als ein selbstverständlicher Prozeß eingehen, ohne dass es ihm bewußt wird , dass er viel Arbeit leistet. Leider ist die Schulpraxis oft nicht so , sondern Zwang , Angst und Frustration sind oft die ständigen Begleiter der SchulerInnen. Das nicht selten autoritär, repressive Auftreten der LehrerInnen macht Lernen oft zu einem entfremdeten Prozeß, der bei vielen SchülerInnen psychische Probleme hervorruft, welche sie ihre ganze Schullaufbahn begleiten. Nicht ohne Grund gibt es in der Bundesrepublik Deutschland eine erschreckend hohe Zahl an AnalphabetInnen, deren Bildungsdefizit wohl eher selten auf ein individuelles Intelligenzdefizit zurückzuführen ist, sondern wohl eher auf elementare Mißstände seitens der im Schulwesen praktizierten Pädagogik und Didaktik.
Kann denn Schule ohne Rotstift Wissen vermitteln und dabei die Lernenden noch begeistern ? Die Grundlage hierfür wird in den ersten Schuljahren gelegt. Schrift- und Spracherwerb bei den jüngsten Mitgliedern der Gesellschaft kann mit Freude und Begeisterung einhergehen und nebenbei einen außerordentlichen Wissenszuwachs beinhalten. Hierfür muß aber erst die traditionelle Pädagogik und Didaktik ins Museum gestellt und neue Wege praktiziert werden: Ein Unterricht weitgehendst ohne Lehrerautorität und determinierte Strukturen, ein offenes Lernen in einer offenen Schule. Das diese neuen Wege keine bloßen theoretischen Ideale sind, belegen einschlägige wissenschaftliche Studien, die den Erfolg dieser neuen Methoden offenlegen, dort wo sie schon praktiziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schreiben
- Die schulische Infrastruktur unterstützt das Schreiben
- Schreiben- und Lesenlernen mit eigenen Texten
- Warum zuerst die Druckschrift ?
- Die Freinet-Schuldruckerei
- Die rechtschriftlichen Wirkungsebenen der Schuldruckerei
- Der Setzkasten
- Die Handhabung der Letter
- Die Schuldruckerei - ein persönlicher Erfahrungsbericht
- Das 'Elfchen'
- 'Das Haiku'
- Der 'Blätterdruck'
- 4 Menschen, 4 Wörter, 4 Geschichten'
- ‘Ein Mann und eine Frau gehen am Strand spazieren...'
- Der Milchtütendruck
- 'Kreisschreiben'
- 'Das zerschnittene Gedicht'
- Resümee
- Fibelkritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Anwendung der Freinet-Schuldruckerei im Rahmen des Konzepts "Kinder auf dem Weg zur Schrift". Sie argumentiert, dass diese Methode das Schreiben und Lesenlernen durch eigene Texte und Kreativität fördert und somit einen spielerischen und motivierenden Ansatz bietet.
- Die Vorteile der Schuldruckerei für den Schriftspracherwerb
- Die Rolle von Kreativität und Selbstständigkeit im Lernprozess
- Die Kritik an traditionellen Lernmethoden, insbesondere der Fibel
- Die praktischen Erfahrungen mit der Schuldruckerei
- Die Bedeutung von spielerischen Lernformen für die Motivation und den Erfolg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik des traditionellen Schulunterrichts, der oft mit Zwang und Angst verbunden ist, und hebt die Bedeutung von Freude und Begeisterung im Lernprozess hervor. Kapitel 2 definiert Schreiben als einen komplexen Prozess, der intellektuelle, sprachliche, psychische und motorische Fähigkeiten erfordert. Die folgenden Kapitel befassen sich mit der Rolle der schulischen Infrastruktur, dem Schreiben und Lesenlernen mit eigenen Texten, der Bedeutung der Druckschrift sowie der Freinet-Schuldruckerei.
Schlüsselwörter
Schuldruckerei, Freinet-Pädagogik, Schriftspracherwerb, Lesenlernen, Schreibenlernen, Kreativität, Motivation, spielerisches Lernen, Fibelkritik, selbstständiges Lernen.
- Quote paper
- Marjan Rosetz (Author), 2001, Freies Schreiben und Drucken mit der Schuldruckerei : Lesen- und Schreibenlernen ohne Fibel, aber mit Begeisterung., Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/622