Die athenische Demokratie wird immer wieder als Bezugspunkt für aktuelle Demokratien bemüht und häufig als deren Wiege bezeichnet. An dieser Tatsache lässt sich wohl kaum rütteln, was tritt aber bei einem detaillierteren Blick auf einzelne Institutionen des attischen Staatswesens 1 hervor? Ist es berechtigt, von einem Idealtypus zu sprechen oder müssen Abstriche getätigt werden? Diese Hausarbeit unternimmt den Versuch, die aufgeworfenen Fragen am Beispiel des Rates der 500 zu untersuchen. Der Zeitraum seit Beginn der Kleisthenischen Reformen wird hierzu betrachtet. Da es innerhalb des vorliegenden Rahmens nicht möglich ist, ein umfassendes Bild über das gesamte attische Staats- und Verfassungswesen zu zeichnen, muss notwendigerweise einen Beschränkung erfolgen. Diese orientiert sich maßgeblich an der Darstellung des Rates der 500. Um aber zumindest eine rudimentäre Einordnung in den historischen Kontext erfolgen zu lassen, werden folgende Aspekte aufgegriffen: Die Entstehung des Rates der 500, seine Zusammensetzung und seine Aufgaben, sowie das Wechselspiel mit anderen Institutionen, insbesondere mit der Volksversammlung, sollen in einem ersten Schritt aufgezeigt werden. Hiernach wird ein kritischer Blick auf die politische Realität angestrebt. Es soll erfragt werden, ob die in den vorangegangen Kapiteln dargelegten Vorstellungen, die häufig idealistische Ansichten verkörperten, in dem Alltag des athenischen Staatswesens Umsetzung erfuhren. Dies wird konkret an dem Beispiel des Rates der 500 untersucht. Hierzu werden verschiedene Teilaspekte der Partizipation aufgegriffen und anschließend problematisiert. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung des Rates der 500
- Die Entstehung des Rates der 500
- Zusammensetzung des Rates der 500
- Die Prytanie
- Aufgaben und politische Funktion des Rates der 500
- Das Verhältnis von Volksversammlung und Rat der 500 und die Stellung innerhalb des athenischen Staatswesens
- Die politische Realität
- Die geographische Lage
- Die wirtschaftliche Situation
- Das Alter
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Rat der 500 im athenischen Staat und untersucht, inwiefern er die angestrebte gleichmäßige Repräsentation aller Bevölkerungsgruppen erreichte. Die Arbeit analysiert die Entstehung des Rates, seine Zusammensetzung, seine Aufgaben und seine Rolle im politischen System. Dabei wird auch ein kritischer Blick auf die politische Realität geworfen, um zu erforschen, ob die idealistischen Vorstellungen in der Praxis umgesetzt wurden.
- Die Entstehung und Entwicklung des Rates der 500
- Die Zusammensetzung des Rates und die Repräsentation verschiedener Bevölkerungsgruppen
- Die Aufgaben und Funktionen des Rates im athenischen Staatswesen
- Das Verhältnis des Rates zur Volksversammlung und anderen Institutionen
- Die politische Realität und die Herausforderungen bei der Umsetzung der demokratischen Ideale
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Bedeutung der athenischen Demokratie als Bezugspunkt für heutige Demokratien heraus und wirft die Frage auf, ob die idealistische Vorstellung von Demokratie in der Praxis tatsächlich umgesetzt wurde. Die Arbeit konzentriert sich auf den Rat der 500 als Beispiel, um diese Frage zu untersuchen.
Entstehung des Rates der 500
Dieses Kapitel diskutiert die Entstehung des Rates der 500 im Kontext der Kleisthenischen Reformen und die verschiedenen Standpunkte in der Forschung zur Entwicklung des Rates.
Zusammensetzung des Rates der 500
Dieses Kapitel beleuchtet die Zusammensetzung des Rates der 500 im Kontext der Phylenreform, die darauf abzielte, den Einfluss von Interessengruppen zu brechen und eine gleichmäßige Repräsentation aller Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.
Aufgaben und politische Funktion des Rates der 500
Dieses Kapitel beschreibt die Aufgaben und die politische Funktion des Rates der 500 im athenischen Staat und sein Verhältnis zur Volksversammlung und anderen Institutionen.
Schlüsselwörter
Athenische Demokratie, Rat der 500, Kleisthenische Reformen, Phylenreform, Volksversammlung, politische Repräsentation, Gleichheit, Partizipation, politische Realität
- Quote paper
- Benjamin Hanna (Author), 2003, Konnte der Rat der 500 die angestrebte gleichmäßige Repräsentation aller Bevölkerungsgruppen erreichen , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/61969