Gefühle und Emotionen sind heute eindeutig der Natur des Menschen zugehörig. Jeder hat Gefühle – der eine mehr, der andere weniger. Seit der Emanzipation der Geschlechter in den sechziger Jahren geben Frauen ihre ‚Gefühlsduselei‛ auf, und Männer können endlich Gefühle zeigen. Zuschreibungen, die jahrelang Bestand hatten, verlieren ihre Gültigkeit. Im alltäglichen Sprachgebrauch finden sich zahlreiche Ausdrücke, die untrennbar mit Gefühlen verbunden sind. Wir kennen Wörter wie ‚gefühlvoll‛, ‚gefühllos‛, ‚gefühlskalt‛, aber auch ‚stimmungsvoll‛, ‚gefühlsbetont‛ oder ‚empfindsam‛. Fordert man aber eine genaue Definition dieser Begrifflichkeiten, wird es für die meisten schwierig, die Grenzen und Überschneidungen zu benennen. Erstaunlicherweise finden wir die meisten der mit Gefühlen verbundenen Begriffe negativ konnotiert. Warum wird ‚Empfindlichkeit‛, ‚Affekt‛ und ‚Emotionalität‛ so oft negativ bewertet? Auch für die Lokalisation der Gefühle im menschlichen Körper gibt es zahlreiche Ansätze. Explizite anatomische Strukturen wie das Herz, der Bauch oder das Gehirn werden hierbei genau so oft in Erwägung gezogen wie körperlich unklare Regionen, wie der Geist, die Psyche oder die Seele. Menschen haben ein ‚Bauchgefühl‛, oder sind ‚herzlos‛. Sie werden von ‚Geistesblitzen‛ überrascht, oder sie suchen nach ihrem ‚Seelenheil‛. Die Klärung der Fragen wie es zu solchen Begriffen kommt, warum Menschen ihre Gefühle so verorten, und warum Gefühle schon immer einen großen Einfluss auf die Menschheit haben, soll Aufgabe dieser Arbeit sein. Unter Berücksichtigung verschiedener Theorien zur Entstehung, aber auch zur Auswirkung von Emotionen, soll gezeigt werden welchen Stellenwert Gefühle im Wandel der Zeit in der Gesellschaft haben. Die epochalen Veränderungen ihres Verständnisses, aber auch die fortschreitende Entwicklung in der anatomischen Erforschung des menschlichen Gehirns, soll hierbei genau so berücksichtigt werden, wie der aktuelle Forschungsstand, auf dem Gefühle heutzutage für das menschliche Verhalten bewertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Die Nuancen des „Fühlens“
- 1.1 Affekt
- 1.2 Leidenschaft
- 1.3 Emotion
- 1.4 Gefühl und Empfindung
- 1.5 Intuition
- 2. Geschichte der Emotionsforschung
- 2.1 Die Anfänge in der Antike
- 2.2 Aufklärung, Rationalismus und Romantik
- 2.3 Behaviorismus
- 2.4 Moderne Emotionsforschung und Kognitivismus
- 3. Die Strukturen des limbischen Systems
- 4. Die verschiedenen Theorien der Emotionsforschung
- 4.1 James- Lange- Theorie (1884/1885)
- 4.2 Thalamustheorie nach Cannon (1927)
- 4.3 Theorie nach Papez und MacLean (1937/1949)
- 4.4 Emotionstheorie nach LeDoux (1994, 1996)
- 5. Die Aufgaben der Gefühle
- 5.1 Motivation und Trieb
- 5.2 Emotionen und Gefühle (MacLean/LeDoux/ Damasio)
- 6. Gefühle im Blick der Wissenschaften
- 1. Die Nuancen des „Fühlens“
- III. Schluss
- 1. Das gegenwärtige Verständnis von Gefühlen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss von Gefühlen auf menschliches Verhalten. Sie beleuchtet die verschiedenen Facetten des „Fühlens“, von Affekten bis hin zu Emotionen, und verfolgt die Geschichte der Emotionsforschung von der Antike bis zur modernen Kognitionswissenschaft. Die Arbeit analysiert verschiedene Theorien der Emotionsentstehung und -wirkung und betrachtet die Rolle von Gefühlen in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen.
- Differenzierung der Begriffe Affekt, Leidenschaft, Emotion, Gefühl und Intuition
- Historische Entwicklung des Verständnisses von Gefühlen
- Neurobiologische Grundlagen der Emotionsverarbeitung (limbisches System)
- Analyse verschiedener Emotionstheorien
- Die Funktion von Gefühlen für Motivation und Verhalten
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach dem Einfluss von Gefühlen auf menschliches Verhalten. Sie hebt die Vielschichtigkeit des Begriffs „Gefühl“ hervor und benennt die unterschiedlichen Bedeutungen und Konnotationen im alltäglichen Sprachgebrauch. Die Arbeit kündigt die Auseinandersetzung mit verschiedenen Theorien und den historischen Wandel im Verständnis von Gefühlen an. Sie skizziert den Ansatz der Arbeit, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen, um den Stellenwert von Gefühlen im Wandel der Zeit zu beleuchten.
II. Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in mehrere Unterkapitel, die verschiedene Aspekte von Gefühlen detailliert untersuchen. Er beginnt mit einer differenzierten Betrachtung der Begriffe „Affekt“, „Leidenschaft“, „Emotion“, „Empfindung“ und „Intuition“, um die verschiedenen Nuancen des „Fühlens“ herauszuarbeiten und präzise Definitionen zu liefern. Im Anschluss daran wird die Geschichte der Emotionsforschung von den Anfängen in der Antike bis zur modernen Kognitionswissenschaft nachgezeichnet, wobei verschiedene Epochen und ihre spezifischen Sichtweisen auf Emotionen berücksichtigt werden (Aufklärung, Rationalismus, Romantik, Behaviorismus, Kognitivismus). Weitere Unterkapitel befassen sich mit den neurobiologischen Grundlagen der Emotionsverarbeitung im limbischen System und analysieren verschiedene bedeutende Emotionstheorien (James-Lange-Theorie, Thalamustheorie, Papez-MacLean-Theorie, LeDoux-Theorie). Abschließend wird die Funktion von Gefühlen im Hinblick auf Motivation und Verhalten untersucht, unter Einbezug der Theorien von MacLean, LeDoux und Damasio.
Schlüsselwörter
Gefühle, Emotionen, Affekt, Leidenschaft, Intuition, Emotionsforschung, Geschichte der Emotionen, Limbisches System, Emotionstheorien, James-Lange-Theorie, Cannon-Bard-Theorie, Papez-Kreis, LeDoux, Motivation, Verhalten, Kognition.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Der Einfluss von Gefühlen auf menschliches Verhalten
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Einfluss von Gefühlen auf menschliches Verhalten. Sie beleuchtet die verschiedenen Facetten des „Fühlens“ und verfolgt die Geschichte der Emotionsforschung von der Antike bis zur modernen Kognitionswissenschaft.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Differenzierung der Begriffe Affekt, Leidenschaft, Emotion, Gefühl und Intuition; die historische Entwicklung des Verständnisses von Gefühlen; neurobiologische Grundlagen der Emotionsverarbeitung (limbisches System); Analyse verschiedener Emotionstheorien (James-Lange-Theorie, Cannon-Bard-Theorie, Papez-MacLean-Theorie, LeDoux-Theorie); und die Funktion von Gefühlen für Motivation und Verhalten.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in drei Hauptteile: Eine Einleitung, einen Hauptteil mit mehreren Unterkapiteln zu den verschiedenen Aspekten von Gefühlen, und einen Schluss. Der Hauptteil behandelt die verschiedenen Nuancen des Fühlens, die Geschichte der Emotionsforschung, die neurobiologischen Grundlagen, verschiedene Emotionstheorien und die Funktion von Gefühlen für Motivation und Verhalten.
Welche Emotionstheorien werden analysiert?
Die Hausarbeit analysiert die James-Lange-Theorie, die Thalamustheorie nach Cannon, die Theorie nach Papez und MacLean und die Emotionstheorie nach LeDoux.
Welche Rolle spielt das limbische System?
Die Hausarbeit untersucht die neurobiologischen Grundlagen der Emotionsverarbeitung im limbischen System.
Wie wird die Geschichte der Emotionsforschung dargestellt?
Die Geschichte der Emotionsforschung wird von den Anfängen in der Antike bis zur modernen Kognitionswissenschaft nachgezeichnet, wobei verschiedene Epochen und ihre spezifischen Sichtweisen auf Emotionen berücksichtigt werden (Aufklärung, Rationalismus, Romantik, Behaviorismus, Kognitivismus).
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Gefühle, Emotionen, Affekt, Leidenschaft, Intuition, Emotionsforschung, Geschichte der Emotionen, Limbisches System, Emotionstheorien, James-Lange-Theorie, Cannon-Bard-Theorie, Papez-Kreis, LeDoux, Motivation, Verhalten, Kognition.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung der Hausarbeit ist es, den Einfluss von Gefühlen auf menschliches Verhalten zu untersuchen und ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Facetten des „Fühlens“ zu vermitteln.
Wie ist der Aufbau der Hausarbeit?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik einführt und die Forschungsfrage formuliert. Es folgt der Hauptteil mit einer detaillierten Analyse der verschiedenen Aspekte von Gefühlen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die Ergebnisse zusammenfasst und einen Ausblick gibt.
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- Martin Heyer (Author), 2006, Gefühle - Wie sie das Verhalten des Menschen bestimmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/61375